Formel E

Jake Dennis nach 1. Test in neuer Andretti-Lackierung selbstsicher: "Bereit, das Ding zu gewinnen!"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Der Brite Jake Dennis war in der Saison 2021 der Senkrechtstarter: Zwei Siege, eine Pole-Position und Gesamtplatz 3 machten ihn zum erfolgreichsten Formel-E-Rookie seit Felix Rosenqvist. Vor seinem zweiten Jahr mit der US-amerikanischen Andretti-Mannschaft ist sich Dennis sicher: Die neue Saison könnte noch erfolgreicher werden. Bei einem ersten Shakedown zeigte Avalanche Andretti erstmals seine neue Lackierung auf einem realen Auto.

Im britischen Mallory Park absolvierte Dennis kürzlich einen ersten Shakedown mit dem in rot folierten Gen2-Wagen von Avalanche Andretti. Der Test fand im Rahmen eines streng auf 50 Kilometer begrenzten "Filmtages" statt, in dessen Rahmen unter anderem Werbefotos entstanden.

"Die letzte Saison war großartig", weiß der 26-Jährige selbst. In einem Interview mit der offiziellen Webseite der FIA Formula E zählt er auf: "Wir haben Rekorde mit zwei Siegen, der Pole-Position und den meisten Führungsrunden der letzten Saison gebrochen. Es war schon ziemlich cool, ein Statement setzen und zeigen zu können, dass ich hier bin."

"Jetzt bin ich aber kein Rookie mehr. Vor dem Start in die neue Saison bin ich bereit, das Ding zu gewinnen." Ohnehin sei er froh, fortan nicht mehr als Neuling bezeichnet zu werden: "Diese Dinge als Rookie zu erreichen, war ein gutes Gefühl", sagt Dennis, "aber jetzt freue ich mich darauf, nicht mehr so bezeichnet zu werden. Wenn du gut performst, wurde immer betont, dass du das Rennen als Rookie gewonnen hast."

"Mir ist klar, dass das eindrucksvoll war. Aber gegen Ende des Jahres wurde das ermüdend. Ich bin froh, dass ich die 'Rookie des Jahres'-Box abgehakt habe. Aber jetzt kann ein anderer diese Ehre haben", lacht er.

Nach BMW-Aus: "Großer Umbau" erfolgreich abgeschlossen

Dennis wurde als einziger Fahrer vom BMW-Nachfolger Andretti Autosport übernommen, die nach dem werksseitigen Ausstieg als alleinstehendes Kundenteam den Formel-E-Einsatz fortführen. Der Münchner Autobauer wird künftig lediglich als Antriebslieferant im Team eingebunden sein, da Andretti - wie alle anderen Teams auch - den in diesem Jahr homologierten Formel-E-Motor auch 2022 einsetzen wird.

Das Teampersonal, das das operative Geschäft an der Rennstrecke durchführt, kommt fortan jedoch wieder allein von Andretti. Im Zuge der Umstrukturierung vereinbarte das Team auch eine Titelpartnerschaft mit dem Crypto-Spezialisten Avalanche. Durch das neue Sponsoring wird Andretti fortan in Rot und Weiß an den Start gehen.

"Durch den Abschied von BMW gab es einen großen internen Umbau", bestätigt auch Dennis. "Einige wichtige Leute haben uns verlassen, aber wir haben die bestmögliche Arbeit geleistet, um Personal zu ersetzen. Jetzt müssen alle gemeinsam arbeiten, zunächst mit dem Formel-E-Auto und dann auf der Software-Seite."

Nach nur einem Jahr in der Formel E übernimmt Jake Dennis dabei die Schlüsselrolle, das Team aus der Fahrerperspektive anzuführen. Sein ehemaliger BMW-Teamkollege Maximilian Günther verließ das Team im Sommer in Richtung Nissan e.dams. Dort wird der Deutsche - mit einer Perspektive für die Gen3-Ära - künftig neben Sebastien Buemi arbeiten.

Teamkollege Kirkwood, Askew - oder jemand anderes?

Welcher Fahrer Günthers Platz bei Andretti übernimmt, ist weiterhin unklar. Zur Debatte stehen derzeit Piloten wie Oliver Askew oder Kyle Kirkwood, der bereits einmal am Rookie-Test der Formel E für Andretti teilnahm. Die finale Entscheidung stand zuletzt aber noch aus. Dennis: "Ich freue mich einfach darauf, meinem neuen Teamkollegen alles so beizubringen, wie es Max (Günther) bei mir getan hat."

"Wenn mein Teamkollege gut performt, ist das auch gut für mich", ist sich der Brite sicher. "Ich will ihm auf keinen Fall Informationen vorenthalten, damit er am Ende (des Feldes) fährt. Ich brauche ihn an der Spitze, weil das besser fürs Team und die Autoentwicklung ist."

"Ich habe ein gutes Team um mich, alle lernen schnell und (die Neuerungen) sollten kein Problem darstellen. Dass das ein neuer Rennstall ist, sollte keine Entschuldigung für mich sein. Wenn wir gut arbeiten, können wir von Anfang an schnell sein. Wenn es nach Diriyya geht, wird es wie einer gut geölten Maschine laufen."

Die Gelegenheit für eine "Generalprobe" vor dem den Saisonstart in Saudi-Arabien erwartet Andretti Ende dieses Monats. Bei den offiziellen Vorsaison-Tests in Valencia, dem Ort von Dennis' erstem Formel-E-Sieg, stehen allen Teams der Elektroserie zwischen dem 29. November und 2. Dezember insgesamt drei Testtage zur Verfügung.

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