Formel E

Kurioser Plan: Formel-E-Strecke über ETH-Campus oder schwimmende Brücke auf Zürichsee

Timo Pape

Timo Pape

Die Formel E kehrt nach ihrem diesjährigen Gastspiel in Bern (22. Juni) im Jahr 2020 nach Zürich zurück. Das steht inzwischen mehr oder weniger fest, wenngleich eine offizielle Bestätigung der Rennserie noch fehlt. Ebenso klar ist, dass der Straßenkurs durchs Versicherungsviertel in unmittelbarer Nähe des Zürichsees keine Option mehr ist. Derzeit stehen deshalb zwei neue Streckenvarianten zur Debatte, die nach den Erfahrungen vom Zürich E-Prix 2018 keine Anwohner mehr einschließen und ohne nächtliche Auf- und Abbauarbeiten auskommen sollen.

Wie Pascal Derron, Organisationschef der Swiss E-Prix AG, gegenüber 'Blick' bestätigt, hat ein neuer Kurs rund um das Hochschul-Gelände am Hönggerberg außerhalb des Stadtzentrums die besten Chancen: "Momentan konzentrieren wir uns auf die Strecke bei der ETH Hönggerberg. Das ist eine machbare Variante, auch wenn man noch einiges umbauen müsste."

So müsste etwa der Wässerlingweg auf die erforderliche Rennstreckenbreite ausgebaut werden. Ob das möglich ist, bleibt abzuwarten. Zudem rechnen die Veranstalter mit Baukosten in Höhe von mehr als vier Millionen Franken. Sollte der Plan zustande kommen, könnten bis zu 100.000 Formel-E-Fans an die Strecke kommen, wenngleich die Anreise nicht mehr ganz so komfortabel wäre wie noch 2018, als das Rennen direkt am Hafen stattfand. Damals schätzte der Veranstalter bis zu 150.000 Besucher.

Bei der ETH sei bislang noch keine offizielle Anfrage für die Durchführung des Formel-E-Rennens eingegangen, berichtet 'watson' und beruft sich auf eine Aussage von ETH-Sprecherin Anna Maltsev: "Wir (können) uns deshalb nicht weiter dazu äußern." Mathias Ninck vom Zürcher Sicherheitsdepartement bestätigt hingegen, dass bei der Stadt ein Antrag zum Rennen auf dem Hönggerberg eingegangen sei: "Die Stadt wird nun das Gespräch mit der ETH suchen, um die aus dem Gesuch hervorgehenden Fragen zu klären."

Formel-E-Strecke am See spektakulär, aber unrealistisch

Plan B ist zwar weniger realistisch, dafür aber umso spektakulärer. Denn in dieser Variante würde die Formel E an den Zürichsee zurückkehren und das Gewässer sogar in die Streckenführung eingliedern. Die kuriose Idee ist, eine 400 Meter lange provisorische Schwimmbrücke im Seebecken zu installieren. "Technisch wäre das machbar", erklärt Derron.

Ein schwimmender Streckenteil wäre ein Novum im Motorsport, wenngleich Ninck dieser Kursvariante bei 'watson' bereits eine Absage erteilt: "Der Stadtrat will kein Rennen im Zentrum oder ums Seebecken. Es wird kein Rennen in der Innenstadt geben."

Wo genau der Zürich E-Prix 2020 letztlich stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Seit mehreren Wochen warte die Swiss E-Prix AG bereits auf eine Antwort, heißt es. Gut einen Monat bleibt der Politik noch Zeit, bevor voraussichtlich am 4. Juni beim Welt-Motorsport-Rat (WMSC) der neue Rennkalender der Formel E für die Saison 2019/20 verabschiedet wird. Dann sollte der Plan für Zürich eigentlich stehen.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 7 und 8.
Advertisement