Hankook zieht positives Formel-E-Halbzeitfazit: "iON Race erfüllt zu 100 Prozent die Vorgaben der Formel E"
Timo Pape
Die Hälfte der Formel-E-Saison 2023 liegt hinter uns. Acht Rennen in sechs Weltmetropolen mit verschiedenen Streckenoberflächen sind absolviert. Ein Gesprächsthema war gerade zum Saisonstart der neue Reifen von Hankook, der im Vergleich zu seinem Vorgänger von Michelin haltbarer, damit aber auch schwieriger ins optimale Temperaturfenster zu bringen ist. Hankooks Motorsport-Direktor Manfred Sandbichler zieht eine positive Habzeitbilanz.
"Wir haben bei der Entwicklung des Reifens eng mit den Verantwortlichen der FIA und Formel E zusammengearbeitet. Gefordert war ein Reifen, der sowohl im Trockenen als auch im Nassen funktioniert", erklärt Sandbichler.
"Darüber hinaus sollte er dem Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht werden und deshalb besonders strapazierfähig sein und aus recyclebaren Stoffen bestehen. Für einen 'Single-Header' inklusive aller Freien Trainings und dem Qualifying stehen den Teams nur zwei Sätze und für einen 'Double-Header' drei Sätze Reifen zur Verfügung."
"Bisher gab es nicht einen Reifenschaden"
Sein Fazit zur Saisonhalbzeit: "Der neue Reifen der Formel E (…) hat die Aufgaben bisher souverän gemeistert. Der Hankook iON Race erfüllt zu 100 Prozent die Vorgaben der Formel E! Bisher gab es nicht einen Reifenschaden. Und das, bei so unterschiedlichen Streckenoberflächen und äußeren Bedingungen."
"Egal ob Asphalt, Beton, grob- oder feinporig, egal ob große Hitze wie beispielsweise in Kapstadt oder kühle Temperaturen und Regen wie beim Rennen in Berlin - unser Reifen hat alle Aufgaben gemeistert und den Piloten zuverlässig den nötigen Grip geliefert", so der Deutsche. "Hankook ist in der Formel E angekommen, und das macht uns stolz!"
Dass Hankook nichtsdestotrotz an deiner neuen Gummimischung arbeitet, bestätigte uns erst im Rahmen des Berlin E-Prix Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo. Eine Einführung dürfte aber erst zum Fahrzeug-Upgrade Gen3EVO kommen, also zur übernächsten Saison 2024/25. Mit Blick auf die Gen4-Ära der Formel E erwägt die Serie gar den Einsatz von Slicks.
"Formel-E-Reifen nicht beeinflusst durch Feuer in unserer Fabrik"
Möglicherweise könnte die Entscheidung Hankooks, für die nächste Saison noch keine Änderungen an der Gummimischung vorzunehmen, auch mit einem Feuer zusammenhängen, das im März in einer südkoreanischen Fabrik des Herstellers wütete. Der Brand hatte durchaus Einfluss auf die globalen Lieferketten, zwang Hankook dazu, die Reifenproduktion in ein anderes Werk zu verlegen und gar, die Belieferung der japanischen Super Taikyu Series zu stoppen.
Auf die Formel E hat der Zwischenfall aber keinen Einfluss, bestätigt Sandbichler bei 'Autosport'. "Zum Glück sind die Formel-E-Reifen nicht durch das Feuer in unserer Fabrik beeinträchtigt. Für diese Saison gibt es überhaupt keine Probleme, weil die Reifen für dieses Jahr bereits alle produziert sind. Für die Formel E gibt es keinerlei Schwierigkeiten."
Der nächste Einsatz für den Hankook-Reifen steht bereits am Samstag auf dem Programm. Dann startet die Formel E in Monaco. Da sich die Streckenführung im Vergleich zur Vorsaison nicht verändert hat, liegen Rundenzeitenvergleiche zwischen Gen2 und Gen3 auf der Hand.
Zum Monaco E-Prix setzt Hankook - wie schon beim Saisonauftakt in Mexiko - erneut farbige Designelemente beim Hankook iON Race ein: Die Reifen sind mit farbigen Profilrillen in Orange und Blau versehen. Die bunten Akzente haben allerdings keinen Einfluss auf die Performance des Pneus. Das 1. Freie Training im Fürstentum beginnt um 7:30 (CEST) - zu verfolgen im Livestream und Hankook Formel E Liveticker auf e-Formel.de. Rennstart ist um 15:00 Uhr.
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