Formel E

"Hatte das Gefühl, das Team im Stich zu lassen" - Antonio Felix da Costa erklärt mentalen Druck in Formel E

Tim Neuhaus

Tim Neuhaus

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Die Formel E befindet sich seit mehr als einem Monat in einer gezwungenen Rennpause. Teams erhalten unerwartet mehr Entwicklungszeit, und die Fahrer können sich besser auf den Sao Paulo E-Prix am 16. März vorbereiten. Speziell Antonio Felix da Costa versucht, die Pause nach seinem schwachen Saisonstart für einen mentalen Neustart zu nutzen. Auf der offiziellen Formel-E-Website spricht der Portugiese offen über seine Schwierigkeiten bei Porsche und die Auswirkungen auf seine Psyche.

Wer die zehnte Saison der Formel E bisher verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, dass Antonio Felix da Costa einen desaströsen Saisonstart hatte. Bisher stehen auf seinem Konto zu viele Fehler, zu wenig Pace und vor allem keine Punkte. Mit Platz 14 als bestem Resultat steht er im direkten Porsche-Vergleich deutlich im Schatten Pascal Wehrleins, der bereits beim Saisonauftakt gewinnen konnte. Ein Muster, das sich bereits in Saison 9 abzeichnete.

Felix da Costa beeindruckt von Wehrlein

In Saison 6 stand Felix da Costa noch ganz oben und gewann mit DS-Techeetah den Titel. Zur neunten Saison wechselte der 32-Jährige zum Porsche-Werksteam und fuhr eine Saison mit Höhen und Tiefen. "Ich kam als ehemaliger Champion zu Porsche und hatte das Gefühl, das Team im Stich zu lassen", äußert er sich selbstkritisch. "Sie haben sich darauf verlassen, dass ich derjenige war, der die Ergebnisse liefert."

Tatsächlich war aber Wehrlein derjenige, der damals wie heute die Punkte einfuhr und sich 2023 lange als Titelkandidat hielt. Damit war Felix da Costa als ehemaliger Champion nicht zufrieden. Ebenso überrascht wie beeindruckt war er allerdings vom noch titellosen Wehrlein: "Ehrlich gesagt: Pascal fuhr erstaunlich gut. Er hat alles richtig gemacht." Eine Situation, die Felix da Costa mental belastet.

Formel-E-Piloten sind nicht nur körperlich gefordert, sondern auch mental. "Eine Welt, in der man nicht viel Schwäche zeigen kann, weil man sonst bei lebendigem Leibe aufgefressen wird", beschreibt Felix da Costa. Der Porsche-Pilot baue sich manchmal eine Fassade auf und schütze sich so selbst vor Kritiker:innen: "Du tust so, als wärst du der glücklichste Mensch der Welt, aber in Wirklichkeit bist du es nicht."

Hoffnung vor Sao Paulo lebt: "Alles ist lösbar"

Als Rennfahrer hat der Portugiese einen Sportpsychologen und arbeitet an seinem geistigen Wohlbefinden. Er lege viel Wert darauf, nachzudenken und auch Positives in seinen Problemen zu finden. "Ich war definitiv nicht zufrieden mit dem Leistungsunterschied zwischen den beiden Seiten der Box." Aber andererseits sehe er dadurch auch, was mit seinem Auto möglich ist.

Felix da Costa will sich keinesfalls unterkriegen lassen und ist der festen Überzeugung: "Alles ist lösbar." Bereits in der vergangenen Saison folgte nach dem schwachen Start eine Erfolgsserie, in welcher er auch einen Sieg in Südafrika holte und Wehrleins Punktevorsprung stark verkürzte.

Die erste Chance, zurück in die Spur zu finden, hat Felix da Costa in knapp zwei Wochen am 16. März in Sao Paulo. Beim Debüt auf der brasilianischen Strecke 2023 landete er auf dem vierten Platz - gute Vorzeichen für die mögliche Erfolgsserie.

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1 Kommentare

Willi061 D ·

Die Art ein offensichtliches Problem von Fahrern in der E-Formel zu beleuchten gefällt..Weiter so, in dieser Form..ahoi Wlli061 ...

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