Formel E

Licht & Schatten für Mercedes in Jakarta: Vandoorne punktet erneut, de Vries' WM-Hoffnungen schwinden

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Es gibt Dinge in der Formel E, die nur schwer zu erklären sind. Dazu zählte beim Rennen in Jakarta auch die Leistung der Mercedes-Werksfahrer. Denn während Stoffel Vandoorne die WM-Führung verteidigte, verlor de Nyck de Vries in Indonesien wohl endgültig den Anschluss an die Spitzengruppe. Ein erfolgreiches Ende seiner "Mission Titelverteidigung" wird immer unwahrscheinlicher.

Die "Silberpfeile" reisten mit dem Rückenwind von Rennsiegen in Monaco und Berlin an die Javasee. In Erwartung eines Hitzerennens bereitete sich Mercedes intensiv auf den E-Prix vor, darunter maßgeblich im eigenen Rennsimulator im Formel-1- und Formel-E-Werk in Brackley (Großbritannien).

Auf dem realen Kurs zeigte sich dann jedoch abermals das Bild, das für Fans für große Teile der bisherigen Saison Gewohnheit war: Vandoorne hielt in der Spitzengruppe mit, während Teamkollege de Vries offensichtlich mit seinem Fahrzeug zu kämpfen hatte. Zumindest im Qualifying konnte der Niederländer in die Top 10 fahren, nach dem Rennstart blieb er jedoch im Mittelfeld der Elektroserie stecken.

In Positionskämpfen geriet de Vries unter anderem zweimal mit dem Porsche-Fahrer Andre Lotterer aneinander, schien abgesehen davon aber ohnehin nicht mit dem Tempo seines Teamkollegen Vandoorne mithalten zu können. Letztlich beendete ein Reifenschaden de Vries' E-Prix vorzeitig.

"Das war leider ein enttäuschendes Ergebnis", so de Vries. "Es gab kein echtes Problem und ich glaube sogar, dass wir im Rennen recht schnell waren, obwohl ich nicht ganz mit der Balance zufrieden war. Wir befanden uns in einer guten Ausgangslage, um auf P6 oder P7 zu fahren. Leider gab es jedoch zwei Situationen, die mich zurückgeworfen haben."

"Am Ende versuchte ich, Andre (Lotterer) zu überholen, wobei er hat mich am linken Hinterrad getroffen hat. Das hat einen Reifenschaden ausgelöst und es machte keinen Sinn, weiterzufahren. Es war viel Pech im Spiel in diesem Rennen, aber so ist es eben manchmal. Auch das gehört zum Rennsport mit dazu."

Vandoorne verteidigt WM-Führung trotz Attack-Mode-Patzer

Etwas besser lief es für Vandoorne, der dank eines fünften Platzes seine Führung in der Fahrer-WM knapp verteidigen konnte. Nach dem Rennen haderte der Belgier jedoch mit einer verpassten Attack-Mode-Aktivierung, bei der er die erste von drei in den Boden eingelassenen Spulen verpasste.

"Das war heute kein perfektes Rennen für uns, aber Platz 5 ist eine Art Schadensbegrenzung", findet er. "Das Rennen verlief nicht immer nach unserem Geschmack. Ich glaube, dass unsere Pace an sich solide war, aber leider habe ich einmal die Aktivierungszone für den Attack-Mode verpasst."

"Dadurch fiel ich ein wenig zurück und verlor den Anschluss an die Spitzengruppe. Ohne diese Situation hätte ich um einen Podestplatz kämpfen können, dann wäre es ein anderes Rennen geworden. Aber es ist wie es ist. Jetzt müssen wir daraus unsere Lehren ziehen. Wir haben uns im Rennen ordentlich verbessert und das Wichtigste ist, dass wir an jedem Wochenende konstant punkten."

Die konstant guten Punkteergebnisse - vor allem von Vandoorne - sorgten in Indonesien auch dafür, dass Mercedes die Führung in der Teamwertung verteidigen konnte. Mit 186 Zählern liegen die "Silberpfeile" weiterhin auf Rang 1, jedoch wurde der Vorsprung auf die Verfolgerteams DS Techeetah (170 Punkte) und Venturi Racing (169) deutlich kleiner. Die nächste Gelegenheit bietet sich dem Team in knapp vier Wochen beim Marrakesch E-Prix (2. Juli).

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