Jake Dennis glücklich mit Podium in Japan: "Flug nach Tokio zu lang, um Punkte in die Mauer zu setzen"
Svenja König
Jake Dennis ist zurück auf dem Podium der Formel E. In einem für ihn sehr strategischen Rennen schaffte es der Andretti-Pilot, sich im Kampf gegen seine Markenkollegen Pascal Wehrlein und Antonio Felix da Costa durchzusetzen und den letzten Podiumsplatz zu sichern.
Dabei war es bis circa zur Rennhälfte ein schwieriges Rennen für den amtierenden Weltmeister. "Ich hatte zwei Porsche hinter mir, die zusammengearbeitet haben und konnte nichts tun", beschrieb er die Situation nach dem Rennen im TV-Weltsignal. "Da ich auch noch beide Attack-Modes noch zu nutzen hatte und es nicht gut aussah, dachte ich zwischenzeitlich, dass ich heute Siebter oder so werde."
Dennis selbst hätte seine Zusatzleistung nicht aktivieren können, ohne die Position an die Porsche-Fahrer zu verlieren. Genau das konnten allerdings Wehrlein und Felix da Costa tun, da sie sich gegenseitig deckten. Als der Portugiese mit Zusatzleistung den Andretti überholte, fluchte Dennis laut am Funk: "Das ist doch sch***e."
Kollision mit Wehrlein: "Was war das denn von Pascal?"
Denn damit war er im Porsche-Sandwich eingeklemmt. Er hatte weiterhin keine Möglichkeit, den Attack-Mode zu aktivieren und musste sich außerdem gegen Wehrlein verteidigen.
Dieser Zweikampf sollte nicht ohne Fahrzeugschäden enden, denn die beiden kollidierten bei einem Überholversuch des Deutschen. Wehrlein fuhr Dennis in die Seite und beschädigte sich den Frontflügel. "Was war das denn von Pascal?!", schimpfte Dennis, "Was denkt er, wo ich hin soll?" Im Gegensatz zum Werks-Porsche kam er allerdings augenscheinlich ohne Fahrzeugschaden davon und konnte weiterfahren.
Leaving Tokyo with a smile on our faces ? #TokyoEPrix pic.twitter.com/d1O8bTriky
— Andretti Formula E (@AndrettiFE) March 31, 2024
"Man kann nicht immer das Maximum holen"
In der Schlussphase lag der Titelverteidiger noch immer hinter Felix da Costa auf Platz 5. Dieser versuchte, sich gegen den Briten zu verteidigen, der noch mehr Energie im Akku hatte und gleichzeitig den vor ihm fahrenden Edo Mortara anzugreifen, der offenbar mit dem Energiemanagement zu kämpfen hatte. Dieses Spiel zog sich über mehrere Runden. "Sagt ihm, dass ich ihn nicht angreife, wenn wir einfach Mortara überholen", schlug er in Richtung der Porsche-Garage vor. Ein Plan, der aufging.
Knapp zwei Runden vor Schluss profitierte Dennis jedoch von einem missglückten Angriff des Portugiesen auf Oliver Rowland, der es ihm ermöglichte, innen durchzuschlüpfen und sich den letzten Podiumsplatz zu sichern. Auch wenn er die meiste Energie aller Fahrer in der Spitzengruppe hatte, verzichtete Dennis darauf, sich selbst noch mit Rowland anzulegen:
"Ich wollte einfach nur auf Platz 3 ins Ziel kommen, denn der 14-Stunden-Flug nach Tokio war zu lang, um die 15 Punkte in der letzten Runde in die Mauer zu fahren", erklärt er scherzhaft. "Je älter und weiser ich werde, desto mehr lerne ich zu akzeptieren, dass man nicht immer das Maximum holen kann. Im Qualifying war heute nicht mehr drin, und ich bin sehr froh, als Dritter hinter zwei Jungs ins Ziel zu kommen, die heute viel schneller als wir waren."
"Die fetten Punkte können wir dann auf Strecken holen, die unserem Auto besser liegen", so Dennis. Möglicherweise schon in Misano in zwei Wochen.
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