Formel E

I-TYPE 3: Jaguar Racing stellt Formel-E-Auto für Saison 5 vor

Timo Pape

Timo Pape

Der britische Rennstall Jaguar Racing hat am Mittwochmittag seinen Rennwagen für die Formel-E-Saison 2018/19 der Öffentlichkeit präsentiert. "Die Raubkatze" tritt ab dem 15. Dezember auch in ihrem dritten Jahr in der Elektroserie im gewohnten Farbschema an: Über die dunkelgraue Grundfolierung ziehen sich Streifen und Verzierungen im altbekannten Grün, die Dynamik vermitteln sollen. Nichtsdestotrotz unterscheidet sich die "Lackierung" von der, die Jaguar vor einigen Monaten auf seinem Gen2-Auto offenbarte.

Auf Seite der Fahrer war bereits vor dem Launch-Event alles klar: Auch in Saison 5 greifen Nelson Piquet jr. und Mitch Evans für Jaguar ins Lenkrad. Ersatzfahrer bleibt Ho-Pin Tung. Vor allem der junge Evans präsentierte sich im vergangenen Meisterschaftsjahr von seiner besten Seite: Der "Kiwi" holte nicht nur das erste Formel-E-Podium (Hongkong) sowie die erste Pole-Position (Zürich) für sein Team. Er stellte als Gesamtsiebter auch seinen erfahrenen Teamkollegen Piquet - immerhin Meister der Saison 2014/15 - klar in den Schatten und sammelte 17 Zähler mehr.

Beim sogenannten I-TYPE 3 hat Jaguar erstmals den gesamten Antriebsstrang selbst entwickelt. Zu den originär von Jaguar stammenden Komponenten zählen die Motor/Generator-Einheit (MGU), das Siliziumkarbid-Inverter-Modul, die Kraftübertragung, das Kühlsystem, die Aufhängungen, die Motorkontrolleinheit (MCU) und die neue Regelsoftware. Die weiterentwickelte MGU dreht bis zu 30.000 U/min - mehr als doppelt so hoch wie bei einem Formel-1-Auto von 2018 - und beschleunigt den Jaguar I-TYPE 3 in nur 2,8 Sekunden von 0 bis 100 km/h.

Dank des um 25 Prozent effizienteren Antriebsstrangs legt der im Gewicht etwa auf dem Niveau des Vorgängers liegende I-TYPE 3 in der Leistung auf maximal 250 kW (340 PS) zu. Dazu tragen insgesamt 800 neue Teile bei. In den beiden vergangenen Formel-E-Jahren hat Jaguar zusammen mehr als 1.000 neue Teile in seine I-TYPE-Rennwagen eingebaut. Ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der das britische Team schon in der vergangenen Saison deutlich wettbewerbsfähiger machte.

Die erstmals in der neuen Saison für alle Teams zum Einsatz kommende stärkere Batterie macht den bislang zur Rennmitte obligatorischen Boxenstopp für einen Fahrzeugwechsel überflüssig. Als neues Spannungsmoment für das Rennen hat die Formel E stattdessen den sogenannten Attack Mode eingeführt. Damit können die Fahrer innerhalb einer vordefinierten Zone der Strecke für kurze Zeit die Leistung von 200 auf 225 kW erhöhen. Um den Zuschauern zu signalisieren, welcher Pilot gerade die Zusatz-Kilowatt abruft, leuchten in diesem Modus die LEDs am neu eingeführten Halo-System in einer abweichenden Farbe auf.

Die Stimmen zum Jaguar I-TYPE 3

Nelson Piquet jr. geht in Saison 5 abermals mit der Startnummer 3 an den Start. "Da ich vom ersten Formel-E-Jahr an dabei war, habe ich mich als Fahrer parallel zur Technik und Evolution der elektrischen Rennserie auch weiterentwickelt", sagt der Brasilianer. "Es ist unglaublich, wie schnell sich alles verändert hat. Der Jaguar I-TYPE 3 ist ein völlig neuer Bolide mit all seinen eigenen Herausforderungen und Feinheiten. Er ist größer und schneller als unsere früheren Rennwagen, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich das auf die Rennen auf den engen Stadtkursen auswirkt."

Teamkollege Mitch Evans (weiterhin Startnummer 20) ergänzt: "Unsere letzte Saison war gut. Mir ist es gelungen, einige persönliche Bestleistungen aufzustellen, wie zum Beispiel unser erstes Podium in Hongkong und die Pole-Position in Zürich. Das Team hat hart gearbeitet, um den neuen Jaguar I-TYPE 3 wettbewerbsfähig zu machen. Wir wollen bei jedem Rennen im Vorderfeld kämpfen. Das haben wir phasenweise schon im letzten Jahr geschafft, hegen aber nun für die fünfte Formel-E-Saison noch höhere Ambitionen."

Jaguar-Teamchef James Barclay glaubt an weitere Fortschritte in Saison 5: "Panasonic Jaguar Racing hat binnen zwei Jahren in der Formel E große Fortschritte gemacht. Mit der Einführung des neuen I-TYPE 3 und dank des neuen Reglements erwarten wir noch spannendere und engere Rennen. Denn im Grunde fangen nun alle Teams zur gleichen Zeit und am gleichen Ausgangspunkt wieder neu an."

"Wir glauben, dass wir als erstes Team unseren Antriebsstrang komplett in-house entwickelt haben", führt Barclay fort. "Das gibt uns die ultimative Kontrolle bezüglich der Konstruktion und der Entwicklung sowie zugleich die Hoffnung, uns so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die Technologie entwickelt sich noch immer rasant weiter. Das Fahrzeug der Generation 2 wird daher mit Blick auf die Performance unserer künftigen elektrischen Serienmodelle ein wichtiges Prüffeld sein."

"Es ist fantastisch, Nelson und Mitch weiter an Bord zu haben und so personelle Kontinuität beim Fahrerteam zu haben. Die kombinierte Erfahrung der beiden und ihre Schnelligkeit werden uns helfen, unser Ziel zu erreichen: Punkte in jedem Rennen und Kampf ums Podium", so Barclay.

Die neue Saison eröffnet noch ein weiteres und komplett neues Kapitel in der noch kurzen elektrischen Rennsporthistorie von Jaguar Racing. Denn parallel zum Formel-E-Auftakt in Saudi-Arabien erlebt die neue Jaguar I-PACE eTROPHY an gleicher Stelle ihre Feuertaufe. Der weltweit erste Markenpokal auf Basis elektrisch angetriebener Produktionswagen läuft im Rahmenprogramm der Formel E und auf den gleichen Rennstrecken wie die Formelrenner. Bis zu 20 identische Jaguar I-PACE eTROPHY werden ab dem 15. Dezember an den Start gehen.

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