Formel E

Longo hofft auf Nachwuchsserien unterhalb der Formel E: "Verschiedene Meisterschaften in naher Zukunft"

Timo Pape

Timo Pape

Formula-E-Rascasse-Monaco-Cars

Seit dem Aus der Jaguar I-Pace eTrophy zum Ende der Saison 2019/20 hat die Formel E keine Rahmenserie mehr im Programm. Die Elektroserie evaluiert daher seit geraumer Zeit verschiedene Optionen und konzentriert sich offenbar zunehmend auf den Nachwuchsbereich, wie Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo nun verriet.

So verfolge die Formel E das Ziel, ein eigenes vollelektrisches "Leiter"-System aufzubauen. Ähnlich wie es die Formel 1 mit den Juniorkategorien Formel 2 und Formel 3 handhabt, gäbe es also leistungsschwächere Monoposto-Serien, die den Nachwuchs auf die Formel E vorbereiten sollen. Gleichzeitig könnten die sogenannten Feeder-Serien das Hauptprodukt Formel E aufwerten, wie wir bereits im vergangenen Oktober argumentierten.

Longo erklärte nun, dass es durchaus konkrete Pläne für ein Leiter-System gebe, diese jedoch zuletzt ins Stocken gerieten. "Die COVID-19-Pandemie hat diese Pläne ein bisschen ausgebremst, aber wir arbeiten noch immer daran", sagt der Spanier gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Die Formel E verfolge einen "sehr aggressiven" Ansatz mit klaren Zielen: "Wir planen eine vollständige Leiter unterhalb der Formel E. Wir müssen die komplette Pyramide elektrifizieren - das geht schon im Kartsport los. Wir hoffen, dass wir in naher Zukunft verschiedene Meisterschaften als Unterbau der Formel E haben werden."

Gen1-Autos noch eine Option B: "Hätten genügend Fahrzeuge, um Meisterschaft damit auszurichten"

Eine Idee, die es schon seit einigen Jahren gibt: die ausgedienten Formel-E-Autos der ersten Generation für eine Rahmenserie nutzen. Durch den damals noch üblichen Fahrzeugwechsel zur Rennmitte gibt es noch mindestens dieser 40 Autos, von denen die meisten durchaus noch fahrtüchtig sein dürften. Das Problem: Sie waren oder sind Eigentum der Teams. Mancher Rennstall hat seine Gen1-Autos bereits weiterverkauft.

"Die Gen1-Autos sind - zwar nicht alle, aber einige - im Privatbesitz von Sammlern. Außerdem kostet es eine Menge Geld, sie zu warten", erklärt Longo. Erst kürzlich, für den Valencia E-Prix, brachte die Formel E ein Gen1-Auto wieder in Schuss: das Meisterauto von Nelson Piquet jr. aus der Debütsaison 2014/15. Mit ihm absolvierte Adrian Campos jr. zu Ehre seines verstorbenen Vaters einige Testrunden auf dem Circuit Ricardo Tormo.

Nach dieser Erfahrung meint Longo: "Wir müssen da einen deutlich effizienteren Weg einschlagen." Trotzdem schlägt der Spanier die Option, Gen1-Autos für eine Nachwuchsserie zu nutzen, nicht vollends aus: "Wir sagen dazu sicher nicht nein, denn die Autos sind da. Wir hätten genügend Fahrzeuge, um eine Meisterschaft damit auszurichten. Aber unser Ziel ist es, eine Leiter (mit anderen Fahrzeugen) unterhalb der Formel E aufzubauen."

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