Jean-Eric Vergne: "Mein bisher größter Fehler in der Formel E"
Timo Pape
Das zweite Rennen der Formel-E-Meisterschaft 2018/19 in Marrakesch war wohl einer der mitreißendsten E-Prix in der Geschichte der Elektroserie. Dafür sorgte auch Jean-Eric Vergne. Der Franzose startete aus der ersten Reihe und versuchte direkt, die Führung zu übernehmen. Jedoch scheiterte der Überholversuch, und Vergnes Wagen drehte sich, was das Feld gehörig durcheinander brachte. Obwohl der Titelverteidiger sich folglich vom Ende des Feldes vorkämpfen musste, gelang es ihm, als Fünfter die Ziellinie zu überqueren und in die Punkteränge zu fahren.
Teamkollege Andre Lotterer leistete sich einen Fehler im Qualifying und startete das Rennen vom 20. Platz. Bereits nach der ersten Runde hatte er sich auf Platz 14 vorgekämpft. Nach der ersten Rennhälfte lag er an achter Position.
Zehn Minuten vor Rennende starteten Vergne und Lotterer die letzte Phase ihrer Aufholjagd von den Plätzen 6 und 8. Nach einer Safety-Car-Phase aktivierten beide DS-Piloten ihren zweiten und letzten Attack-Mode und überquerten die Ziellinie als Fünfter und Sechster. Lotterer übernahm damit den vierten Platz in der Fahrerwertung der Formel E (19 Punkte). Sein Teamkollege Vergne belegt den dritten Platz in der Fahrerwertung mit 28 Punkten. DS Techeetah hat dadurch in Marrakesch seinen Vorsprung in der Teamwertung auf sieben Punkte ausgebaut.
Jean-Eric Vergne sagt: "Es ist nicht alles so gelaufen wie geplant. Ich habe meinen bisher größten Fehler in der Formel E begangen. Trotzdem konnte ich als Fünfter über die Ziellinie fahren. Ich habe fünfzehn Rennfahrer überholt und den Abstand zum Erstplatzierten um 16 Sekunden verringert. In den letzten Runden lag der Abstand bei nur noch vier Sekunden. Das Rennen zeigt das riesige Potenzial unseres Teams."
Andre Lotterer sagt: "Von weit hinten zu starten, macht es immer schwierig, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ich habe aber bis zum Schluss gekämpft und den sechsten Platz erobert. Obwohl ich im Qualifying einen kleinen Fehler gemacht habe, freue ich mich über einen Platz unter den ersten Fünf in der Fahrerwertung. Als Team haben wir unseren Vorsprung vor dem nächsten Rennen in Südamerika sogar ausgebaut. Santiago de Chile ist uns in guter Erinnerung. Dort haben wir den ersten Doppelsieg in der Geschichte der Formel E gefeiert. Obwohl der Streckenverlauf neu ist, werden wir alles geben, um diese Meisterleistung zu wiederholen."
Teamchf Mark Preston sagt: "Unsere beiden Piloten haben heute ein hervorragendes Rennen absolviert. Es war schön zu sehen, wie sie so viele Plätze aufgeholt und die Ziellinie unter den Top 6 überquert haben. Jean-Eric und Andre haben die hohe Leistungsfähigkeit unseres Rennwagens und ihr Können unter Beweis gestellt. Es ist schade, dass wir nicht gewonnen haben. Allerdings haben wir wichtige Punkte erzielt."
Xavier Mestelan Pinon, Direktor von DS Performance, sagt: "Wir haben unseren Vorsprung ausgebaut und die hohe Leistungsfähigkeit unseres DS E-Tense FE19 unter Beweis gestellt. Bravo an Jean-Eric und Andre für eine beeindruckende Aufholjagd! Wir sind im Rennen um beide Titel in einer außergewöhnlichen Meisterschaft – allein das zählt."
Das nächste Formel-E-Rennen findet am 26. Januar in Santiago de Chile statt.
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