Formel E

Rückkehr nach Kalifornien im Fokus der Formel-E-Teams

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Hersteller und Teams drängen auf die Rückkehr der Formel E an die Westküste der USA, die als einer der wichtigsten Märkte der ersten elektrischen Rennserie gilt. Dies ist laut einem Bericht von 'e-racing365' das Ergebnis einer Umfrage zu wichtigen potenziellen Rennorten, die kürzlich bei einem Meeting der kommerziellen Arbeitsgruppe der Formel E ausgewertet wurde. Während China als ein wichtiger Wachstumsmarkt identifiziert wurde, steht Kalifornien, der größten Markt für Elektroautos in den USA, ebenfalls im Fokus.

Obwohl die Formel E 2015 und 2016 in Long Beach fuhr und die Rennserie bereits in der allerersten Saison kurz davor stand, ein Rennen in Los Angeles zu veranstalten, ist eine Rückkehr nach Kalifornien bis heute nicht geglückt. Gespräche hat es auch mit anderen großen Städten des Bundesstaates gegeben, unter anderem mit San Francisco und San Jose. Es gelang den Verantwortlichen jedoch noch nicht, "Nägel mit Köpfen" zu machen.

Die beiden US-amerikanischen Rennställe der Formel E, Andretti und Dragon Racing bekräftigten, dass die USA einen zweiten E-Prix im Rennkalender haben sollten. China (mit der Sonderverwaltungszone Hongkong und dem neuen Austragungsort Sanya auf der Insel Hainan) wird in der kommenden Saison bereits zwei Rennen beheimaten.

"Während wir begeistert sind, erneut in New York City fahren zu können, glauben wir, dass es von absoluter Wichtigkeit ist, auch einen Weg zurück nach Kalifornien oder in eine andere Stadt an der US-Westküste zu finden", wird ein Sprecher von Dragon Racing zitiert. "Kalifornien ist nicht nur der größte Markt für Elektroautos in den Vereinigten Staaten. Was noch wichtiger ist: Die Elektrifizierung schreitet hier schneller voran als irgendwo sonst im Land."

Die Absatzzahlen bestätigen dies: Aktuell sind bereits 4,5 Prozent der Fahrzeuge in Kalifornien Hybrid- oder Elektrofahrzeuge, das ist ein absoluter Spitzenwert. In China liegt der Anteil bei 2,0 Prozent, in den gesamten USA hingegen lediglich bei 1,2 Prozent.

Darüber hinaus beheimatet Kalifornien führende Universitäten und zahlreiche Start-ups, die sich mit dem Thema der sauberen Mobilität beschäftigen, bei der die Formel E eine immer größere und wichtigere Rolle spielt. "Der Staat Kalifornien, seine Bewohner und private Unternehmen wie Dragon mit Sitz in Los Angeles sind ebenfalls stark am Kampf gegen den Klimawandel beteiligt", fügt der Sprecher des Teams hinzu.

"Es gibt ähnliche Ansichten im öffentlichen wie im privaten Sektor in den (benachbarten) Staaten Washington und Oregon. Angesichts der starken Umweltschutzgesetze an der Westküste und der dichten Konzentration an Menschen, die mit höchsten Ansprüchen im Bereich von Mobilität und sauberer Energie arbeiten, der Basis an Motorsportfans und der ausgeprägten Autokultur sind wir davon überzeugt, dass dieser Markt eine hohe Priorität erhalten sollte und für den langfristigen Erfolg der Formel E in den Vereinigten Staaten unverzichtbar ist."

Roger Griffiths, Sportdirektor von Andretti, stimmt in diese Forderung ein und fordert die Formel E dazu auf, das Potenzial an der US-Westküste durch ein Rennen in den kommenden Saisons wiederzubeleben. Im Rennkalender der kommenden Saison ist kein Platz für ein solches Rennen vorgesehen. Lauf Griffiths könnte jedoch die für die Zukunft geplante Entwicklung des Rennkalenders Möglichkeiten bieten.

"Ich denke, es geht über die Interessen von Dragon und uns hinaus, ein Rennen in Kalifornien haben zu wollen. Es ist ein riesiger Markt, und wenn Kalifornien ein eigenes Land wäre, hätte es die sechstgrößte Wirtschaftsleistung der Welt. Damit ist es äußerst attraktiv für Hersteller und Zulieferer. Es wäre wichtig, hier ein Rennen zu veranstalten. Was den US-Markt anbelangt, wäre es optimal, weiterhin ein Rennen an der Ostküste und zusätzlich eines an der Westküste zu haben."

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