Formel E

Lotterer erklärt "unglücklichen Unfall", Vergne feiert "besten Sieg" seiner Karriere

Timo Pape

Timo Pape

Das chinesische Formel-E-Team zählte beim Paris E-Prix einmal mehr zu den Hauptdarstellern und sorgte für jede Menge Gesprächsstoff. Jean-Eric Vergne holte sich auf heimischem Boden seinen dritten Saisonsieg - seinen insgesamt vierten in der Formel E - und baute seine Führung in der Meisterschaft dadurch auf 31 Punkte aus. Teamkollege Andre Lotterer bewies abermals, dass er mit der Spitzenfahrern der Formel E mithalten kann und hätte beinahe den zweiten Platz geholt.

In der letzten Runde ging dem Deutschen jedoch die Energie aus, sodass er nur noch ins Ziel ausrollen konnte. Dabei fuhr ihm Sam Bird mit hoher Geschwindigkeit ins Heck. Mit stark beschädigten Autos konnten beide trotzdem noch das Ziel erreichen. Während Bird auf drei Rädern Dritter wurde, kam Lotterer letztlich immerhin noch als Sechster ins Ziel.

"Der zweite Doppelsieg war so nah", sagt Lotterer. "Wir wussten, dass wir auf einer so engen Strecke Risiken eingehen müssten, also haben wir das auch getan. Wir haben bis zum Ende hart gekämpft, aber dann ist uns vier Kurven vor dem Ziel die Energie ausgegangen. Es war so was von knapp: Ich habe mein Energielimit kurz vor Kurve 10, der nächsten Stelle zum Rekuperieren, erreicht. Wenn ich bis dorthin gekommen wäre, hätte es bis Kurve 12 gereicht, und ich hätte das Rennen als Zweiter beenden können. So etwas ist mir zum ersten Mal passiert, und ich werde meine Lehren daraus ziehen."

Zum Unfall mit Sam Bird wenige Kurven vor dem Ende äußert sich Lotterer wie folgt: "Es war natürlich ziemlich unglücklich, dass es im letzten Moment, als ich ausgerollt bin, zum Kontakt mit Sam kam. Ich habe versucht auszuweichen, aber er kam mit einem so großen Geschwindigkeitsüberschuss, dass es mir nicht mehr möglich war. Ich dachte, er fährt außen herum, also bin ich auf die Innenbahn gefahren. Ich hatte die gleiche Situation zu Saisonbeginn selbst, nur umgekehrt. So etwas passiert und ist Teil der Formel E."

Lotterer spielt damit auf die Zieleinfahrt beim zweiten Saisonlauf in Hongkong an, als er dem ausrollenden Nelson Piquet jr. ausweichen musste und seinerseits in die Mauer krachte.

Vergne hingegen könnte nach seinem Heimsieg nicht glücklicher sein: "Was für ein unglaubliches Wochenende", der Franzose, der in der Woche vor dem E-Prix seinen 28. Geburtstag feierte. "Mein Heimrennen hier in Paris zu gewinnen, war eines der unglaublichsten Gefühle, das ich je erlebt habe. Der Sieg war der beste meiner Karriere."

"Mein Auto und das Team haben das ganze Wochenende durch perfekt funktioniert", lobt Vergne weiter. Vor allem in der ersten Rennhälfte haben wir gekämpft ohne Ende. Beim Boxenstopp standen wir enorm unter Druck, aber es hat vom Start bis zur Zieldurchfahrt alles perfekt geklappt. Ich bin wirklich glücklich."

Techeetah fährt als führender Rennstall in der Teamwertung zum nächsten Formel-E-Rennen nach Berlin. Vor dem viertletzten Saisonlauf am 19. Mai beträgt das Punktepolster ganze 53 Zähler auf das zweitplatzierte Virgin-Team.

Foto: Techeetah

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