Formel E

Jaguar-Testfahrer Joel Eriksson hofft auf Formel-E-Verbleib: "Kann in Formelautos meine beste Performance zeigen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nachdem er ein Jahr aus der Formel E verschwunden war, wurde Joel Eriksson 2023 zum offiziellen Test- und Ersatzfahrer bei Jaguar TCS Racing ernannt. Der Formel-3-Vizechampion von 2017 und ehemalige BMW-Werksfahrer in der DTM hofft auch 2024 darauf, in der Elektroserie aktiv zu bleiben. Ein Stammcockpit liegt jedoch auf absehbare Zeit außer Reichweite.

Der Karriereweg von Eriksson gleicht einer Achterbahnfahrt: 2017 unterlag er Lando Norris knapp im Kampf um den Titel in der Formel 3 und setzte sich dabei aber gegen Fahrer wie Max Günther, Callum Ilott, Jake Hughes, Jehan Daruvala, Guanyu Zhou und Mick Schumacher durch. BMW verpflichtete den jungen Schweden für seinen DTM-Werkskader. Hier stand er in zwei Saisons dreimal auf dem Podium. Beim Rennen in Misano 2018 krönte er sich zum zweitjüngsten DTM-Rennsieger nach Pascal Wehrlein.

Dennoch entschied BMW, Eriksson nicht länger in der DTM, sondern stattdessen im GT Masters einzusetzen. Hier tat er sich mit dem M6 GT3 sehr schwer, sodass sein Vertrag Ende 2020, mitten in der Corona-Pandemie, nicht verlängert wurde.

Parallel war er auch Test- und Ersatzfahrer bei Dragon Racing, wo er ab Saisonmitte 2021 das Cockpit von Nico Müller übernahm, der das Team zuvor verlassen hatte. In acht Rennen erzielte Eriksson jedoch nur einen Punkt für das US-Team und wurde am Saisonende durch Antonio Giovinazzi ersetzt.

"Es war nicht einfach, auf Anhieb alles umzusetzen"

Eine schwierige Zeit für ihn, wie der Schwede bei Motorsport-Magazin beschreibt: "Ich hatte vor dem ersten Formel-E-Rennen nur einen einzigen Testtag und bin mitten in der Saison eingesprungen. Ich bin sehr happy über diese Gelegenheit, aber es war nicht einfach, auf Anhieb alles umzusetzen."

"Vor allem das Qualifying mit dem damaligen Format und nur einer einzigen schnellen Runde war ohne jegliche Erfahrung verdammt hart", erklärt er weiter. "In den Rennen waren die Pace und das Energiemanagement dann wirklich gut bei mir, und ich habe ja auch einen Punkt eingefahren. Das half mir auch, einen Platz bei Jaguar zu bekommen. Hier bestand schon seit geraumer Zeit Kontakt, 2020 hatten wir erstmals Gespräche geführt."

Eine Gelegenheit, die Eriksson beim Schopf packte, da seine professionelle Rennfahrerkarriere zuvor ins Stocken geraten war. "Über den Job als Test- und Ersatzfahrer war ich sehr happy, weil Jaguar zu den größten und erfolgreichsten Teams in der Formel E zählt", so der Schwede. "Für mich war das ein Traum, weil ich eine Weile mit dem Rennfahren pausieren musste und auch kein Geld hatte, um mich irgendwo in ein Cockpit einzukaufen."

"Ziel wäre natürlich, für Jaguar Rennen zu fahren"

Die Elektroserie war für Eriksson schon in frühen Jahren ein mögliches Karriereziel. Erstmals in einem Formel-E-Rennwagen saß er bereits während der Gen1-Ära: Beim Rookie-Test in Marrakesch 2018 fuhr er für DS Virgin Racing und wurde Neunter.

"Die Formel E hatte ich seit ihrem Beginn auf dem Schirm", erklärt er. "Ich hoffe, dass ich 2024 weiter mit Jaguar zusammenarbeiten kann. Mein Ziel wäre natürlich, eines Tages für Jaguar Rennen zu fahren und mich beweisen zu können. Ich glaube weiterhin, dass ich in Formelautos meine beste Performance zeigen kann."

Ein Cockpit als Stammfahrer liegt für ihn derzeit jedoch außer Reichweite. "Die Erfahrung spielt eine so große Rolle", beschreibt er. "Ich hatte noch keine Chance, mich in der Formel E richtig beweisen zu können. Es gab Gespräche mit mehreren Teams, aber es ergab sich leider keine Möglichkeit. In der Formel E ist es sehr schwierig, einen Platz im Feld mit all diesen Fahrern zu bekommen, die dort schon seit vielen Jahren am Start sind. Es kommen wenige neue Fahrer hinzu, eher gibt es Wechsel innerhalb der Teams."

Bislang hat Jaguar keinen offiziellen Ersatzfahrer für die Saison 2024 bekannt gegeben. Die Hoffnung für Eriksson lebt also weiter. Saisonstart ist am kommenden Samstag in Mexiko.

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