Formel E

Lucas di Grassi: "Brauchen großen Hersteller hinter uns"

Timo Pape

Timo Pape

Obwohl das deutsche Team Abt Schaeffler Audi Sport einen Herstellernamen im Titel trägt und zudem das VW-Logo auf dem Auto klebt, ist die Mannschaft aus Kempten eines von vier Privatteams ohne Werksunterstützung in der Formel E (neben Aguri, Andretti und Dragon). Nichtsdestotrotz kämpft Abt mit Renault um die Meisterschaft. Damit das auch in Zukunft so bleibt, fordert Topfahrer Lucas di Grassi die werksseitige Unterstützung eines Herstellers.

"Wir bekommen gute Unterstützung von Schaeffler, aber wir brauchen einen großen Automobilhersteller hinter uns", sagt di Grassi im Gespräch mit unseren Kollegen von 'Motorsport-Total.com' und uns. "Wir haben eine Partnerschaft mit Audi, aber wir sind bisher kein Werksteam. Ebenso haben wir das Volkswagen-Logo auf dem Auto. Es spielt keine Rolle, wer es ist, aber wir brauchen einen großen Hersteller, um den immer komplexer werdenden Anforderungen der Formel E genügen zu können. Darauf liegt nun unser Hauptfokus."

Wie im Rahmen des Berlin ePrix bekannt wurde, wird di Grassi auch in der kommenden Saison in Diensten von Abt stehen. "Nach langen Diskussionen kamen wir zu dem Schluss, dass wir zumindest noch eine weitere Saison wettbewerbsfähig sein können. Aber wir brauchen so schnell es geht einen Hersteller, der sich mit Abt zusammentut", erklärt di Grassi. "Das hat auch meine Entscheidung, bei Abt zu bleiben, beeinflusst." Offenbar ist das Team zuversichtlich, einen OEM ins Boot holen zu können.

Neuer Antrieb ein "großer Schritt"

Was den neuen Schaeffler-Antriebsstrang für Saison drei angeht, ist di Grassi ebenfalls guter Dinge: "Unser neuer Antriebsstrang ist ein großer Schritt", sagt er gegenüber 'e-Formel.de'. "Verglichen mit dem aktuellen Antrieb wird es einen anderen Motor geben, ein anderes Getriebekonzept und noch weitere Updates." Unseren Informationen zufolge hat Abt kürzlich bereits in Neuburg bei Audi getestet.

Mit Blick auf die Konkurrenz hat di Grassi eine interessante Annahme. Momentan fahren noch zwei Teams - Virgin und NextEV - mit jeweils zwei Elektromotoren. Das wird sich in den Augen des Brasilianers im Herbst ändern: "Jedes Team wird mit einem einzelnen Motor fahren, weil es einfach effizienter und besser ist." Gerüchten zufolge soll Magneti Marelli allerdings auch einen Dualmotor für einen Rennstall gebaut haben…

Wie di Grassis Zukunft neben der Formel E langfristig aussieht, vermag er noch nicht zu sagen. Erst einmal wird er aber weiter für Audi in der WEC fahren: "Zumindest bis zum Ende des Jahres, ja. Ich kenne die Details der nächsten Saison noch nicht, aber mein Vertrag mit Audi Sport ist langfristig angelegt. Momentan hoffe ich, dass alles so bleibt, wie es ist. Mein Fokus liegt erst mal auf dieser Saison. Bis zum Ende des Jahres wird erst mal alles bleiben, wie es ist."

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