Formel E

Magneti Marelli baut neuen Mahindra-Antrieb, NextEV weiter mit Doppelmotor

Timo Pape

Timo Pape

Das indische Team Mahindra Racing und der italienische Automobilzulieferer Magneti Marelli entwickeln gemeinsam den neuen Antriebsstrang M3Electro für Saison drei. Das gaben beide Seiten am Rande des Paris ePrix offiziell bekannt. Die Italiener werden dabei die Komponenten für den neuen Antrieb bereitstellen. Bereits ab dem Rennen in der französischen Hauptstadt unterstützt Magneti Marelli das Team des Deutschen Nick Heidfeld tatkräftig.

Nach Informationen von 'Motorsport.com' soll Magneti Marelli in Saison drei mindestens ein weiteres Formel-E-Team neben Mahindra mit Motoren beliefern. Ein drittes Team befinde sich darüber hinaus in Verhandlungen. Interessanterweise soll eines der Teams einen elektrischen Doppelmotor bestellt haben - also jene Lösung, mit der aktuell NextEV und Virgin fahren. Magneti Marelli hat offenbar sowohl einen einzelnen als auch einen dualen Motor entwickelt. Die Italiener sehen Potenzial in beiden Ansätzen, gerade mit Blick auf die Automobilindustrie.

Das neue Marelli-Aggregat für Mahindra soll etwas mehr als 23 Kilogramm schwer sein, immerhin drei Kilo leichter als der von McLaren konzipierte Motor aus Saison eins. Bereits seit Ende 2014 beschäftigt sich Magneti Marelli intensiv mit dem Bau von Elektroantrieben. Bereits vergangenen Herbst berichteten wir vom Formel-E-Interesse des Herstellers. Die Streckentests des neuen Elektromotors sollen um Juni starten.

Magneti Marelli leistet aktuell diversen Formel-1-Teams technischen Support zu den Energie-Rückgewinnungssystemen ERS. Teamchef Dilbagh Gill freut sich sehr auf seinen neuen Partner.  "Ich bin begeistert, diese Partnerschaft hier in Paris bekanntzugeben", so Gill. "Mit Magneti Marelli haben wir eine sehr enge Beziehung über die letzten Monate geknüpft, während wir unseren Antriebsstrang für die neue Saison entwickelten. Wir haben als etablierter Elektroauto- und Formel-E-Hersteller den Auftrag, die Zukunft der Elektrotechnologie mitzugestalten. Es beginnt mit der Entwicklung der innovativsten Ideen und Komponenten", fügt Gill hinzu.

"Wir freuen uns auf die ersten Testversuche mit dem M3Electro", sagt Gill. "Wir heißen Magneti Marelli als Geschäftspartner herzlich willkommen und mit Stolz zeigen wir ihr Logo auf unseren Autos für die restlichen fünf Rennen und für Saison drei." Magneti Marelli tritt somit nicht nur als führender Technologiepartner, sondern auch als kommerzieller Partner auf. "Magneti Marelli hat spezielle Komponenten für unseren Antrieb entwickelt mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern", ergänzt der Mahindra-Verantwortliche.

Roberto Dalla, Motorsport-Direktor bei Magneti Marelli, zeigt sich ebenfalls erfreut über den Deal mit den Indern.  "Wir sind stolz die Partnerschaft mit Mahindra Racing in der wichtigen und anspruchsvollen Formel E einzugehen. Wir haben viele innovative Technologien für zahlreiche Motorsportserien entwickelt. Die Formel E gibt uns die Möglichkeit, unsere Kenntnis von strategischen Komponenten für Hybrid- und Elektroantriebe zu nutzen. Die Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit sind die Schlüsselfaktoren für Saison drei. Wir glauben, die eigens dafür entwickelten Komponenten zeigen die Stärke von Mahindra und Magneti Marelli. Wir wollen dem Team helfen, erfolgreich in der Formel E zu sein."

Auf der Autoshow in Peking (25. April bis 4. Mai) stellt Magneti Marelli erstmals den aktuellen M2Electro-Antrieb von Mahindra auf dem eigenen Stand aus - als Zeichen der Einigkeit.

UPDATE: NextEV in Saison 3 weiterhin mit Doppelmotor

Wie im Laufe des Freitagnachmittags bekannt wurde, wird das chinesische Formel-E-Team NextEV auch in der kommenden Saison mit einem Doppelmotor an den Start gehen. Das bestätigte NextEV-CEO Martin Leach gegenüber 'Autosport'. Schon bald wolle die Mannschaft mit den Testfahrten beginnen. Ob die Entscheidung zum dualen Elektromotor mit Magneti Marelli zusammenhängt, ist unklar, scheint jedoch logisch. Denkbar, dass NextEV künftig Motoren aus Italien bezieht.

Ob die Entscheidung, beim Doppelmotor zu bleiben, sinnvoll ist, wird sich zeigen. NextEV fährt in dieser Saison als eines von zwei Teams (neben Virgin) mit dualem Motor. Durch das hohe Gewicht im Heck ist das Auto nur schwer zu beherrschen. Somit liegt der Champion der Vorsaison, Nelson Piquet jr., nur auf dem 15. Gesamtrang. Schwer vorstellbar, dass er sich auf eine Zukunft mit dem ungeliebten Doppelmotor freut. Allerdings beweist Virgin in diesem Jahr immer wieder, dass das Konzept mit zwei Elektromotoren auch funktionieren kann.

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