Formel E

Mahindra-Aufschwung in Tokio: Müller holt 1. Formel-E-Punkte 2024 für ABT, Mortara nach bärenstarkem E-Prix disqualifiziert

Tim Neuhaus

Tim Neuhaus

Nico-Müller-Tokio-Formel-E

Nach vier punktlosen Rennen könnte man das Formel-E-Rennen in Tokio fast als erstes Lebenszeichen des Mahindra-Antriebs bezeichnen. Denn an diesem Wochenende zeigte je eine Garagenseite von ABT Cupra und auch Mahindra Racing, dass es doch geht. Nico Müller sicherte mit einem starken siebten Platz die ersten Saisonpunkte für ABT. Edoardo Mortara bestach mit großartiger Form, wurde nach dem Rennen jedoch noch disqualifiziert.

Bereits in der Qualifikation überraschten Müller und Mortara positiv. Beide schafften es in die Duellphase - anders als ihre Teamkollegen. Für Müller war nach dem ersten Duell gegen Sergio Sette Camara bereits Schluss, aber beim anderen Schweizer in Mahindra-Diensten ging es bis ins Halbfinale. Dort schied er gegen den späteren Pole-Sitter Oliver Rowland und die schnellste Runde des Wochenendes aus.

Nico Müller legt Grundstein für Europa-Euphorie

Vom siebten Platz gestartet, waren Punkte das erklärte Ziel für ABT Cupra. Müller und auch Teamkollege Lucas di Grassi kämpften hart um die Punkteränge. Nachdem der Brasilianer seinen Boliden nach einer Kollision in der Box abstellen musste, waren die Augen fortan auf Müller gerichtet. Mithilfe von guten Überholmanövern und einer perfekt ausgeführten Strategie belohnte sich das deutsche Team mit den ersten Zählern der Saison.

"Gutes Qualifying, gutes Rennen und mit dem siebten Platz auch endlich die ersten Punkte", zeigt sich Müller nach dem Rennen zufrieden. Dennoch hadert er ein wenig mit seiner Startphase. Womöglich wäre sogar noch mehr für ihn drin gewesen: "Wenn ich nach dem Start nicht ins Gerangel geraten wäre, hätten wir vielleicht auch in die Top 5 fahren können", so der Schweizer.

ABT-CEO und Teamchef Thomas Biermaier lobt Müller: "Er ist cool geblieben und hat mit einer guten Strategie die ersten Punkte für unser Team und auch für den Mahindra-Antriebsstrang geholt." Auch will Biermaier den Aufschwung mit nach Europa nehmen: "Es war schön zu sehen, dass wir heute in den Top 10 mitkämpfen konnten - genau da wollen wir beim ersten von drei Auftritten in Europa weitermachen."

Mortara mit Saison-Bestleistung & bitterer Disqualifikation

Für das indische Mahindra-Team verlief das Rennen über weite Strecken noch mal besser als beim Kundenteam ABT. Edo Mortara konnte sich mit guter Reaktion und viel Grip am Start den zweiten Platz sichern. Lange Zeit kämpfte er ums Podest, musste aber im Laufe des Rennens Günther ziehen lassen und sich auf seine Abwehr und Energie konzentrieren. In den letzten Runden verlor er aufgrund der Ineffizienz des Mahindra-Antriebs noch etwas an Boden, fuhr aber trotzdem auf dem sechsten Platz über die Ziellinie.

Die Freude hielt allerdings nicht lang, denn kurz nach Rennende wurde Mortara disqualifiziert, weil seine Fahrzeug minimal zu viel Energie aus der Batterie abgerufen hatte. Somit verlor Mahindra acht Meisterschaftspunkte und bleibt nach fünf Saisonläufen das nun einzige punktlose Team.

Mortara spricht von einem schweren Rennen, ist aber zufrieden mit der eigenen Leistung: "Wir wissen, dass wir im Vergleich zu den anderen eine geringere Energieeffizienz haben, aber wir konnten mit den führenden Autos mithalten." Inwieweit Mahindra und ABT auf diesem Aufschwung aufbauen können, wird sich in Europa zeigen: Misano wird am 13. und 14. April die nächste Station der Formel E sein.

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2 Kommentare

Willi061@web.de ·

Wie immer bei deinen Betrachtungen..informativ, mit angedeuteten Tendenzen, für die kommenden Rennen..ahoi

Anni ·

Wieder richtig gut geschrieben! Wunderbare Zusammenfassung! Fast als wäre man dabei gewesen. Sehr gut zu lesen.

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