Formel E

Jaguar vor Einstieg in die Formel E, Trulli vor dem Aus

Timo Pape

Timo Pape

Jaguar Land Rover wird voraussichtlich in der kommenden Woche seinen Einstieg in die Formel E bekanntgeben. Das Engagement mit einem eigenen Team ab Saison drei (2016/17) soll im Rahmen einer Pressekonferenz am kommenden Dienstag, dem 15. Dezember, bestätigt werden. Das berichtet 'Sky News' und bezieht sich dabei auf eine Quelle aus dem Umfeld von Jaguar. Darüber hinaus soll der größte britische Autobauer während des Medienevents weitere Details zum Einstieg sowie die offizielle Bestätigung durch die FIA kommunizieren.

Im Zuge dessen wolle Jaguar auch ein neues Elektroauto für die Straße ankündigen. "Die Formel E bietet Live-Tests für neuartige Elektrotechnologien - seien es Batterien oder Antriebsstränge", wird der Insider zitiert. "Deswegen erscheint die Formel E Jaguar als sinnvoll." Wichtiger Technologie-Partner des neuen Rennstalls soll Williams Advanced Engineering (Batterie-Zulieferer der Formel E) werden - man kennt sich bereits aus der Formel-1-Zeit von Jaguar.

Agag bestätigt zwei neue Hersteller

Ohne das Engagement von Jaguar zu bestätigen, verrät Formel-E-CEO Alejandro Agag, dass spätestens mit Beginn der kommenden Saison nicht nur einer, sondern gleich zwei namhafte Konstrukteure in die Formel E einsteigen werden. "Ich habe zwei Hersteller, auch wenn ich sie noch nicht nennen kann", sagt der Spanier gegenüber 'Current E'.

Allerdings gibt Agag zu bedenken, dass die Hersteller entweder als Partner eines bestehenden Teams einsteigen oder einen Rennstall kaufen müssen. Zehn Teams - das solle vorerst das Maximum bleiben: "Es wird keine weiteren Slots geben, also müssen die Neuen über bestehende Teams reinkommen. Wir können erst weitere Rennställe zulassen, wenn wir nicht mehr zwei Autos pro Rennen brauchen. Das sollte in Saison fünf der Fall sein", so Agag. "Sobald wir dieses Ziel erreicht haben, hätten wir die Möglichkeit, zwei weitere Teams zuzulassen. Mehr als zwölf Rennställe werden es aber nie werden", sagt Agag.

Durch den Einstieg zweier weiterer Autobauer wird die Formel E mehr und mehr zur Konstrukteursmeisterschaft und gewinnt dadurch an Prestige. "Die großen Hersteller werden eher früher als später kommen", prophezeit Agag. "Wir haben bereits Renault, DS über Virgin, und Abt flirtet mit Audi oder VW (eine der beiden Marken wird letztlich einsteigen). Dann gibt es noch Mahindra als Hersteller, und NextEV, die ebenfalls Konstrukteur in der Entwicklung sind. Wir haben bald also schon sieben, es sind nur noch drei Teams übrig. Die großen Autobauer sollten sich also besser beeilen."

Trulli wird wohl nicht mehr antreten

Während andere ihren Einstieg in die Formel E planen, steht das Schweizer Team Trulli kurz vor dem Aus. Eine offizielle Bestätigung des Rückzugs wird in den kommenden Tagen erwartet, wie 'Motorsport.com' berichtet. Demnach würde Trulli schon in Punta del Este nicht mehr an den Start gehen. Bereits die beiden Rennen in Peking und Putrajaya hatte das Team um Jarno Trulli wegen Zollproblemen und grundlegenden Schwierigkeiten mit dem neuen Motor Motomatica JT-01 aussetzen müssen.

Formula E Holdings und FIA hätten laut Artikel 13.7 des Sportlichen Reglements das Recht, Trulli von der Meisterschaft auszuschließen, weil das Team seinen Pflichten nicht nachgekommen ist. Es wird aber vermutet, dass man sich in den vergangenen Tagen auf eine außerordentliche Einigung verständigt hat. So hält sich die Elektroserie die Möglichkeit offen, dass einer der neuen Hersteller Trulli kaufen könnte, um die restliche Saison unter gänzlich neuer Identität zu bestreiten.

Auf diese Weise könnte das Team möglicherweise zum Antriebsstrang aus Saison eins zurückkehren, was andernfalls nicht ginge. "Nicht als Team Trulli, nein…", bestätigt Agag vielsagend. Man suche nach einer Lösung für die Mannschaft von Trulli. "Möglicherweise könnte einer der neuen Hersteller übernehmen", sagt Agag. Ansonsten müsste die Formel E bis Saisonende mit neun Teams beziehungsweise 18 Fahrern auskommen.

Wie es mit Vitantonio Liuzzi und Salvador Duran weitergehen würde, bleibt offen. Erst einmal hätten die beiden aktuellen Trulli-Fahrer kein Cockpit mehr inne. Zumindest Duran darf aber hoffen, denn gewisse Investoren aus Mexiko hegen großes Interesse, beim Mexico City ePrix im März einen Lokalmatador im Formel-E-Auto sitzen zu sehen. Sie sollen bereits auf der Suche nach einem neuen Cockpit für Duran sein.

 

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