Formel E

Jake Dennis' Wunsch an den Weihnachtsmann: "Ein weiterer Formel-E-Titel"

Jasmin Fromm

Jasmin Fromm

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Die Vorfreude von Andretti-Fahrer Jake Dennis auf Weihnachten ist groß, und das, obwohl er die festlichen Tage und das Neujahr nicht ganz so feiern kann, wie er das gerne würde. Diesen Preis zahlt der aktuelle Formel-E-Tabellenführer jedoch gerne, um kurz nach Neujahr optimal vorbereitet über den großen Teich zu fliegen und beim Mexico City E-Prix an den Start zu gehen.

Für den Briten Jake Dennis hat die zwölfte Formel-E-Saison grandios angefangen: Im ersten Rennen der neuen Saison der Elektro-Weltmeisterschaft konnte Dennis auf der Rennstrecke in Sao Paulo direkt seinen ersten Saisonsieg einfahren. Anfang Januar steht dann in Mexiko-Stadt das nächste Rennen auf dem Terminkalender. Dazwischen liegen jedoch noch Weihnachten und Neujahr, eine Zeit, die für einen Profisportler wie Dennis besondere Herausforderungen mit sich bringt.

Auf Nachfrage von e-Formel.de teilte dieser, dass er sich auf die besinnliche Zeit freue, das Timing mit dem immer näher rückenden zweiten Rennen aber gar nicht so einfach sei: "Ja, das macht es definitiv schwieriger, vor allem, was die Ernährung angeht. Für mich ist es im Allgemeinen einfach wichtig, auf mein Gewicht zu achten. Ich kann mich nicht zu sehr mit Essen verwöhnen", teilt der 1,87 Meter große Fahrer mit.

"Ich denke, jemand wie ich, der ziemlich groß ist, möchte Weihnachten wie alle anderen auch genießen. Man möchte essen und nicht die ganze Zeit trainieren, denn niemand möchte draußen in der eisigen Kälte trainieren," fährt er fort. Auf sein Lieblingsessen, Sticky Toffee Pudding - ein traditionelles englisches Dessert aus saftigem Biskuitkuchen mit Toffeesauce, das häufig mit Vanillepudding oder Vanilleeis serviert wird - muss er an Weihnachten aber verzichten. "Das ist mein Lieblingsdessert, egal ob zu Weihnachten oder mitten im Sommer, es ist einfach unglaublich", schwärmt der Brite.

Weihnachten in England mit der Familie

Für den frisch verlobten Fahrer und seine Partnerin Lexi Grace Boosey geht es an Weihnachten nach England, wo im engen Kreis mit der Familie von Boosey gefeiert wird: "Meine Familie lebt ziemlich verstreut: Meine Mutter lebt in Zypern, mein Vater in Griechenland, also werde ich sie an Weihnachten nicht sehen. Ich werde viel Zeit mit meiner Schwester und der Familie meiner Partnerin verbringen, und ja, wir werden einfach in Großbritannien bleiben, was schön ist. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, denn wenn die Saison beginnt, ist man viel unterwegs und sieht seine Freunde nicht so oft."

Nach Neujahr steht dann aber recht schnell schon die Vorbereitung im Rennsimulator auf dem Plan: "Im Allgemeinen besteht die Vorbereitung darin, dass man weiterhin alle Arbeiten im Simulator macht. Für uns ist das der Montag und Dienstag der Rennwoche, sodass wir im Grunde genommen vom 1. bis zum 5. Januar zu Hause sind oder wo auch immer wir sein wollen, was schön ist. Ich weiß, dass einige Teams die Simulationsvorbereitungen am 2. und 3. Januar machen, was sehr früh ist. Sobald ich mit der Simulatorvorbereitung beginne, ist es so, als hätte die Saison offiziell begonnen. Wir sind im Jahr 2026 und von da an geht es ziemlich schnell hintereinander."

"Mexiko ist ein großartiger Ort"

Die Vorfreude auf das erste Rennen im Jahr 2026 ist aber trotzdem bei Dennis groß. Historisch gesehen hat der Brite auf dem Kurs in Mexiko-Stadt gute Ergebnisse erzielen können. In den letzten vier Saisons, in denen er in Mexiko mit der Formel E gestartet ist, konnte er die Rennen immer in den Punkten abschließen. In Saison 9 konnte er sich sogar den Sieg sichern.

"Mexiko ist ein großartiger Ort. Das Event selbst ist immer ausverkauft. Es gibt viele Fans, die sehr interaktiv sind und eine wirklich gute Atmosphäre schaffen. Ich freue mich sehr darauf, dorthin zurückzukehren", beschreibt er. Auch mit Blick auf die Konkurrenz zeigt sich der Brite zuversichtlich: "Was letztendlich die Position des Teams angeht, denke ich, dass wir gut aufgestellt sind, Ich denke, dass es letztendlich schwierig werden wird, alle zu schlagen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir genauso gute Chancen haben wie alle anderen. Wir wissen, wie man Rennen gewinnt, und ich weiß, dass das Team mir ein gutes Auto liefern kann. Wir müssen also nur versuchen, alle Teile zusammenzufügen und ein Ergebnis zu erzielen."

"Das Tollste an der Rennstrecke ist wahrscheinlich der Stadion-Effekt"

Ein spezieller Streckenabschnitt in Mexiko ist für Dennis immer ein Highlight: "Das Tollste an der Rennstrecke in Mexiko ist wahrscheinlich der Stadion-Effekt, den wir dort haben. In der Formel E hat man diesen wirklich coolen, engen, kurvigen Abschnitt, in dem die Fans die Autos natürlich sehr lange sehen können, wahrscheinlich 20 Sekunden lang. Im Großen und Ganzen ist das eine lange Zeit, in der ein Auto in einem bestimmten Bereich bleibt. Für uns ist es in diesem Moment so, dass die Autos so leise und elektrisch sind, dass man die Fans während des Rennens wirklich jubeln hören kann, was eine ziemlich surreale Erfahrung ist. Das habe ich noch auf keiner anderen Rennstrecke erlebt."

Das spornt die Fahrer dann noch einmal mehr an, wie Dennis aus Erfahrung sagen kann: "Es ist, als würde der Stadion-Effekt die Lautstärke deutlich erhöhen, und wenn man dann auf dem Podium oder auf seinem Auto steht und die Menge sieht: Ich habe es erlebt und miterlebt, und es ist etwas ganz Besonderes."

Doch der Fokus liegt aber nicht nur auf dem nächsten Rennen, sondern schon auf der kompletten Saison. Ein zweiter WM-Titel steht auf dem Wunschzettel - nicht nur für Weihnachten. Um dieses Ziel zu erreichen, spielen vor allem die Einstellung und Herangehensweise eine wichtige Rolle, beschreibt er: "Ich muss dieses Jahr mit der Einstellung angehen, dass ich diese Meisterschaft auf jeden Fall gewinnen kann. Es macht keinen Sinn, den zweiten, dritten oder vierten Platz anzustreben, wenn man bereits gewonnen hat. Ich bin zuversichtlich, dass das Team in der richtigen Position und mit der richtigen Einstellung dafür ist."

Den ersten Schritt in diese Richtung hat Jake Dennis mit dem Sieg in Sao Paulo schon einmal geschafft. Ob er seine Siegesserie in Mexiko-Stadt fortführen kann, wird sich dann im neuen Jahr zeigen, wenn es am 10. Januar 2026 mit der Formel-E-Saison weitergeht.

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