Formel E

Jaguar-Technikchef gibt Gen3-Einblick: Neuer Formel-E-Antriebsstrang ab April 2022 einsatzbereit

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jaguar-Sam-Bird-Valencia-Testing-2021

Während sich ein Teil des jüngst umbenannten Teams Jaguar TCS Racing auf das neue Formel-E-Jahr 2022 vorbereitet, arbeiten einige Mitarbeiter:innen bereits am Antrieb für die nachfolgende Saison. Das Gen3-Motorenpaket soll bereits in wenigen Monaten einsatzfähig sein, bevor Jaguar mit der Testphase für Saison 9 beginnt.

Im Rahmen der Jaguar-Fahrzeugvorstellung für 2022 gab Technikchef Phil Charles einen Einblick in die Entwicklung des voraussichtlich "Jaguar I-Type 6" genannten Antriebspakets: "Unser Designteam arbeitet schon seit mehreren Monaten am Gen3-Auto", so Charles.

"Wir machen enorm schnell Fortschritte. Unser Antrieb wird etwa im April des nächsten Jahres bereit für den Einsatz sein, also mitten in der anstehenden Saison." Der eng getaktete Zeitplan stellt Jaguar vor mehrere Herausforderungen, darunter die Koordination eines Renn- und eines Testteams. Bereits in den vergangenen Jahren zogen Formel-E-Hersteller mehrere Mitarbeiter:innen aus dem Einsatz an der Rennstrecke ab, um Ressourcen auf die Antriebsentwicklung zu verlegen.

"Wir werden gut beschäftigt sein", weiß auch Charles, "denn diese Test- und Renneinsätze wechseln sich über mehrere Monate ab. Trotzdem ist die Vorfreude groß: 100 kW mehr Leistung, ein Frontmotor für mehr Rekuperation und ein neuer Reifenzulieferer stellen uns vor große Ingenieursherausforderungen, auf die wir uns sehr freuen."

Teil der dritten Fahrzeuggeneration in der Formel E ist auch eine neue Karosserie, von der die Formel E kürzlich erstmals Teaserbilder veröffentlichte. Eine vollständige öffentliche Präsentation wird in den kommenden Monaten erwartet.

Gen3-Boxenstopps als neues Strategie-Element

Im Sportlichen Regelwerk plant die Formel E in ihrer Gen3-Ära eine Rückkehr der Boxenstopps. Anders als in der Gen1-Ära sollen künftig aber keine Fahrzeuge gewechselt werden: Gemeinsam mit Technologiepartner ABB will die Serie an jeder Strecke eine Schnellladeinfrastruktur installieren, mit der die Fahrzeuge binnen weniger Sekunden Strom nachladen können. Zusätzlich zum Attack-Mode soll der Boxenstopp zu einem strategischen Element der Rennen werden.

Ein erstes Gen3-Entwicklungsauto wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 an die Hersteller ausgeliefert. Im August sollen dann die für den Renneinsatz bestimmten Chassis folgen. "Das wird sehr spannend", resümiert Charles Jaguars Entwicklungsarbeit, "und hoffentlich entsteht dabei ein sehr, sehr gutes Rennauto."

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