Formel E

Jake Dennis jubelt über Formel-E-Heimsieg in London: "Eine der besten Erfahrungen meines Lebens"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Andretti-Driver-Jump-Celebration

Schon beim London E-Prix 2021 machte Jake Dennis (Andretti) die Erfahrung, wie es ist, bei einem Heimrennen in der Formel E zu gewinnen. Bei der diesjährigen Ausgabe des britischen E-Prix legte der 27-Jährige jedoch noch einmal eine Schippe drauf: Neben dem ersten Platz im Rennen sicherte er sich auch die Pole-Position und die schnellste Rennrunde. Nach diesem "Grand Slam" ist Dennis überglücklich und dankt vor allem dem Publikum in der ExCeL-Messehalle.

Schon im Qualifying legte der Andretti-Pilot den Grundstein für seine Erfolgsfahrt an der Themse. Im finalen K.-o.-Duell setzte er sich gegen den WM-Führenden Stoffel Vandoorne (Mercedes) durch und sicherte sich die Pole-Position sowie die zugehörigen drei WM-Punkte. Abgesehen von einem Angriff in der Startrunde, den Dennis jedoch gekonnt abwehrte, bestritt er den E-Prix daraufhin größtenteils konkurrenzlos.

"Das Auto war einfach unglaublich", sagte Dennis kurz nach dem Rennen. "Wir brauchten nur einmal einen strategischen Kniff, denn als Nyck (de Vries) auf Platz 3 fuhr, dachte ich, dass er Stoffel helfen würde. Wir haben aber gepusht, als es nötig war, und sind vorn geblieben."

Der Brite weiter: "Das Härteste war heute, präzise zu bleiben. Die Strecke entwickelt sich in jeder Runde weiter, da muss man wachsam bleiben und auf seine Instinkte vertrauen. Physisch war das eines der anstrengendsten Rennen meiner Karriere. Jeder Umlauf war anders: Die Front arbeitet mehr und mehr, weswegen man immer weniger einlenken muss. Dafür benötigt man aber auch ein gutes Auto."

Zusätzlich zur Abstimmung seines Andretti-Fahrzeugs, angetrieben mit dem für die Saison 2021 entwickelten BMW-Motorenpaket, sorgte die Unterstützung der britischen Fans für zusätzliches Selbstbewusstsein. Dennis findet: "Es ist ohnehin besonders, mit den Lichtern in den Indoor-Bereich der Strecke zu fahren. Dann aber zu sehen, wie in der letzten Runde alle Fans für dich aufstehen, ist eine Erinnerung fürs Leben!"

"Sie zu hören, nachdem ich ins Ziel fuhr, war eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Ich muss mich bei allen für diese Unterstützung beim Heimrennen bedanken - so etwas habe ich noch nie erlebt!"

Andretti-Teamchef Griffiths "ziemlich entspannt"

In Führung liegend gab Dennis zu jedem Zeitpunkt des Rennens das Tempo vor und blieb auch wachsam, als sich Vandoorne in der zweiten Rennhälfte für einen möglichen FANBOOST-Angriff näherte. Den 250-kW-Modus nutzte der Belgier letztlich jedoch nicht, um anzugreifen - Mercedes sicherte stattdessen die Plätze 2 und 3 und somit das dritte Doppelpodium der Saison ab.

"Wir waren ziemlich entspannt", beschreibt Andretti-Teamchef Roger Griffiths das Rennen. "Natürlich mussten wir den FANBOOST von Vandoorne im Blick behalten, aber wir haben Jake immer auf dem Laufenden gehalten. In den letzten Runden meinte er nur noch: 'Gebt mir die wichtigsten Infos durch, abgesehen davon habe ich ab jetzt alles unter Kontrolle.'"

Askew feiert bestes Resultat der Saison

Ebenfalls in die Top 5 schaffte es Oliver Askew. Der US-Amerikaner absolvierte am Samstag das beste Rennen seiner Formel-E-Karriere und spielte zehn Punkte auf sein WM-Konto. Askew blieb in Zweikämpfen mit Nick Cassidy (Envision) und Mitch Evans (Jaguar) standhaft und verteidigte bis zum Zieleinlauf seine Startposition, die er sich im Qualifying-Viertelfinale erkämpft hatte.

Viel Zeit zum Feiern bleibt Askew und Dennis jedoch nicht: Bereits am Sonntagvormittag geht es mit dem zweiten Teil des "Double-Headers" in London weiter. Der Start ins 3. Freie Training ist für 9:30 Uhr deutscher Zeit angesetzt. e-Formel.de begleitet die Session wie gewohnt im Livestream und mit einem Liveticker. Rennstart am Sonntag ist um 16 Uhr.

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