"Lucas war nicht ganz fair!" - Die Fahrerstimmen aus Punta del Este
Tobias Bluhm
Sebastien Buemi ist zurück: Der Schweizer gewann nach einem dominanten Rennen die zweite Ausgabe des Punta del Este ePrix an der Atlantikküste von Uruguay. Mit einer weltmeisterlichen Leistung pflügte der e.dams-Fahrer von Startplatz fünf aus durch das Feld und sicherte sich seinen verdienten zweiten Saisonsieg vor Lucas di Grassi (Abt) und Jerome d'Ambrosio (Dragon). Wir haben für euch die schönsten Aussagen aus den Interviews nach Rennende zusammengetragen.
Sebastien Buemi (e.dams, 1.): "Heute war ein anstrengender Tag. Ich hatte am Vormittag einen Unfall, und wir haben es trotzdem bis zum Sieg geschafft. Ich muss mich bei meinem Team bedanken, das nach dem Crash das Chassis und Getriebe wechseln musste. Nach Malaysia ist dieses Comeback verständlicherweise besonders schön für das ganze Team. Was für ein tolles Rennen!"
Lucas di Grassi (Abt, 2.): "Ich habe versucht, Druck auf Sebastien auszuüben, es aber nicht vorbei geschafft. Es war wirklich ein sehr enger Kampf mit ihm, aber e.dams hat heute brillante Arbeit geleistet. Gratulation an Jerome d'Ambrosio und Loic Duval, die ebenfalls ein tolles Rennen gefahren sind. Meine Pace war für den Sieg leider nicht gut genug, der zweite Platz ist das Beste, was wir heute erzielen konnten. Wir werden jetzt weiterkämpfen und hoffentlich in Buenos Aires noch besser sein.
Jerome d'Ambrosio (Dragon, 3.): "Platz drei war das Maximum heute. Meine Inlap vor dem Boxenstopp war ein wenig langsam, zudem drückte Lucas (di Grassi) den Geschwindigkeitsbegrenzer für die Boxengasse etwas später als ich. Als ich aus der Garage zurückkehrte, war ich hinter ihm. Später hatte ich dann noch mit Loic einen tollen Kampf."
Loic Duval (Dragon, 4.): "Eigentlich ist Rang vier kein schlechtes Ergebnis, auch wenn ich gern um den Sieg gekämpft hätte. Lucas war zwar schneller als wir, hat sich beim Boxenstopp aber nicht ganz fair verhalten: Beim Boxenausgang war er nämlich langsamer als 45 km/h und hat uns aufgehalten. Ich hoffe, dass sich die FIA das noch mal anschaut."
Antonio Felix da Costa (Aguri, 6.): "Ich bin mit meinem Rennen durchaus zufrieden. Heute wurde uns die Technologie der ersten Saison zum Verhängnis, weil wir im Vergleich mit den neuen Antriebssträngen nur schwer mithalten konnten. Nach dem Boxenstopp war mein Rennen ein wenig langweilig, weil ich plötzlich keinen direkten Konkurrenten mehr hatte, was mir bisher noch nie passiert ist. In Buenos Aires wird sich das hoffentlich wieder ändern, und wir werden weiter nach vorn kommen."
Stephane Sarrazin (Venturi, 9.): "Ich hatte heute eine falsche Strategie, mein Team und ich haben uns entschieden, eine Runde vor dem Rest in die Box zu fahren. Das Auto war gut, der Plan für das Rennen nicht. Das nächste Mal sind wir hoffentlich wieder da."
Nelson Piquet jr. (NextEV, 15.): "Ich hatte einen guten Kampf mit Jean-Eric Vergne, der mich in einer Kurve berührte. Der Kontakt war nicht schlimm, aber vielleicht schlimm genug, um etwas an meinem Auto zu verbiegen. Denn im nächsten Linksknick verlor ich das Auto. Schade, dass mein Rennen so endete."
Bruno Senna (Mahindra, Ausfall): "Ich habe vielleicht 15 Zentimeter zu früh eingelenkt und mir einen Plattfuß geholt. Schon in der zweiten Runde war mein Rennen damit gelaufen. Heute war ein Tag zum Vergessen. Morgen konzentrieren wir uns wieder auf den Testtag und sammeln Informationen, um uns zu verbessern."
Sam Bird (Virgin, Ausfall): "Was für ein chaotisches Rennen! Ich habe im ersten Stint die Reifen aus Malaysia benutzt, weil wir nach meinem Unfall keinen Satz mehr übrig hatten. Nach meinem Boxenstopp meldete das Batteriemanagement-System einen Fehler, und das System fuhr herunter. Ich habe es nicht neustarten können. Schade, denn ich denke, dass ein Podium möglich gewesen wäre. In Malaysia hatten wir das Glück auf unserer Seite, heute nicht. Aber wir sehen das Positive: Wir fahren ganz vorne mit."
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