"Konstante Fortschritte" - David Beckmann brilliert im Qualifying, erleidet aber Reifenschaden
Timo Pape

Paddy McGrath / Spacesuit Media
Cupra Kiro hat bei seinem Formel-E-Heimrennen in Miami mit Dan Ticktum sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt. Auch David Beckmann war schnell wie nie und erreichte im Qualifying erstmals die Duellphase. Ein besseres Rennergebnis machte eine Kollision zunichte - ausgerechnet mit seinem Landsmann und guten Freund Pascal Wehrlein.
In Gruppe A sorgte Beckmann für eine Überraschung, als er sich unter den Top 4 und damit erstmals in seiner Karriere für das Viertelfinale qualifizierte. Zwar war dort Schluss für ihn, trotzdem stand ein guter achter Startplatz zu Buche. "Wir hatten im Qualifying ein sehr gutes Tempo und konnten uns im Vergleich zu Jeddah deutlich verbessern", bestätigt der Deutsche.
Beckmann sparte zunächst Energie und fuhr auf Platz 15, bis er sich seinen ersten Attack-Mode holte. Er kämpfte sich zunächst bis auf die elfte Position vor, dann kam es jedoch zu einem folgenschweren Kontakt: Beckmann geriet nach einem sehr späten Bremsmanöver in der Schikane mit Weltmeister Wehrlein aneinander, wobei er sich einen Reifen- und Aufhängungsschaden einfing. Beckmann musste an die Box kommen. Ein erstes gutes Ergebnis war damit unmöglich.
"Wurde leider von der Strecke gedrängt"
"Leider wurde ich im Rennen von einem anderen Fahrer von der Strecke gedrängt und erlitt einen Reifenschaden", sieht er die Unfallschuld eindeutig bei Wehrlein - was die Onboard-Kameras der beiden Fahrzeuge indes nicht unbedingt belegen. "Das bedeutete, dass ich an die Box musste, was mich zu viel Zeit kostete." So wurde Beckmann am Ende nur als 21. gewertet und blieb auch im fünften Saisonrennen ohne Punkte.
Dennoch: "Wir haben einige gute Verbesserungen am Auto vorgenommen, was sehr positiv ist", findet Beckmann. "Das Team leistet weiterhin hervorragende Arbeit, und ich bin stolz auf alle, die so hart arbeiten. Wenn wir unser Tempo auf einer Runde halten können und in den Rennen mehr Glück haben, denke ich, dass wir in Monaco ein gutes Ergebnis erzielen können."
"Es war schön zu sehen, dass David zum ersten Mal in dieser Saison die Duelle erreicht und bei seiner Rundenzeit konstante Fortschritte gemacht hat", lobt Chief Operating Officer Russell O'Hagan. "Es war jedoch schade, dass er in einem herausfordernden und dynamischen Rennen nicht sein volles Potenzial ausschöpfen konnte." Auch Teamchef Alex Hui meint: "Wir sehen jedes Wochenende, wie er Fortschritte macht."
Ticktum nicht nach Plan, aber erneut mit Punkten
Ein einigermaßen gutes Ergebnis erzielte einmal mehr Teamkollege Dan Ticktum - obwohl er im Qualifying laut Team durch einen "Leistungsabfall der Reifen" nicht überzeugen konnte. So reichte es für ihn nur zu Startplatz 15. Im Rennen sollte es jedoch nach vorn gehen, auch wenn er zunächst ebenfalls energiesparend unterwegs war.
Ticktum hob sich beide Attack-Modes für das Ende des Rennens auf. So fuhr er mit der ersten Aktivierung vom 20. auf den 14. Platz vor, mit der zweiten auf Rang 11. Durch die zahlreichen Attack-Mode-Strafen gegen andere Fahrer vor ihm kletterte er nach Rennschluss noch auf den siebten Platz und holte sechs Zähler für Kiro - das bisher bestes Saisonergebnis des Teams, ausgerechnet beim Heimspiel in den USA.
Möglicherweise wäre sogar noch mehr drin gewesen: "Wir haben uns einen guten Energievorteil verschafft, aber das Safety-Car und die rote Flagge haben unsere Chance zunichte gemacht, diese zusätzliche Energie zu nutzen", erklärt Ticktum. "In dieser Hinsicht war es ein bisschen schade, aber wir haben alles getan, was wir konnten, und angesichts der Strafen war es gut, ein paar Punkte zu holen."
Teamchef Alex Hui spricht nach dem zweiten Top-10-Ergebnis in Folge von "ermutigenden Fortschritten" und lobt seine Fahrer: "Dan und David sind sehr gut gefahren. Ich denke ich, dass wir die Wende geschafft haben. Hoffentlich können wir diese Form in den kommenden Rennen beibehalten." Das nächste Rennwochenende in Monaco startet bereits in knapp zwei Wochen.
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