Formel E

"Lenkungsdämpfer spielt eine entscheidende Rolle": FIA zeigt Video mit Maßnahmen zur Verhinderung von Handverletzungen in der Formel E

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nachdem es in den ersten beiden Gen3-Jahren in der Formel E zu mehreren schweren Handverletzungen bei Fahrern gekommen war, reagierte der Automobil-Weltverband FIA. Neben mehreren kleineren Maßnahmen, darunter eine verbesserte Polsterung im vorderen Cockpitbereich und einem überarbeiteten Lenkrad, wurde ein neu entwickeltes Dämpfersystem in den Fahrzeugen angebracht, das im Falle eines Aufpralls die an das Lenkrad abgegebenen Kräfte verringert. Die Fahrer ziehen ein Jahr später ein positives Fazit.

"Als Ingenieure müssen wir zunächst verstehen, was passiert ist", beschreibt Nuno Costa, Sicherheitsdirektor der FIA. "Wenn man das Problem versteht, kann man eine Lösung finden. Als wir verstanden hatten, dass der Kontakt mit dem Vorderrad und die damit verbundene Drehung des Lenkrads die Ursache war, begannen wir, nach verschiedenen Lösungen zu suchen. Bei einem Aufprall auf die Vorderräder drehte sich das Lenkrad bis zu zehnmal schneller als beim normalen Fahren. Dann begannen wir mit Simulationen, um zu verstehen, was wir tun mussten, um diese Geschwindigkeit zu reduzieren."

"Am einfachsten war es für uns, parallel zur Lenkstange einen Dämpfer einzubauen, um die Energie nach einem Unfall zu reduzieren", erklärt Xavier Mestelan Pinon, FIA-Verantwortlicher für Technik und Sicherheit. Dazu arbeitete die FIA mit Spark zusammen, dem Hersteller des Gen3-Boliden. Nach der Entwicklung des Dämpfers wurde mit Tests begonnen, um die Funktion des neuen Sicherheitsfeatures zu überprüfen.

"Es war wichtig, dass es für die Fahrer transparent war"

"Die Hersteller mussten sie bei privaten Tests testen, anschließend haben wir sie bei allen Autos während der Vorsaison-Tests getestet", so Costa weiter. "Für uns war es wichtig, dass die Lösung für die Fahrer transparent war. Wir wollten die Kraft, die zum Fahren des Autos bei normaler Fahrt erforderlich ist, nicht erhöhen. Das System sollte nur bei einem Aufprall funktionieren."

Der Praxis-Test auf der Rennstrecke war jedoch nicht alles. Die FIA führte auch Tests des neuen Systems im Labor durch, wie Costa beschreibt: "Im Grunde genommen haben wir versucht, einen Aufprall auf das Lenkrad zu simulieren. Wir haben dies mit und ohne Lenkungsdämpfer durchgeführt, um zu überprüfen, ob das gesamte Konzept funktioniert."

 
 
 
 
 
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"Es gab einige Unfälle, bei denen Handverletzungen auftraten. Aber die FIA hat dies zur Kenntnis genommen und Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht mehr vorkommen", sagt Sam Bird, der selbst in Monaco 2024 eine Handverletzung erlitt. Robin Frijns, der sich schon beim Sao Paulo E-Prix im Januar 2023 die Hand gebrochen hatte, stimmt ihm zu: "Ich halte den Lenkungsdämpfer für ein sehr gutes Hilfsmittel. Ich musste ihn noch nicht selbst testen, aber wenn man einen Unfall hat und der Dämpfer die gesamte Kraft des Lenkrads absorbiert, kann einem das Lenkrad nicht mehr aus der Hand geschlagen werden."

"Der Lenkungsdämpfer war die entscheidende Maßnahme, die eine wichtige Rolle bei der Verhinderung dieser Art von Verletzungen gespielt hat", schließt Costa. "Seit der Einführung dieser Lösung haben wir glücklicherweise keine Verletzungen mehr gesehen – und hoffen, dass dies auch so bleibt."

Das FIA-Video zur Entwicklung des Lenkungsdämpfers

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