Formel E

Mahindra vor Paris: Die Performance ist wieder da

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nach einem Podium zum Saisonauftakt in Peking schien das Mahindra Racing in den meisten Rennen seiner Form hinterherzuhinken. Zuletzt konnten sich die beiden Piloten Nick Heidfeld und Bruno Senna aber von ihrem Formtief erholen und als Vierter und Fünfter in Long Beach gleich 22 Punkte für das Team sammeln - fast so viele Zähler wie in den vorigen drei Rennen zusammen.

Ein genauer Blick auf die Rundenzeiten zeigt außerdem: Heidfeld hätte es sogar um Haaresbreite aufs Podium schaffen können. Der Deutsche holte über einige Runden massiv auf Daniel Abt (Platz drei) auf, ehe das Safety-Car auf die Strecke gerufen wurde. "Quick Nick" war teilweise über eine Sekunde pro Runde schneller als sein Landsmann und lag zum Zeitpunkt des Safety-Cars nur eine halbe Sekunde hinter Abt.

Das Safety-Car zwang Mahindra allerdings zu einer alternativen Rennstrategie. Während Abt viel Energie sparen konnte, schwanden die Vorteile des späten Boxenstopps (beide Mahindra-Autos stoppten eine Runde später als der Rest) mit jeder Runde - und damit auch die Chancen auf ein Heidfeld-Podium.

Dass sich der indische Rennstall eine Verlängerung des ersten Stints erlauben konnte, spricht nichtdestotrotz für einen exzellenten Job bei der Energieeinsparung. Insbesondere Bruno Senna überzeugte seit Mitte der ersten Saison mit seinem Energieverbrauch. Kaum ein Team, abgesehen von NextEV, ist im Energiemanagement wohl so stark wie Mahindra.

Kampf um die Spitze des Mittelfeldes

Während Lucas di Grassi (Abt) und Sebastien Buemi (e.dams) an der Spitze die Meisterschaft wohl unter sich ausmachen werden, kämpft Mahindra um die Spitze des Mittelfeldes. Der härteste Gegner ist wohl der Dragon-Rennstall, welcher aktuell mit 112 Punkten auf Platz drei in der Teamwertung liegt. Auf der Strecke lieferten sich beide Teams schon oft beinharte Duelle. Mahindra fehlte bisher jedoch meist das Glück.

Zwischen Mahindra (61 Punkte) und Dragon liegt aktuell zudem noch das DS-Virgin-Team (77) in der Meisterschaft. Stammfahrer Sam Bird steht in der Fahrerwertung aktuell mit 29 Punkten Rückstand auf Buemi auf Rang drei, verschenkte in Long Beach durch einen Fahrfehler jedoch wichtige Punkte.

Jean-Eric Vergne scheint im zweiten Virgin allerdings keine große Gefahr darzustellen. Der 25-Jährige wird vom Pech verfolgt und sammelte seine einzigen Meisterschaftspunkte mit einem siebten Platz in Punta del Este. Auch ein gutes Ergebnis bei seinem Heimrennen in Frankreich wird ihn wohl kaum den Anschluss bringen können, aber vielleicht kann Vergne sein Formtief am kommenden Samstag verlassen.

Auch Andretti mischt mit der Technologie aus Saison eins im oberen Mittelfeld mit. Mit Mahindra, Dragon, Virgin und Andretti kämpfen also gleich vier Teams um den Anschluss an Abt und e.dams. Am Ende könnte das Glück entscheiden. Das gute Teamergebnis aus Long Beach wird Mahindra nichtsdestotrotz eine Menge Schwung gegeben haben. Ob sie diesen beim nächsten Rennen in weitere gute Ergebnisse umsetzten können, zeigt sich am 23. April in Paris. Die Performance dafür ist zweifelsohne da.

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