Formel E

CDU will Formel E noch 2017 nach Hamburg holen

Timo Pape

Timo Pape

Hamburg hat Interesse an der Formel E - zumindest die dortige CDU-Fraktion. Während sich in Berlin die Grünen gegen ein Rennen der Elektro-Rennserie stark machen, will die Hamburger CDU die Formel E an die Elbe holen. Als Location könnten beispielsweise die City Nord oder die Hafencity dienen. Dazu hat die Hamburgische Bürgerschaft einen entsprechenden Antrag gestellt, über den am 15. Februar abgestimmt wird.

"In zwei Wochen stimmen die 121 Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft über unseren CDU-Antrag ab", sagt Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, exklusiv gegenüber 'e-Formel.de'. "Wir sind zwar Oppositionsfraktion, aber ich bin optimistisch, dass wir die rot-grüne Stadtregierung von der Formel E überzeugen können. Sollte uns das gelingen, würden wir einen offiziellen Antrag bei der Formel E einreichen."

Der genaue Austragungsort muss noch definiert werden. "Die City Nord böte sich auf jeden Fall an, weil es dort recht viel Gewerbegebiet und nur wenige Anwohner gibt", sagt Thering. "Für die CDU ist wichtig, dass bei dem Rennen die Einschränkungen der Bürgerinnen und Bürger möglichst gering gehalten werden."

"Die HafenCity wäre natürlich auch sehr attraktiv und definitiv eine Option, aber bei der Wahl der Location wollen wir der Stadt alle Freiheiten lassen, sollte es soweit kommen." Hamburg liege bei der Anmeldung von E-Autos hinter dem Bundesdurchschnitt und wolle mit einem Rennen die Elektromobilität stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken. "Viele Städte reißen sich um die Austragung des Formel-E-Rennens. Darunter Metropolen wie New York und Paris. In dieser Reihe fehlt nur noch Hamburg."

Mit dem Bekenntnis zur Formel E zielt die CDU auch auf eine potenzielle Absage des Berlin ePrix am 10. Juni 2017 ab, nachdem der Senat der Hauptstadt gegen ein Rennen auf der Karl-Marx-Allee entschieden hatte. Der Beschluss, ob das Formel-E-Rennen wie schon 2015 auf dem Flughafengelände Tempelhof stattfinden könne, steht nach wie vor aus. Die Chancen auf einen Berlin ePrix 2017 sind nach unseren Informationen nach wie vor gegeben. Eine Entscheidung steht kurz bevor.

"Nachdem die Grünen in Berlin vorerst abgewunken haben, sollte der Senat alles versuchen, um diese einzigartige Chance für die Hamburger in diesem Jahr und in den Folgejahren erlebbar zu machen. Sollte es mit Berlin nicht klappen, würden wir gern eine Alternative für die Formel E bieten", erklärt uns Thering. "Sollte es in diesem Jahr zu kurzfristig werden, würden wir uns auch langfristig dafür einsetzen. Wir würden die Formel E in den kommenden Jahren gern in Hamburg sehen. Gerade nach dem Olympia-Aus würde Hamburg ein sportliches Großevent mit derartiger Strahlkraft sehr gut tun."

Einschätzung von Timo Pape

Für einen Hamburg ePrix 2017 dürfte die Vorbereitungszeit vermutlich nicht mehr ausreichen. Zudem müsste sich die rot-grüne Stadtregierung in zwei Wochen für die Formel E entscheiden, was erst mal abzuwarten bleibt. Möglicherweise könnte Hamburg noch als Alternative für den Brüssel ePrix am 1. Juli einspringen, sollte dieser tatsächlich ausfallen. Realistischer wären wohl zwei Rennen (Samstag, Sonntag) in Tempelhof. Langfristig wäre Hamburg mit seiner weltbekannten Hafenkulisse ein Gewinn für den Rennkalender. Ob die Formel E allerdings zwei deutsche Städte aufnehmen würde, ist zweifelhaft. Berlin dürfte auch in Zukunft erste Wahl des Veranstalters bleiben.

Potenzielle Location HafenCity

Potenzielle Location City Nord

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