Formel E

Formel E: Robin Frijns muss nach Mexiko-Unfall operiert werden, Teilnahme in Saudi-Arabien fraglich

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Robin-Frijns-ABT-Cupra-Mexico

Robin Frijns (ABT Cupra) hat sich bei einem Unfall im ersten Rennen der Formel-E-Saison 2023 verletzt. Wie ein Sprecher des Rennstalls bestätigte, brach sich der Niederländer in der Startrunde des Mexico City E-Prix das linke Handgelenk. Noch in Mexiko muss der 31-Jährige operiert werden. Seine Teilnahme am anstehenden "Double-Header" in Diriyya ist somit fraglich.

Zwei vollständige Formel-E-Saisons überstand Robin Frijns, ohne eine einzige Rennrunde zu verpassen. Der Auftakt in die Gen3-Ära endete für den Niederländer allerdings nach nur neun Kurven: In der Schikane auf der Gegengeraden des Autodromo Hermanos Rodriguez rauschte er ins Heck von Norman Nato (Nissan), stieg auf und landete unsanft in der Auslaufzone.

Bereits während des Rennens bestätigte sich der frühe Verdacht: "Robin hat sich das linke Handgelenk gebrochen und muss sich hier in Mexiko einer Operation unterziehen", sagte ein Sprecher des ABT-Teams über den Vorfall. Zuvor war Frijns im Medical-Center an der Rennstrecke untersucht worden.

Saisonübergreifend ist es bereits das dritte Formel-E-Wochenende in Folge, an dem sich ein Fahrer verletzt: Beim London E-Prix 2022 brach sich Sam Bird (Jaguar) die Mittelhand, beim Seoul E-Prix verletzte sich Antonio Giovinazzi (Dragon) am Daumen.

Einsatz in Saudi-Arabien sehr unwahrscheinlich

Inwiefern sich Frijns' Handbruch und die Operation auf seine Teilnahme am nächsten Formel-E-Rennen in Diriyya auswirken, ist derzeit noch ungewiss. Allerdings gilt es als höchst unwahrscheinlich, dass der Niederländer bei den beiden Läufen in Saudi-Arabien antreten kann - schließlich sollen die Rennen in weniger als zwei Wochen (27./28. Januar) stattfinden. "Das Allerwichtigste für uns ist, dass Robin schnell wieder gesund wird und ins Team zurückkehrt. Dafür wünschen wir ihm von Herzen gute Besserung", sagt Teamchef Thomas Biermaier.

Bislang verfügt ABT Cupra nicht über einen offiziellen Ersatzfahrer, der explizit für die Formel E vorgesehen ist. Allerdings könnte das Team auf den eigenen Fahrerpool aus der DTM zurückgreifen. Dort starteten 2022 für die Allgäuer Rene Rast, der aufgrund seines Formel-E-Vertrags bei McLaren allerdings keine Option mehr ist, Kelvin van der Linde (ehemaliger Audi-Testfahrer für die Formel E) und Ricardo Feller. Antriebspartner Mahindra könnte zudem den Inder Jehan Daruvala aus dem eigenen Kader zur Verfügung stellen.

"ABT-Underdogs" bei Formel-E-Rückkehr punktlos

In den vergangenen Wochen war Frijns eng in die Vorbereitungen von ABT eingebunden, die seit Monaten ihre Formel-E-Rückkehr mit einem eigenen, privaten Rennteam vorbereiteten. Erst in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison fand das deutsche Team eine Einigung mit Mahindra über eine Motorenpartnerschaft - deutlich später als andere Kundenteams in der Formel E.

"Wir sind zweieinhalb Monate hinter allen anderen", sagte Teamchef Thomas Biermaier kürzlich über den Entwicklungsstand gegenüber 'Motorsport.com'. "Mahindra hat uns sehr geholfen und stellt uns den Antriebsstrang zur Verfügung. Allerdings fehlte uns Zeit, vor allem Zeit auf der Strecke. Deswegen waren die letzten Wochen alles andere als einfach. Viel geschlafen hat bei uns keiner!"

Biermaier vergleicht die Situation mit jener vor der ersten Saison 2014/15. "Die Arbeitslast ist ähnlich, allerdings ist nun alles viel professioneller und kompetitiver. Wir sind in dieser Hinsicht die Underdogs."

Bei der Rückkehr in die Formel E blieb ABT punktlos. Nico Müller startete den E-Prix nach einem durchwachsenen Qualifying von Platz 18 und blieb im Verlauf des Rennens weitestgehend unauffällig. Ausfälle und Strafen gegen einige Konkurrenten spülten ihn letztlich auf dem 14. Rang ins Ziel, 31 Sekunden hinter dem Rennsieger Jake Dennis (Andretti).

Dass grundsätzlich Potenzial im M9Electro steckt, bewies jedoch ausgerechnet der ehemalige ABT-Fahrer Lucas di Grassi mit Platz 3.

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