Formel E

Lucas di Grassi will Präsident der FIA werden

Timo Pape

Timo Pape

Kein anderer Fahrer ist in der Formel E so lang dabei wie Lucas di Grassi. Denn während seine Kollegen erst ins Auto stiegen, nachdem sie den jeweiligen Vertrag bei ihren Teams unterschrieben hatten, leistete der Brasilianer schon im Vorfeld Pionierarbeit für die Elektroserie.

Als Entwicklungsfahrer gab die Grassi immer wieder wichtiges Feedback aus Fahrersicht und steuerte den SRT_01 E bei diversen Demoläufen wie etwa in Las Vegas (Foto). Schließlich musste er seinen Entwicklerjob an den Nagel hängen, um dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung aus dem Weg zu gehen. Schließlich wollte er selbst aktiv in der Formel E starten.

Nachdem sich sowohl Abt als auch Virgin um den ehemaligen Formel-1-Fahrer bemüht hatten, entschied er sich für das deutsche Team aus Kempten. Nicht zuletzt wegen seines Engagements als Audi-Werksfahrer.

In Saison eins hatte di Grassi bis zum letzten Saisonlauf im Londoner Battersea Park Chancen auf den Titel, wurde letztlich aber nur Gesamtdritter. Zuvor hatte er das erste Formel-E-Rennen der Geschichte in Peking gewonnen und seinen überlegenen Sieg von Berlin wegen einer nachträglichen Disqualifizierung wieder hergeben müssen.

Somit hat di Grassi als Fahrer weiterhin klare Ziele in der Formel E: die Meisterschaft. Doch auch nach seinem aktiven Fahrengagement könnte er sich eine Zukunft im Motorsport vorstellen. Genauer gesagt im Dachverband der Formel E - der FIA. "Warum nicht Präsident der FIA werden?", fragt er sich gegenüber 'Current E'. Und meint es offenbar ernst.

Lucas di Grassi in Las Vegas"Du musst dir ambitionierte Ziele setzen, und dies wäre ein erstrebenswertes", erklärt di Grassi. "Vielleicht würde ich zuerst ein Team leiten, oder irgendeinen speziellen Bereich innerhalb einer Meisterschaft." Ebenso wenig werde er die Idee aufgeben, mit Hilfe seiner Erfahrung im Bereich der kommerziellen Straßenwagen einzusteigen. "Aber warum nicht irgendwann Präsident werden?"

Die Formel E ist für di Grassi übrigens weit mehr als nur ein Nebenjob zu seinem WEC-Engagement mit Audi. "Ich habe die Vision gesehen. Für mich war klar, dass Elektromobilität schon bald die Norm sein wird. Andere Kollegen haben zuerst nicht an das Projekt geglaubt, aber ich habe sie zur Rede gestellt. Ich habe an Alejandro geglaubt."

Erst einmal will di Grassi der Formel E als Fahrer treu bleiben: "Ich werde ein paar weitere Jahre in der WEC und der Formel E an den Start gehen. Das würde ich aktuell gegen nichts anderes eintauschen wollen. Es könnte eigentlich gar nicht besser laufen als im Moment." Kein Wunder - der Abt-Fahrer führt die Meisterschaft nach zwei Rennen an.

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