Formel E

"Keine 2 Perspektiven" - Jake Dennis entschuldigt sich nach Berlin-Kollision bei Antonio Felix da Costa

Svenja König

Svenja König

Porsche-Felix-da-Costa-Berlin-2023

Etwa zehn Runden vor Schluss des Samstagsrennens der Formel E in Berlin lagen die Markenkollegen Jake Dennis (Andretti) und Antonio Felix da Costa (Porsche) aussichtsreich in den Top 6. Nach einem Problem beim Abbremsen in Kurve 6 rutschte der Brite in den Porsche-Fahrer und nahm im Endeffekt beide Autos aus dem Rennen. Dennis nahm die Schuld nach dem Rennen auf sich, und auch Felix da Costa meinte: "Da gibt es keine zwei Perspektiven." Bei Andretti begann anschließend die Analyse rund um den Vorfall.

Der eigentliche Zweikampf hatte sich gar nicht zwischen Jake Dennis und Antonio Felix da Costa zugetragen. Stattdessen hatte der Brite versucht, den vor ihm fahrenden Maximilian Günther zu überholen. "Es war ein schwieriger Kampf, insbesondere mit Max, und ich war frustriert", erinnert sich Dennis. "Ich wusste, dass ich in dieser oder der nächsten Runde vorbeigehen muss, um zu gewinnen. Ich hätte das Überholmanöver nicht machen müssen und im Nachhinein wünsche ich mir, dass ich dahinter geblieben wäre. Aber ich hatte die meiste Energie von allen, da hätte es keinen Sinn gemacht, dahinter zu bleiben."

Beim Anbremsen in Kurve 6 sah es zunächst so aus, als könnte Dennis innen am Deutschen vorbeigehen. Anstatt allerdings später zu bremsen und sich vor Günther wieder einzusortieren, drehte sich Dennis und rauschte in die Vorderachse des Porsche von Felix da Costa. "Das war sehr bizarr", sagte Dennis nach dem Rennen bei 'e-Formel.de'. "Wir müssen analysieren, was da an der Bremse passiert ist, und warum ich mich gedreht habe, als das Notfallbremssystem eingegriffen hat."

Nach dem Zwischenfall funkte Dennis außerdem, dass Günther erst sehr spät eingelenkt habe. Die Schuld für die Kollision stellte er allerdings nicht infrage: "Ich verdiene die Strafe (von fünf Sekunden)", so Dennis. "Ja, Max ist sehr früh vom Gas gegangen, aber da du in der Formel E sehr lange vor dem Bremsen rollst, hast du dann noch Zeit, dich zu bewegen. Das hat er gemacht, aber das war zu spät. Da hatte ich schon entschieden, was ich mache."

"Er hat sich entschuldigt, und das respektiere ich"

Der Leidtragende war Porsche-Pilot Antonio Felix da Costa. Dieser hatte sich im Verlauf des Rennens von Startplatz 18 auf die vierte Position vorgearbeitet und kämpfte wie Dennis um das Podium. Seine Meinung dazu am Mikrofon von 'e-Formel.de' war eindeutig: "Da gibt es keine zwei Perspektiven. Ich bin wie in jeder anderen Runde auch durch die Kurve gefahren, und ein Auto ist einfach in meine Frontachse reingefahren."

Böses Blut gibt es zwischen den beiden Markenkollegen nicht, auch wenn sich Felix da Costa nach dem Rennen geknickt zeigte: "Wir haben um das Podium gekämpft, und ich habe zwölf oder 13 Punkte verloren. Er hat sich entschuldigt, und das respektiere ich. In Portugal haben wir ein Sprichwort: Du entschuldigst dich nicht, sondern du versuchst, das zu vermeiden. Aber dennoch: Fehler sind menschlich."

Felix da Costa fordert mehr Aufmerksamkeit: "Da musst du einfach mal nach vorne schauen"

Nach dem Rennen kritisierte der Porsche-Pilot jedoch nicht nur Jake Dennis, sondern die vielen Kollisionen im Allgemeinen: "Es waren sehr viele Autos sehr nah beieinander - auf einer Strecke, auf der man in nahezu jeder Kurve aufeinander auffährt. Da musst du aufmerksam bleiben und einfach mal nach vorne schauen. Ich hatte das Gefühl, dass nicht alle Leute das gemacht haben."

Nach einem sonst starken Rennen werde der Portugiese "trotzdem glücklich aufwachen", denn sonntags steht der zweite Renntag in Tempelhof auf dem Programm. Rennstart ist um 15:00 Uhr.

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