Formel E

"War in der perfekten Position!" - Oliver Rowland erklärt Nissan-Strafen-Debakel, das ihn Formel-E-Sieg kostete

Tim Neuhaus

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Das Formel-E-Rennen am Samstag in Sao Paulo war ein gewaltiges Chaos. Es gab zahlreiche Unfälle und auch viele Strafen, die meisten Strafen sammelte dabei Nissan. Sowohl im Nissan-Werksteam als auch im Nissan-Kundenteam McLaren bekam jeder Fahrer eine Durchfahrtsstrafe. Der Verstoß war dabei technischer Natur: "Power overuse" Besonders bitter war dies für Oliver Rowland, der lange Zeit der klare Favorit auf den Sieg war!

"Power overuse" bedeutet nichts anderes, dass kurzzeitig zu viel Leistung aus der Batterie abgerufen wurde. Mittlerweile hat Nissan-Teamchef Tommaso Volpe gegenüber The Race bestätigt, wo das Problem lag: "Es lag an den Kontrollsystemen beim Startvorgang. Das werden wir uns nächste Woche dringend ansehen, um sicherzustellen, dass es nicht mehr zu Strafen kommt."

Rowland hatte das Rennen in seiner Hand

Rowland, der vom zweiten Platz in das Rennen startete war und das gesamte Wochenende Bestleistung zeigte, bekam als einziger Nissan-Fahrer zunächst keine Strafe nach dem Rennstart. Der Grund dafür war vermutlich seine vordere Startposition, wodurch er vor der ersten Kurve noch nicht die verheerende Geschwindigkeitsschwelle erreichte. Der Brite gewann den Start und hatte das Rennen anschließend im Griff.

Er konnte seinen Attack-Mode länger aufsparen als die anderen Fahrer aus der Führungsgruppe. Rowland selbst war sich siegessicher: "Ich war in der perfekten Position, um wegzuziehen und das Rennen mit dem zweiten Attack-Mode fast zu beenden." Probleme gab es aber schon bei der ersten Aktivierung: Als Rowland noch fast vier Minuten Attack-Mode auf der Uhr hatte, brachte Jake Dennis mit seinem Ausfall die rote Flagge raus, und Rowland verlor seinen Vorteil.

Beim Neustart wurden seine Siegchancen endgültig vernichtet. Sein Start war erneut gut, und er holte sich den ersten Platz zurück. Allerdings war er etwas zu gut: "Als ich im beim zweiten Start länger Gas gab und bis Kurve 1 gegen Antonio (Felix da Costa) kämpfte, hatte ich das gleiche Problem wie die anderen Nissans." So erhielt auch er eine Strafe wegen "Power overuse" und fiel auf den letzten Platz zurück.

Für McLaren werden die Strafen zum Vorteil

Sowohl Taylor Barnard als auch Sam Bird hatten schon in der ersten Rennphase ihre Strafen erhalten und abgesessen. Durch die beiden Rotphasen entstand für sie ein Energievorteil, und sie konnten sich den Attack-Mode länger aufsparen. Schlussendlich reichte es für Barnard sogar zum ersten Podest auf Rang 3. Bird wurde direkt dahinter Vierter. Mit 27 Punkten führt McLaren jetzt sogar die Teamwertung an!

Das Problem anzugehen, hat selbstverständlich auch bei McLaren höchste Priorität. Teamchef Ian James erklärt: "Diese Dinge sind unglaublich komplex, und natürlich will man die bestmögliche Leistung herausholen, also tendiert man dazu, die Dinge bis ans Limit zu bringen. Aber wir sollten nicht in eine Situation wie heute geraten." McLaren wird Nissan laut James mit allen Kräften unterstützen, um das Problem zu lösen.

Wenn man aber von den Strafen absieht, wirkt Nissan stärker denn je, und die Stimmung ist optimistisch. James ist sich sicher: "Wenn uns die Problemlösung gelingt, sieht das von Nissan gelieferte Paket stark aus!" Ob es zum Sieg reicht, erfahren wir in Mexiko. Am 11. Januar 2025 findet dort das zweite Saisonrennen statt.

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1 Kommentare

Willi ·

Das Rennen habe ich mit großem Interesse angeschaut. Die neuen Rennrichtlienien haben auf jeden Fall Wirkung gezeigt. Über die Sonderenergiebereitstellung sollte man aber nochmal nachdenken. Die Rennen könnten auf jeden Fall interessanter werden.Deine Zusammenfassung fand ich gelungen. Du triffst den richtigen Ton. Ahoi Willi

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