Formel E

Lucas di Grassi im Interview: Vegas eRace war "Start in neue Ära"

Timo Pape

Timo Pape

Virtuell ging es für das deutsche Formel-E-Team ABT Schaeffler Audi Sport am vergangenen Wochenende ins neue Jahr: Lucas di Grassi und Daniel Abt traten beim mit insgesamt einer Million US-Dollar dotierten Vegas eRace am Rennsimulator an und sammelten gänzlich neue Erfahrungen. Während Abt den neunten Platz im 30 Piloten starken Feld belegte, konnte di Grassi wegen eines technischen Defekts nicht im Hauptrennen starten. Trotzdem zieht der Brasilianer im Interview ein positives Fazit und freut sich bereits auf die Rückkehr an die echte Rennstrecke.

Die Formel E hat im Rahmen der Messe CES zum ersten Mal ein virtuelles Rennen am Simulator ausgetragen. Wie hat dir das Vegas eRace gefallen?

Es war eine tolle Idee und ein tolles Event. Wir haben mit dem eRace in einer spektakulären Umgebung eine ganz neue Zielgruppe erreicht und bestimmt viele für die Formel E und die Ideen dahinter begeistert. Der Start in diese neue Ära ist gelungen – die Organisation und die Präsentation waren eindrucksvoll. Jetzt müssen wir weiter daran arbeiten, die Abläufe und natürlich die Software weiter zu perfektionieren. Das ist wichtig, denn jeder – egal, ob Profi-Rennfahrer oder Simracer – war in Las Vegas mit vollem Ehrgeiz dabei.

Die vorderen Plätze haben die Simulator-erfahrenen Fans belegt, die sich zuvor online qualifiziert hatten. Allen voran Bono Huis, der von der Pole-Position zum Sieg gefahren ist. Frustriert das einen Profi-Rennfahrer?

Nein, überhaupt nicht. Uns Profis war schon vorher klar, dass wir es schwer haben werden. Schließlich ist der Simulator mehr ein Spiel als ein echtes Rennauto. Die Fans verbringen zu Hause viele Stunden mit der Software und haben damit einen Vorteil, den wir auch mit unserer Rennerfahrung nicht so schnell ausgleichen können. Aber wir lernen schnell und die Technik entwickelt sich weiter – vielleicht sieht es beim nächsten Vergleich schon anders aus.

Das nächste "echte" Rennen startet am 18. Februar in Buenos Aires. Wie stehen die Chancen von ABT in Argentinien?

Die Zielsetzung ist die gleiche wie immer: Wir wollen auch in Buenos Aires um den Sieg fahren und so viele Punkte wie möglich holen. Der Kurs sollte unserem Auto gut liegen, und auch unsere Ingenieure haben sich in der Winterpause nicht nur ausgeruht, sondern viele Details weiterentwickelt. Im Kalender der Formel E ist Buenos Aires so etwas wie ein kleines Heimrennen für mich. Ich freue mich also auf viel Unterstützung von Familie, Freunden und natürlich unseren Fans.

Wie hast du selbst die kurze Weihnachtspause seit dem letzten Rennen in Marrakesch Mitte November verbracht?

Mit einem guten Mix aus Urlaub in meiner Heimat Brasilien, Training, Zeit mit Familie und Freunden, aber auch schon der Vorbereitung auf Buenos Aires. Ich freue mich, wenn es wieder auf die Rennstrecke geht und die Saison endlich ein bisschen mehr Fahrt aufnimmt.

In der Gesamtwertung liegst du nach einem zweiten und einem fünften Platz ebenso wie dein Team auf der zweiten Position. Was ist in dieser Saison möglich?

Wir wollen wieder um den Titel kämpfen. Ob uns dieser Erfolg am Ende gelingt, ist nicht vorherzusagen, weil es von so vielen unberechenbaren Faktoren abhängt. Umso akribischer tun wir alles dafür, um von unserer Seite aus perfekt vorbereitet zu sein. Ich bin der Meinung, ABT Schaeffler Audi Sport hat den Titel verdient, denn jeder arbeitet seit Gründung der Rennserie mit vollem Einsatz dafür.

 

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