Formel E

Lucid baut neue Formel-E-Batterie mit McLaren & Sony

Timo Pape

Timo Pape

Im September ging McLaren Applied Technologies als neuer Batterieausrüster der Formel E aus einer FIA-Ausschreibung hervor. Die Briten, die ab Saison fünf (2018/19) alle Teams der Elektroserie mit 54 kWh starken Energiespeichern beliefern, arbeiten allerdings nicht allein, sondern mit zwei Partnern zusammen. Dass Sony die Zelltechnologie stellen wird, berichteten wir bereits kürzlich. Nun kam allerdings heraus, dass auch Tesla-Herausforderer Lucid maßgeblich an der Entwicklung beteiligt sein wird - ein Triumvirat für die neue Formel-E-Batterie.

Der Autobauer Lucid aus Kalifornien, ehemals bekannt unter dem Namen Atieva, wird laut 'Car and Driver' die Batterie designen und bauen sowie die Management-Software schreiben. McLaren Applied Technologies soll sich lediglich um die Logistik und die technische Unterstützung an der Rennstrecke kümmern.

Die neue Batterie soll nicht nur fast doppelt so viel Energie speichern können wie die aktuelle, sondern auch binnen 45 Minuten oder weniger aufzuladen sein. Schließlich stehen den Teams ab 2018 nur noch zwei statt bisher vier Autos zur Verfügung. Sie können während des Ladevorgangs also nicht mehr einfach das andere Fahrzeug auf die Strecke schicken, sondern müssen warten.

Albert Liu, Chef der Batterietechnologie bei Lucid, bestätigt das Involvement seines Arbeitgebers in der Formel E: "Die Leute assoziieren Datenwissenschaft nicht unbedingt mit Automobilunternehmen, aber wir haben ein Team aus Datenwissenschaftlern, die die Daten aus Batterie und Antriebsstrang zusammenführen können. So können wir richtig tief eintauchen, analysieren und Problemen vorbeugen, während wir gleichzeitig die Performance erhöhen. Batterien sind äußerst komplex. Deshalb sind diese Daten aus dem Fahrerfeld Gold wert."

Für Lucid dürfte die Formel-E-Rolle einen wichtigen Schub bedeuten, denn durch das Know-how von der Rennstrecke wird der geplante Angriff auf EV-Gigant Tesla zumindest ein Stück realistischer. Es wird angenommen, dass der Autobauer die FIA-Ausschreibung vor allem wegen seines Datenverständnisses und der Robustheit der Batterie unter Rennbedingungen gewonnen hat. Ob Lucid diesen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann, wird sich nächstes Jahr zeigen. Die offiziellen Crashtests der FIA für die neue Einheitsbatterie sind für Juni 2017 angesetzt.

Foto: Lucid

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