Formel E

"Jedes mögliche Setup ausprobiert" - McLaren & Nissan in Berlin punktlos, Fahrzeugupdates vor Monaco?

Svenja König

Svenja König

Nissan-and-McLaren-Cars-Turn-6-Berlin

Rene Rast hat bei seinem Heimspiel in Berlin die Punkteränge verpasst. Genauso erging es McLaren-Teamkollege Hughes und den Nissan-Werkspiloten Sacha Fenestraz und Norman Nato. McLaren und Nissan sind damit die einzigen Rennställe, die aus Tempelhof keine Punkte mit nach Hause nahmen. Das habe zum einen an der Streckenbeschaffenheit in Tempelhof gelegen, aber anscheinend auch an Fahrzeugupdates, die bis Berlin nicht fertiggestellt werden konnten.

Das Pflaster in Berlin-Tempelhof ist ein ganz besonderes - nämlich keines aus Asphalt wie bei den meisten anderen Formel-E-Rennen, sondern aus Betonplatten. Durch eine sehr raue Oberfläche ist das Griplevel in Berlin noch geringer als auf anderen Strecken. Das schmeckt nicht jedem Fahrzeug gleich gut.

Für McLaren war der Berliner Beton anscheinend keine gute Basis: "Wir wussten, dass Berlin eine Strecke mit sehr wenig Grip ist. Grundsätzlich gilt, je weniger Grip, desto schlimmer für uns", so Hughes im Formel-E-Podcast von 'The Race'. Dementsprechend musste McLaren, die insbesondere bei den ersten Saisonrennen im Qualifying überzeugt hatten, das Feld in Berlin von hinten aufrollen.

Doch auch das gelang nur mäßig. Rene Rast war am Samstag in einen der vielen Auffahrunfälle verwickelt und kollidierte mit Sergio Sette Camara im Nio 333. Dabei habe sich der 36-Jährige zum einen das Auto beschädigt und bekam zum anderen eine Strafe für das Verursachen einer Kollision. Dementsprechend lag er aussichtslos zurück. Am Sonntag verpasste er zunächst nach einem Problem das Freie Training und ging nahezu ohne Vorbereitung auf nasser Strecke in das Qualifying.

Für das Rennen habe McLaren die Strategie teamintern stark in die Extreme gesplittet - in der Hoffnung, noch in die Punkte fahren zu können. So fiel Rast eine sehr konservative Rennstrategie zu. "Am Ende waren wir einfach nicht schnell genug", resümiert der Mindener.

Hughes: "Kein mechanisches Problem"

Das betraf jedoch nicht nur Rast, sondern auch Hughes und die anderen beiden Nissan-Fahrzeuge. "Wir haben wirklich jede mögliche Setup-Änderung versucht, aber nichts hat funktioniert. Das, was wir verbessern müssen, ist kein mechanisches Problem", meint Hughes und spielt damit möglicherweise auf den Nissan-Antrieb an sich an.

"Ich habe im Sao-Paulo-Debrief schon gesagt, dass es so aussieht, als hätten die anderen Teams einen Schritt nach vorn gemacht." Insbesondere bei den Fahrzeugen der Stellantis-Gruppe - DS Penske und Maserati MSG - will der Brite Fahrzeugverbesserungen bemerkt haben: "Bis Kapstadt haben sie auch nicht nicht so gut performt, und dann fährt Stoffel (Vandoorne) auf einmal auf Pole, und Max (Günther) und JEV (Jean-Eric Vergne) sind ebenfalls vorne dabei."

Rene-Rast-McLaren-on-track-Berlin

Nissan-Teamchef Volpe: "Konnten nicht alle Upgrades bringen"

Da schließt sich die Frage an, wann ein solches Update bei Nissan beziehungsweise McLaren zu erwarten ist. Laut Nissan-Teamchef Tommaso Volpe sollte bereits in Berlin eines verbaut worden sein. "Wir konnten bei diesem Event leider nicht alle Upgrades wie geplant bringen. Wir glauben, dass das insbesondere im direkten Vergleich mit den anderen Teams einen Unterschied gemacht hat. Das macht die fehlende Pace noch frustrierender."

Es bleibt aus Sicht von McLaren und Nissan zu hoffen, dass die Updates bis zum nächsten Rennen in Monaco bereit sind. Denn auch, wenn sie dort ein ganz anderer, glatterer Asphalt mit höherem Grip erwartet, könnte es ohne Verbesserungen am Fahrzeug ein weiteres schwieriges Rennen am 6. Mai werden.

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