Formel E

"Inakzeptabel und respektlos": Venturi-Teamchef d'Ambrosio schimpft über Teamkollegen-Unfall in Monaco

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Mortara-Leading-di-Grassi-Mahindra

Für das Formel-E-Team Venturi ist der Monaco E-Prix zweifelsfrei das wichtigste Rennen des Jahres. Schließlich hat der Rennstall seinen Sitz im Fürstentum, die Geschäftsstelle liegt weniger als einen Kilometer von der Rennstrecke entfernt. Dass ausgerechnet auf heimischem Boden die Teamkollegen Mortara und di Grassi miteinander kollidierten, sorgt bei Teamboss Jerome d'Ambrosio für jede Menge Frust.

Der Start in den Renntag verlief für beide Fahrer zunächst aussichtsreich. Edoardo Mortara schloss das 1. Freie Training auf Platz 3 ab, später gelang di Grassi der Sprung in die Duellphase des Qualifyings. Im Rennen konnte der Brasilianer den Anschluss an die Führungsgruppe um die späteren Top-3-Fahrer Vandoorne, Evans und Vergne halten, während Mortara sich von einem enttäuschenden Startplatz 16 nach vorn arbeitete.

Acht Minuten vor dem Ende des E-Prix kam es jedoch zu einer folgenschweren Kollision. Mortara hatte sich zuvor im Attack-Mode an seinen Teamkollegen di Grassi herangepirscht und bereitete sich vor, ihn ausgangs des Tunnels zu überholen. Im Kampf um Position 6 verteidigte di Grassi die Innenbahn der Nouvelle Chicane, ehe er Mortara mit einem Kontakt von der Strecke drängte.

Dabei beschädigte er das Fahrzeug seines Teamkollegen so schwer, dass Mortara den E-Prix in derselben Runde an der Box aufgeben musste. "Wie Edo sich von Platz 16 nach vorn gearbeitet hat, war großartig", lobt Teamchef Jerome d'Ambrosio die Aufholjagd von Mortara. "In der Schlussphase kam es dann zu einem Kontakt zwischen Edo und Lucas. Zu sehen, wie unsere Fahrer auf der Strekce miteinander kollidieren, ist inakzeptabel."

"Das ist respektlos gegenüber dem Team und gegenüber der Arbeit, die alle in dieses Projekt stecken. So etwas sollte nie passieren. Wir sind enttäuscht und müssen jetzt sehen, wie wir uns neu einstellen können, um in der bestmöglichen Position für Berlin zu sein."

Mortara stinksauer: "Der Schlächter der Formel E"

Di Grassi verzichtete nach dem Rennen auf die eigentlich verpflichtenden Medienaktivitäten und stand 'e-Formel.de' nicht für einen Kommentar zur Verfügung - nach unseren Informationen allerdings nicht aus PR-Gründen sondern wegen einer verpflichtenden Doping-Kontrolle der FIA. Mortara hielt sich am Samstag gegenüber 'The Race' hingegen mit seinem Frust nicht zurück und beschrieb di Grassi als "Schlächter der Formel E".

"Mein Teamkollege hat mich aus dem Rennen genommen. Er hat mir einen Reifenschaden gegeben, weshalb ich den Lauf aufgeben musste", so Mortara. "Ehrlich gesagt ist das für mich schwer zu verstehen."

Für Mortara, di Grassi und das Venturi-Team bleibt nach dem Monaco E-Prix vergleichsweise wenig Zeit, um die internen Reibereien zu beseitigen. Schließlich findet in nur zwei Wochen das nächste Rennen der Formel E statt, der Berlin E-Prix.

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