Indirekte Bestätigung: Neel Jani beendet Formel-E-Saison in Berlin für Porsche
Timo Pape
Mit dem Final-Sixpack in Berlin meldet sich die Formel E Anfang August nach mehr als fünf Monaten Rennpause zurück. In der zehnten Folge des Porsche-Podcasts "Inside E" sprechen die beiden Werksfahrer Neel Jani und Andre Lotterer über ihre Vorfreude auf die bevorstehenden sechs Rennen - und bestätigen damit indirekt, dass Jani die Saison in jedem Fall für Porsche beenden wird.
Nach diversen Berichten Anfang Juni, Porsche habe Pascal Wehrlein für sein Formel-E-Team verpflichtet, kam die Frage auf, ob der Deutsche wohl bereits in Berlin-Tempelhof für seinen neuen Arbeitgeber an den Start gehen und vorzeitig das Cockpit von Neel Jani übernehmen würde. Allerdings bestätigten weder Porsche noch Wehrlein den Deal bislang, somit war ohnehin davon auszugehen, dass Wehrlein erst in Saison 7 zum Einsatz kommen würde.
Die Trennung von seinem bisherigen Team Mahindra Racing verkündete Wehrlein unabgesprochen via Instagram, woraufhin der Rennstall den vorzeitigen Split wenig später offiziell machte. Teamchef Dilbagh Gill erklärte kürzlich, dass ihn die Situation "enttäuscht" habe. Da Mahindra mit Alex Lynn bereits einen Nachfolger für Berlin vorstellte, wird Wehrlein bei seinen sechs Heimrennen nicht zum Einsatz kommen.
Ohne konkret auf das Thema einzugehen, hat Porsche nun indirekt bestätigt, dass Jani in Berlin weiterhin im Auto sitzen wird. "Es wird eine intensive Zeit, aber ich freue mich sehr darauf", sagt Jani und lässt keinen Zweifel daran, dass er noch mindestens sechsmal für Porsche ran darf. Teamkollege Lotterer blickt ebenfalls mit Vorfreude auf die Herausforderung Berlin: "Die Simulatorarbeit unterscheidet sich dadurch, dass wir drei Strecken-Layouts für einen Austragungsort vorbereiten." Wie genau diese Layouts aussehen werden, will die Formel E bis zuletzt geheim halten, damit sich die Teams nicht übermäßig vorbereiten können.
Die vergangenen Monate haben die beiden Porsche-Werksfahrer unterschiedlich erlebt - Lotterer in seinem Ferienhaus in Frankreich, Jani mit seiner Familie in der Schweiz. Trotz der insgesamt schwierigen Phase konnten beide auch positive Erfahrungen sammeln. "Wir sind normalerweise kaum zu Hause. Es war schön, mehr Zeit an einem Ort zu verbringen und sich an kleinen Dingen zu erfreuen", sagt Lotterer.
Neel Jani: Corona-Pause eine "einmalige Möglichkeit"
Auch Jani beschreibt die vergangenen Monate als "einmalige Möglichkeit", Dinge zu tun, für die ansonsten schlicht die Zeit fehlt: "Unter normalen Umständen sind wir ständig unterwegs und haben Vorbereitungen für die nächsten Rennen zu treffen. Nun konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und mich auch um andere Projekte wie Gartenarbeit kümmern", erklärt der Schweizer.
Darüber hinaus ging es für die Porsche-Werksfahrer vom realen Motorsport ins Simracing: Bei der Race at Home Challenge sammelte die Formel E Spendengelder zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF. Mit dem virtuellen 24-Stunden-Rennen von Le Mans folgte ein weiteres Simracing-Highlight.
"Ich habe großen Respekt davor, was Simracer bei solchen Langstrecken-Rennen aus mentaler Sicht leisten", sagt Jani. Lotterer zieht auch Vergleiche zum echten Langstrecken-Klassiker: "Es gibt durchaus Elemente, die man auch beim realen Langstecken-Rennen anwenden kann. Dazu zählt beispielsweise das Traffic Management", ergänzt der Deutsche.
Der Porsche-Formel-E-Podcast ist auf Englisch im Porsche Newsroom sowie auf weiteren Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify und Google Podcasts abrufbar.
Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media
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