Formel E

Mahindra-Fahrer in frühen Massencrash verwickelt: "Das ist lächerlich!"

Timo Pape

Timo Pape

Nach einer bislang bärenstarken Saison 2018/19 ging Mahindra Racing am Sonntag in Hongkong erstmals leer aus. Pascal Wehrlein und Jerome d'Ambrosio erlebten ein schwieriges Formel-E-Rennen, das unverschuldet schon nach wenigen Minuten vorbei war. Doch auch in den Sessions zuvor blieben die beiden Piloten des indischen Rennstalls weit hinter den Erwartungen zurück.

Starker Regen in den Trainingseinheiten und im Qualifying sorgte für extrem schwierige Bedingungen auf dem Straßenkurs. So mussten sich die Mahindra-Fahrer - wie alle anderen - zunächst einmal an die kniffligen Streckenverhältnisse anpassen, was ihnen nur mäßig gut gelang: Weder Wehrlein noch d'Ambrosio kamen im 1. und 2. Freien Training über einen 17. Platz hinaus. Am Auto des Belgiers mussten die Mechaniker sogar noch unter der Motorhaube werkeln.

Kurz vor dem Start des Qualifyings setzte starker Regen ein. Pech für Mahindra, denn sowohl Wehrlein als auch d'Ambrosio mussten bereits in der ersten Qualifying-Gruppe auf Zeitenjagd gehen. Keine ideale Ausgangslage, da die Strecke sehr nass war, keinen Grip hatte und die Bedingungen erst gegen Ende des Zeittrainings besser wurden. Beide fuhren früh raus in der Hoffnung, dass es später noch stärker regnen würde - eine Fehlentscheidung. So mussten Wehrlein und d'Ambrosio aus der letzten Reihe starten.

Wehrlein lag schon nach zwei Runden auf dem 18. Platz, doch kurze Zeit später wurde seine Aufholjagd beendet, als der vor ihm fahrende Felipe Nasr (Dragon) in die Streckenbegrenzung einschlug, und Wehrlein nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, um die Kollision zu vermeiden (siehe Video unten). Der Aufprall zerstörte seine vordere Radaufhängung. Teamkollege d'Ambrosio ereilte direkt dahinter das gleiche Schicksal. Nach den starken Leistungen in Chile und Mexiko war das Rennen in Hongkong somit schon nach zwei Runden völlig unverschuldet vorbei. Es folgte eine Rennunterbrechung, um die ineinander verkeilten Autos zu bergen.

Wehrlein: "Konnte die Kollision nicht vermeiden"

​​"Es war leider ein enttäuschendes Wochenende", blickt Wehrlein auf sein viertes Formel-E-Rennen zurück. "Wir hatten von Anfang an nicht das Tempo und konnten die Lösung nicht rechtzeitig finden. Leider war das Rennen zu kurz. Ich konnte die Kollision nicht vermeiden, weil das Auto vor mir in die Wand fuhr, also war es für uns früh vorbei. Wir müssen jetzt hart arbeiten, um sicherzustellen, dass unser Auto auch bei nassen Bedingungen wettbewerbsfähig ist. Denn wir wissen, dass wir das Tempo im Trockenen haben. Wir lernen daraus und richten den Blick in Richtung Sanya."

Teamkollege d'Ambrosio drückt sich da nicht ganz so gewählt aus: "Das ist lächerlich! Bei Nasr war etwas kaputt am Auto, sodass er viel Rauch entwickelte und wir auf der Geraden gar nichts sehen konnten. Er hat den Unfall verschuldet. Man hätte ihn eher an die Box rufen müssen. Und er sollte für das nächste Rennen eine Strafe bekommen." Eher unwahrscheinlich, dass die Rennleitung Nasr noch nachträglich für den Vorfall bestraft.

Nasr selbst schildert den Unfall wie folgt: "Was soll ich denn machen?", fragt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "So etwas kommt unerwartet. Wenn es (der Frontflügel) kaputtgeht und unter das Auto kommt, dann war's das. Das kann jedem passieren. Die Teams überwachen alles, und wenn es eine riskante Situation gibt, dann sagen sie dir, dass du langsam machen und das Auto reinholen sollst. Sie können es am Bildschirm sehen."

Mahindra Racing ist durch die Nullnummer in Hongkong auf den dritten Rang der Teamwertung zurückgefallen. Jerome d'Ambrosio liegt in der Wertung der Fahrer trotzdem noch auf Platz 2 - nur einen Punkt hinter dem Gesamtführenden Sam Bird. Pascal Wehrlein bleibt bei 30 Punkten stehen und ist damit aktuell Neunter in der Fahrermeisterschaft. Die Asien-Tour der Formel E geht am 23. März mit dem sechsten Saisonlauf im chinesischen Sanya weiter.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 9.
Advertisement