Formel E

Kiro-COO Russell O'Hagan analysiert Saison: "Müssen zum Favoritenschreck der Formel E werden"

Thomas Grüssmer

Thomas Grüssmer

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Bewegte Zeiten für Cupra Kiro: Nach einem Eigentümerwechsel und dem Umstieg auf Porsche-Antriebe hat sich der Erfolg beim Formel-E-Schlusslicht der vergangenen Jahre eingestellt. COO Russell O'Hagan lässt den Wandel im Team Revue passieren und spricht über seine Ziele mit Dan Ticktum und David Beckmann in den letzten vier Saisonrennen.

Cupra Kiro erfuhr in der Vergangenheit schon einiges an Veränderungen. In der letzten Saison startete das Team noch unter dem Namen ERT, davor mehrere Jahre als Nio 333. die wahrscheinlich größte Veränderung der letzten Jahre gab es vor dem Start der aktuellen Saison durch die Übernahme der US-amerikanischen Forrest Read Company und der Entscheidung, von einem eigenen Antrieb auf einen Antriebsstrang von Porsche umzusteigen.

Eine "Plug-and-Play-Lösung" sei so ein Wechsel aber auch nicht: "In der Formel E braucht man gut zwölf Monate, um das Fahrzeug komplett zu verstehen", erklärt O'Hagan. "Wir hatten nur acht Wochen, bevor es zum Start der Saison auf die Strecke ging. Deswegen mussten wir unseren Ansatz vorsichtig und strategisch anpassen."

"Im Grunde flogen wir zum Saisonstart, während wir unser Auto noch aufbauten. Unser Fokus lag zunächst darauf, wie schnell wir lernen und uns Schritt für Schritt verbessern können. Das war ein herausfordernder Prozess, den das Team aber sehr gut managen konnte", fügt er hinzu.

"Haben unseren Rhythmus gefunden"

Vor allem auf der Seite von Dan Diktum scheint es seit dem Wochenende in Jeddah eine merkbare Steigerung zu geben. Das merkt auch O'Hagan: "Wir haben sowohl auf technischer als auch auf operativer Seite unseren Rhythmus gefunden. Wir befinden uns jetzt in einer Position, in der wir kämpfen können. Das Feld der Formel E ist sehr konkurrenzfähig. Einen Erfolg einzufahren, ist daher schwierig - was aber keine Entschuldigung sein soll."

Darauf angesprochen, wie Ticktum und David Beckmann miteinander zurecht kämen, äußerte sich O'Hagan positiv: "Dan und David arbeiten sehr gut miteinander. Zusammengenommen haben wir die jüngste Fahrerpaarung des Feldes. Trotzdem haben wir eine reife Dynamik, die sich stetig weiterentwickelt."

"Dan hat schon mehr als 50 Rennen in der Formel E absolviert. Und mit Davids Hunger pushen sich beide weiter voran. Wir befinden uns nun im Schlussteil der Saison. Es gibt also keinen Spielraum für Fehler. Beide Fahrer wissen, was von ihnen erwartet wird.", so O'Hagan weiter.

"100 Punkte zu knacken wäre ein großer Schritt"

Schließlich geht O'Hagan noch auf die Ziele ein, die sich das Team für die aktuelle Saison gesetzt hat: "Saison 11 ist für unser Team ein Meilenstein. Wir haben mit der Forrest Read Company neue Eigentümer begrüßt, mit Cupra einen neuen Titelsponsor und sind eine technische Partnerschaft mit Porsche eingegangen. Unsere Eigentümer haben große Erwartungen, denen wir natürlich nachkommen müssen. Das Momentum kann in Sachen Performance eine große Rolle spielen."

"Unser Ziel ist es, in der Teammeisterschaft 100 Punkte zu knacken. Für uns wäre das ein großer Schritt. Mathematisch bedeutet das, konstant in die Top 5 zu fahren - neben Platzierungen auf dem Podium. Um dort hinzukommen, müssen wir zum Favoritenschreck werden. Es gibt keinen anderen Weg. Dafür arbeiten wir alle und sind bereit, alles zu tun, was dafür nötig ist." Verstecken muss sich Kiro inzwischen nicht mehr. Mit Ticktum konnte man in Tokio beim zweiten Rennen des "Double-Headers" mit Platz 3 einen ersten Achtungserfolg einfahren. In Jakarta überraschte der Brite sogar mit dem ersten Sieg.

Mit der Form, in der sich vor allem Ticktum gerade befindet, scheint das Ziel der 100 Punkte für die laufende Saison nicht unrealistisch. Kiro befindet sich zum jetzigen Zeitpunkt mit bereits 80 gesammelten Punkten auf Rang 9 der Teamwertung. Der Enge Kampf um Punkte spitzt sich in der Schlussphase der Saison immer mehr zu. Vor uns liegen nur noch vier Rennen, die in zwei "Double-Header" aufgeteilt sind. Das nächste Event erwartet uns bereits kommendes Wochenende in Berlin.

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