Formel E: Jaguar-Pilot Mitch Evans heimlicher Held von Santiago
Timo Pape
Einen an Dramatik kaum noch zu überbietenden Santiago E-Prix hat Jaguar Panasonic Racing mit beiden I-TYPE 2 in den Punkterängen beendet. Mit einem fulminanten Start schob sich der von Platz fünf ins Rennen gegangene Nelson Piquet jr. sofort an Andre Lotterer und Sebastien Buemi vorbei auf Platz zwei. Zeitweise kämpfte er sogar mit dem späteren Sieger Jean-Eric Vergne um die Spitze, konnte dabei sein Energiemanagement sehr gut kontrollieren und einige beeindruckende Sektorenzeiten verbuchen.
Mitch Evans – heimlicher Star des Rennens – musste nach einem Missgeschick im Qualifying aus der letzten Reihe starten. Mit einer fehlerlosen Fahrt schob er sich im zweiten Jaguar I-TYPE 2 am Ende bis auf Platz sieben vor. Und das, obwohl er beim Fahrzeugwechsel noch eine zusätzliche 10-Sekunden-Strafe absitzen musste, weil Jaguar im Vorfeld des Rennens den Inverter an Evans' Fahrzeug getauscht hatte. Nach vier Läufen behauptet Jaguar dank doppelter Punkteausbeute mit nun 54 Punkten Platz vier in der Teamwertung. Bei den Fahrern belegen Piquet und Evans die Plätze fünf und sieben.
Dementsprechend zeigte sich Teamchef James Barclay nach dem Rennen von Santiago sehr zufrieden: "Ein unglaubliches Rennen. Was wir für heute mitnehmen können, ist die Erkenntnis, dass wir ein wirklich schnelles Auto haben und auf der Jagd nach einem weiteren Podestplatz sind. Beide Fahrer fuhren wirklich stark und machten auf einem sehr anspruchsvollen Kurs einen hervorragenden Job."
"Nelson hatte einen phantastischen Start und Mitch war sensationell, wie er sich durchs Feld nach vorne arbeitete", führt Barclay weiter aus. "Zeitweise hielt er sogar die schnellste Rennrunde. Das Ganze zeigt, dass das Team gut arbeitet und dass dies wohlverdiente Punkte sind. Wir freuen uns jetzt schon auf Mexiko City – das war in unserer ersten Saison dank zweier Autos in den Punkten das Highlight. Wir können es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren."
Evans ist stolz auf seine Leistung: "Ich bin sehr glücklich, nach dem enttäuschenden Qualifying noch in die Punkte gefahren zu sein. Ich startete von ganz hinten und hatte eine gute erste Runde, auf der ich auch den liegengebliebenen Autos ausweichen konnte. Danach habe ich mich sukzessive durchs Feld gearbeitet und lag im Ziel nur noch sieben Sekunden hinter dem Sieger. Das war wohl das beste Formel-E-Rennen meiner Karriere. Das Team hat einen tollen Job gemacht, und ich hoffe, dass ich mich mit weiteren Punkten in Mexiko bei den Jungs revanchieren kann."
Teamkollege Piquet ergänzt: "Ein hartes, aber aufregendes Rennen. Ich hatte einen guten Start, alles lief super - bis zum Versuch, mir kurz vor Rennende den dritten Platz von Buemi zurück zu holen. Wichtig ist die Erkenntnis, dass der Jaguar die nötige Pace hat, und dass wir als Team weiter lernen und dabei immer besser werden. Ich bin sicher, dass wir im Laufe der Saison noch sehr viele Punkte holen werden. Wir müssen optimistisch sein, doch das Auto hat das Potential für noch viel mehr. Es heißt jetzt: weiter pushen und weiter verbessern."
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