Formel E

"Konnte am Ende meine wahre Pace zeigen" - Cassidy gewinnt von Platz 20, Evans feiert Rekordsieg

Thomas Grüssmer

Thomas Grüssmer

Nick-Cassidy-Jaguar-Berlin-2025

Jaguar TCS Racing konnte überraschend beide Rennen des "Double-Headers" der Formel E in Berlin für sich entscheiden. Nach Mitch Evans' Sieg am verregneten Rennsamstag triumphierte am Sonntag Teamkollege Nick Cassidy, obwohl er als 20. ins Rennen gestartet war! Bei e-Formel.de äußert er sich über sein Rennen und die Ziele, die er in Saison 11 noch erreichen möchte.

Das Rennen am Sonntag fand bei trockenen Bedingen statt. Für die Fahrer bedeutete das, viel Energie sparen zu müssen. Dies tat Cassidy keinen Abbruch. Seit Beginn der Gen3-Ära konnte der Neuseeländer tatsächlich immer ein Rennen des fest angesiedelten "Double-Headers" in der deutschen Hauptstadt für sich entscheiden. So auch wieder dieses Jahr - trotz eines Rennstarts vom hinteren Teil des Feldes.

Im Interview mit e-Formel.de sagte er über sein verkorkstes Qualifying: "Als Team waren wir sehr enttäuscht. Am Freitag sahen wir bei trockenen Bedingungen noch wirklich konkurrenzfähig aus. Für das Qualifying sind wir irgendwo falsch abgebogen, was dazu führte, dass wir von hinten starteten."

Umso begeisterter zeigte er sich nach seinem Sieg: "Das war ein echt gutes, aber auch ein hartes Rennen, da viele Autos die gleiche Strategie wie ich hatten. Ich wusste also, dass alle ab Platz 13 das Gleiche machten. Im Rennen war das Auto großartig! Gegen Ende konnte ich meine wahre Pace zeigen."

Cassidy liegt durch seinen Sieg und der generell ansteigenden Form des Teams nun auf Rang 5 der Fahrer-Weltmeisterschaft. Auf unsere Frage, ob mit Blick auf den finalen "Double-Header" in London noch Rang 2 erreichbar sei, äußerte er sich wie folgt: "Da die Saison so schwierig war, habe ich nicht auf die Fahrer-WM geschaut. Seit Monaco geht es für uns wieder bergauf. Mein Ziel war es vor diesem Wochenende, die letzten Rennen in den Top 6 zu beenden. Das strebe ich weiter an."

Evans: "Einfach glücklich, dass die Serie ohne Punkte endlich gerissen ist"

Cassidys Teamkollege Evans konnte hingegen das Rennen am komplett verregneten Samstag gewinnen. Den Grundstein dafür legte er im Qualifying, welches aufgrund der widrigen Streckenbedingungen ohne die Duellphase ausgetragen wurde - wie zuvor schon einmal in Shanghai. Trotz spätem Druck durch Porsche-Pilot Pascal Wehrlein ließ sich Evans nicht beirren und fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein: "Ich habe nicht erwartet, heute so stark zu sein. Seit dem Qualifying war das Auto eine Rakete. Das macht das Leben natürlich einfacher", so der Neuseeländer in der Pressekonferenz nach dem Rennen.

"Ich bin einfach glücklich darüber, dass die Serie ohne Punkte endlich gerissen ist. Für diese Saison möchte ich nun einfach das Bestmögliche rausholen und uns für die nächste Saison in eine bessere Position bringen", fügt er hinzu. Für Evans war es bereits der 14. Sieg seiner Forme-E-Karriere. Damit zog er mit Sebastien Buemi gleich und ist nun gemeinsam mit dem Schweizer der neue Rekordhalter. Auf die Frage von e-Formel.de, was ihm das bedeute, meinte er kurz und knapp mit einem verschmitzten Lächeln: "Ich habe noch genauso viele wie er? Dann ist es mir egal!"

Die große Punkteausbeute in Berlin bedeutete für Jaguar TCS Racing einen ebenso großen Sprung in der Teammeisterschaft. Die "Raubkatze" liegt nur noch sechs Punkte hinter DS Penske auf Rang 4 der Meisterschaft. Rang 3 scheint also noch einholbar. Beide Fahrer legen ihren Fokus nun auf den finalen "Double-Header" der Saison, der am 26. und 27. Juli in London stattfinden wird. Dort wird Jaguar ein letztes Mal versuchen, das Maximum herauszuholen, bevor es für Nick Cassidy höchstwahrscheinlich heißt, Abschied von seinem Team zu nehmen und zu neuen Ufern aufzubrechen.

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