Formel E

Honda weiterhin an Formel E interessiert, Fokus aber auf F1

Timo Pape

Timo Pape

Honda hat die Formel E weiterhin auf dem Radar. Das bestätigte der japanische Automobilkonzern kürzlich aufs Neue. Noch vor zwei Jahren hatte sich Honda eher negativ geäußert und forderte die volle Entwicklungskontrolle für Antrieb und Batterie als Voraussetzung für einen Serieneinstieg. Die Formel E könne "nicht zum Wert der Marke besteuern" und sei deshalb noch uninteressant. Inzwischen scheint sich der Wind gedreht zu haben, bringt Honda 2020 doch sein erstes Elektroauto ("Honda e") auf den europäischen Markt.

"Wir führen als Honda Gespräche mit Alejandro Agag und behalten die Serie immer im Blick", erklärt Hondas F1-Direktor Masashi Yamamoto, der bis vor Kurzem auch noch alle anderen Motorsport-Aktivitäten seines Unternehmens leitete, gegenüber 'Motorsport.com'. "Es gibt viele Honda-Kunden, die Interesse an unseren Elektroautos haben - wir könnten sie also ansprechen. Und es muss eine Technologie geben, die wir von der Rennstrecke auf die Straße mitnehmen können. Deshalb haben wir Interesse."

Zunächst will sich Honda jedoch weiterhin auf die Formel 1 konzentrieren, wo es für die Japaner nach sehr schwierigen Jahren als Motorenhersteller endlich wieder besser läuft - Max Verstappen siegte Anfang Juli mit Honda-Aggregat in Spielberg. "Wenn Honda Rennsport betreibt, dann müssen wir auch gewinnen. Wir müssen erst ein gewisses Level erreichen, um zufrieden zu sein. Das hat für uns gerade oberste Priorität. Wir wollen uns auf die F1 konzentrieren", so Yamamoto.

Schon 2016 berichteten wir erstmals über Honda und seine Einstellung zur Formel E. Die Aussage damals: "Sportlich noch nicht ganz so attraktiv." Trotz berauschender Rennen in Saison 5 scheint dieses Bild bei Honda noch immer gewissermaßen Bestand zu haben: "Die Formel E findet in den Städten statt, als Straßenrennen. Sie ist eher eine Werbeform, die den Motorsport nutzt, als pures Racing", meint Yamamoto.

Sollte sich Honda für einen Formel-E-Einstieg entscheiden, müsste sich der Konzern mit einem bestehenden Team verbünden oder einen der zwölf Teamslots kaufen, denn die maximale Teilnehmerzahl von 24 Autos wird in der kommenden Saison durch den Einstieg von Porsche erreicht. Ein Einstieg käme für Honda frühestens zur siebten Saison, eher jedoch später - wenn überhaupt. Mal abwarten, wie sich das Abenteuer Formel 1 für die Japaner weiter gestaltet…

Foto: Andy Clary / Spacesuit Media

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 3.
Advertisement