Formel E

Investition von 130.000 Euro: Formel E erwirbt Rechte am geistigen Eigentum der W Series

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Formula-E-Start-Tokyo-E-Prix

Rund zwei Jahre nach dem Ende der W Series, der ersten Formelrennserie nur für Frauen, hat sich die Formel E die Rechte am geistigen Eigentum der Rennserie gesichert. Das berichtet Formula Scout. Ob und wie die Formel E diese Rechte in irgendeiner Form nutzen wird, ist noch unbekannt. Auch Formel-E-CEO Jeff Dodds hat noch keine klaren Pläne.

Mit der W Series versuchte der British Racing and Sports Car Club (BRSCC) ab 2019, eine Formelserie zu etablieren, die sich der Förderung von Pilotinnen im männerdominierten Motorsport verschrieb. Die Kategorie wurde 2022 nach drei Saisons (2020 fanden wegen der COVID-19-Pandemie keine Rennen statt) aufgrund finanzieller Probleme aufgelöst. Die Britin Jamie Chadwick gewann alle drei Meistertitel der Rennserie, die zunächst im Rahmen der DTM und später im Programm der Formel-1-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde.

Im Rahmen der Abwicklung der W Series hat sich die Formula E Operations (FEO), die Firma hinter der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft, bereits im März sämtliche Rechte am geistigen Eigentum der Rennserie gesichert, wie jetzt bekannt wurde. Darunter fallen registrierte Marken, ausstehende Markenregistrierungen, Social-Media-Konten und Internet-Domainnamen. Der Kaufpreis lag bei 110.000 britischen Pfund (umgerechnet rund 130.000 Euro).

Dodds: "Material auf gut Glück erworben"

"Worüber wir wirklich ehrlich und offen gesprochen haben, ist, dass wir uns sehr darauf konzentrieren, mehr Diversität in den Motorsport zu bringen", erklärt Jeff Dodds, CEO der Formel E. "Wir denken, dass die Formel E ein hervorragender Rahmen ist, um das zu tun."

"Das bedeutet nicht zwangsläufig Geschlechtervielfalt, und es bedeutet nicht, dass wir versuchen, mehr Frauen als Fahrer zu gewinnen. Obwohl ich das sehr gern tun würde", gesteht Dodds. "Aber wir hatten auch den behinderten Fahrer Robert Wickens in Portland (ein Formel-E-Auto fahren lassen). Wir wollen also einfach verschiedenen Leuten die Möglichkeit geben, Autos auszuprobieren und ihr Potenzial im Motorsport auszuschöpfen. Die W Series war meines Erachtens ein wirklich mutiger Versuch, dies für den Frauenrennsport zu tun."

"Es hat nicht funktioniert", beschreibt der Brite weiter. "Sie haben großartiges Bildmaterial, großartiges geistiges Eigentum, einen großen Bekanntheitsgrad und ein hohes Ansehen. Wir wollten das Material auf gut Glück erwerben, um es in Zukunft in irgendeiner Form für die Förderung von Frauen im Motorsport nutzen zu können. Vielleicht werden wir es nie verwenden. Wir könnten etwas Unglaubliches damit machen, aber für mich fühlte es sich für den Preis des Eigentums wie eine gute Gelegenheit an."

"Noch nicht näher darüber nachgedacht, was wir damit machen könnten"

Der Erwerb der geistigen Rechte an der W Series bedeute jedoch nicht, dass die Formel E ebenfalls eine Nachwuchsserie für Frauen plane. "Wir haben 'Girls on Track' als eine riesige Kampagne, die versucht, mehr junge Frauen in MINT-Fächer und in den Motorsport zu bringen", beschreibt er. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - ein Bereich, in dem Frauen derzeit noch deutlich unterrepräsentiert sind.

"Wir könnten also versuchen, das Branding der W Series für so etwas zu nutzen. Es muss nicht unbedingt auf der Rennstrecke sein, aber es könnte auch auf der Rennstrecke sein. Wir haben noch gar nicht näher darüber nachgedacht, was wir damit machen könnten. Ich hielt es nur für eine gute Gelegenheit, diese Rechte zu haben, weil wir uns darauf konzentrieren, mehr Frauen in den Motorsport zu bringen", so Dodds.

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