Formel E

"Habe Feuerwehrmann gespielt!" - Warum fing Sebastien Buemis Auto bei Formel-E-Crash in Rom Feuer?

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Sebastien-Buemi-Formula-E-Envision-Rome

Es war ein Anblick, bei dem sich Unbehagen im Fahrerlager der Formel E breit machte: Im Samstagsrennen der Elektroserie in Rom wurden mehrere Fahrer in eine Massenkarambolage involviert. Die sichere Crashstruktur beziehungsweise Halo-Bügel bewahrten Sam Bird (Jaguar) und Antonio Felix da Costa (Porsche) mutmaßlich vor schlimmeren Verletzungen. Doch auch Sebastien Buemi, dessen Auto in der Unfallsituation Feuer fing, kam glimpflich davon.

Der Crash im Formel-E-Samstagsrennen von Rom dürfte zu den kostspieligsten in der Geschichte der Elektroserie gehört haben. Acht Autos wurden vorzeitig aus dem Kampf um die Punktepositionen gerissen, zahlreiche weitere wurden durch Berührungen mit Rivalen oder den Streckenbegrenzungen beschädigt. Besonders schwer erwischte es auch Sebastien Buemi.

Feuerwehrmann Frijns: "Streckenposten kamen nicht ans Auto"

Der Schweizer rauschte in das quer auf der Strecke geparkte Fahrzeug von Sam Bird und drohte daraufhin sogar, sich zu überschlagen. Wenig später schlug außerdem Felix da Costa in den Envision-Wagen ein. Dabei beschädigte er Buemis Fahrzeug offenbar so schwer, dass der hintere Teil des mit Jaguar-Antrieben ausgestatteten Fahrzeugs Feuer fing.

Die Flammen löschte Robin Frijns (ABT), der ebenfalls im Zuge des Unfalls ausfiel. "Heute habe ich Feuerwehrmann gespielt", lacht der Niederländer anschließend - wohlwissend, welch gefährliche Situation er entschärfte. "Ich habe hinter ihm geparkt und gesehen, dass der Wagen brennt. Sobald das begann, wurde es einfach immer schlimmer. Die Streckenposten standen hinter dem Zaun und kamen nicht wirklich an (das Auto) heran, also habe ich ihnen den Feuerlöscher abgenommen und den Brand selbst gelöscht."

Entzündliche Flüssigkeiten auch in der Formel E

Dass Feuerlöscher in der Elektroserie zum Einsatz kommen, ist in der neunjährigen Geschichte der Meisterschaft eine echte Seltenheit - Benzin oder Teile eines Verbrennungsmotors können bei den Formel-E-Autos schließlich kein Feuer fangen. Zuletzt kam es in Saison 3 zu einem Brand in der Serie, als bemerkenswerterweise ebenfalls bei Sebastien Buemi eine Bremse nach einem Trainingsunfall in Montreal Feuer fing. Doch wie passiert es, dass das Heck eines Formel-E-Rennwagens brennt?

Sebastien-Buemi-Marconi-Obelsik-Formula-E-Rome-Envision

"Der hintere Teil seines Autos war komplett zerstört", versucht sich Frijns an einem Erklärungsversuch. "Das Getriebe, der Motor und der ganze Rest waren nicht mehr verbunden. Dadurch traten Öl und andere Flüssigkeiten aus. Und die sind entzündlich."

Buemi selbst wich auf Fragen von e-Formel.de zum brennenden Envision aus: Er habe das Feuer "nicht gesehen", sagte er. "Ich glaube, Robin hat sich darum gekümmert." Auch Buemis Team selbst reagierte auf mehrere Nachfragen von e-Formel.de nicht. Immerhin: In den frühen Morgenstunden des zweiten Rom-Renntags war Buemis Fahrzeug wieder einsatzfähig. Der Schweizer beendete den Sonntagslauf auf Position 5.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 4.