Formel E

"Hoffen auf schnelle & faire Lösung" - Formel-E-Rückkehr nach Indien hängt auch von einem Rechtsstreit ab

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

In Indien laufen derzeit Untersuchungen wegen einer vermeintlich illegalen Freigabe öffentlicher Gelder für den später abgesagten Hyderabad E-Prix 2024. Vorausgegangen war ein Regierungswechsel im Bundesstaat Telangana, infolgedessen die Durchführung des zweiten Formel-E-Rennens in Hyderabad platzte. Formel-E-CEO Jeff Dodds hofft mit Blick auf eine Rückkehr auf ein baldiges Ende des Rechtsstreits.

Trotz eines gültigen Vertrages musste die Formel E Anfang Januar 2024 ein für den 10. Februar geplantes Rennen in Hyderabad absagen: Die Behörden erfüllten die Vereinbarung über die Austragung eines zweiten Rennens nicht, nachdem es bei Wahlen im Vorfeld zu einem Regierungswechsel gekommen war.

Nach der Absage wurde Anfang 2025 eine Untersuchung eingeleitet, in deren Rahmen die Antikorruptionsbehörde des Bundesstaates Telangana nun die indische Partei Bharat Rashtra Samithi ("Vereinigung für Indien") und ihren amtierenden Vorsitzenden, Kalvakuntla Chandrashekar Rao, erneut befragen will. Rao wird gemeinsam mit zwei anderen Personen beschuldigt, an der illegalen Freigabe der Gelder beteiligt gewesen zu sein. Empfänger der Zahlungen sei die Formula E Operations gewesen. Mutmaßlich floss das Geld im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung mit der Formel E, die sich zuvor rechtliche Schritte wegen des Vertragsbruchs vorbehalten hatte.

"Ohne zu viel verraten zu wollen: In Hyderabad läuft zwar ein Verfahren, aber nicht gegen uns", erklärt Dodds bei RacingNews365. "Wenn man zurückblickt, war die Situation für uns zunächst einmal extrem enttäuschend. Wir hatten einen Vertrag über die Durchführung des Rennens, und sie haben sich aus dem Vertrag zurückgezogen, sodass wir kurzfristig ohne Rennen dastanden. Nun gibt es Vorwürfe in Hyderabad selbst und im Bundesstaat Telangana über den Prozess, der im Anschluss auf ihrer Seite folgte. Wir hoffen, dass sie das schnell klären werden."

"Haben weiterhin Ambitionen, in Indien zu fahren"

Auch wenn die Formel E vom Rechtsstreit in Indien unmittelbar betroffen ist - allein die Tatsache, dass sich juristische Instanzen mit dem abgesagten Hyderabad E-Prix beschäftigen, hat Auswirkungen auf eine potenzielle Rückkehr der Rennserie in das mit fast 1,5 Milliarden Menschen bevölkerungsreichste Land der Erde.

"Wir haben weiterhin Ambitionen, in Indien zu fahren. Aber negative Presse und PR über den Prozess dort sind nicht gerade hilfreich für uns", beschreibt Dodds weiter. "Uns wäre es lieber, wenn die Sache schnell und fair gelöst wird. Aber von unserer Seite aus ist absolut klar, dass wir einen soliden Vertrag mit Hyderabad hatten, um dort ein Rennen zu fahren. Sie haben ihn gebrochen."

Ob und wann es zu einer Rückkehr der Elektroserie nach Indien kommen kann, ist derzeit noch offen. Realistisch erscheint ein Rennen jedoch frühestens im Jahr 2027 - der ersten Saison mit den deutlich schnelleren und stärkeren Gen4-Boliden.

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