Formel E

Jaguar-Teamchef Barclay: "Vergnes Manöver ruinierte das Rennen für beide Jaguar"

Timo Pape

Timo Pape

Ein neuer Streckenrekord im 2. Freien Training, Platz 6 im Qualifying und nach einer Strafe für Antonio Felix da Costa sogar Platz Rang 5 in der Startaufstellung – für Jaguar-Pilot Mitch Evans standen beim Start zum zweiten Lauf der Formel E in Marrakesch alle Zeichen auf Erfolg. Doch ebenso wie sein von Platz 9 ins Rennen gegangener Teamkollege Nelson Piquet jr. musste der "Kiwi" schon in der ersten Kurve alle Hoffnungen auf eine Top-Platzierung begraben.

Weil beide Jaguar I-Type 3 von der rechten Seite der Startaufstellung losfuhren, mussten sie in der Linkskurve 1 bis an den Rand der Streckenbegrenzung ausweichen, um Kollisionen mit anderen Fahrzeugen zu entgehen. Die Folge: Beide verloren nach dem von Jean-Eric Vergne ausgelösten Startchaos jeweils zehn Plätze. Evans' I-Type 3 wurde zu allem Überfluss auch noch von Pascal Wehrleins Mahindra am Heck getroffen, der seinerseits wiederum von Lucas di Grassi angeschoben wurde. Mit beschädigtem Diffusor kämpfte sich der Neuseeländer danach noch bis auf Platz 9 vor, während Piquet nicht mehr über Position 14 hinauskam.

"Wir waren den ganzen Tag über bei der Musik", blickt Evans zurück. "Die schnellste Zeit im 2. Freien Training war sehr positiv. Leider unterlief mir dann in meiner Super-Pole-Runde ein Fehler. Man wirft da halt alles in die Waagschale. Manchmal zahlt es sich aus, ein anderes Mal nicht. Der Vorfall in Kurve 1 zwang mich dann, weit nach außen auszuweichen, was mich zehn Plätze kostete. Sehr frustrierend, denn so etwas liegt außerhalb unserer Kontrolle. Leider sind wir im Augenblick nicht vom Glück verwöhnt. Aber der Jaguar I-Type 3 ist schnell, und nur das ist mit Blick auf die nächsten Rennen wirklich wichtig."

Teamkollege Piquet resümiert das Rennen ähnlich: "Ich war auch ein Opfer der Vorfälle beim Start und fiel dadurch ziemlich aussichtlos bis ans Ende des Feldes zurück. Was die Rennstrategie anbelangt, waren wir vielleicht etwas vorsichtig, hätten ein wenig aggressiver zu Werke gehen können. Aber da ist man hinterher immer schlauer. Wenn man nicht voll attackiert und dadurch zum Rennende noch viel Restenergie zur Verfügung hat, wird es schwer, nach vorn zu kommen, weil alle ihre Position hart verteidigen. Marrakesch war bitter: erste Runde, erste Kurve, Rennen zerstört. Aber abgesehen davon gibt es noch immer Dinge, die wir lernen können und die das Auto noch schneller machen."

James Barclay, Teamchef von Panasonic Jaguar Racing, sagt: "Wir verlassen Marrakesch frustriert. Nach der Bestzeit im 2. Freien Training waren wir zuversichtlich, dass Mitch es aufs Podium schaffen könnte. Leider konnte Jean-Eric Vergnes Attacke in der ersten Kurve niemals gut ausgehen. Sein Manöver ruinierte das Rennen für beide Jaguar. Wirklich ein Jammer, dass uns das Verhalten eines Konkurrenten aller Chancen auf ein Podium beraubte. Denn unsere Pace war gut, Mitch machte noch das Beste draus, sammelte trotz des beschädigten Autos auch dank guter Rennstrategie des Teams noch zwei Punkte. Es gibt halt Tage, an denen einem das Glück nicht hold ist. Wir nehmen dennoch das Positive mit: Wir haben ein schnelles Auto, und als Team die Pace für Podiumsplätze."

Am Sonntag kehrte Jaguar Racing anlässlich des Rookie-Tests noch einmal an die Strecke in Marrakesch zurück. Für den Testtag kletterten der Brasilianer Pietro Fittipaldi und der Brite Harry Tincknell ins Cockpit der beiden I-Type 3. In den kumulierten Ergebnissen des Testtages belegten sie die Plätze 15 beziehungsweise 17. Der nächste E-Prix startet am 26. Januar in Santiago de Chile.

Foto: Jaguar

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