"Man kann die Meisterschaft nicht mit nur einem Fahrer gewinnen" - Nissan erhöht Druck auf Norman Nato
Timo Pape

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Unterschiedlicher könnte eine Formel-E-Saison innerhalb desselben Teams wohl kaum laufen: Während Oliver Rowland in vier Rennen zwei Siege sowie einen zweiten Platz holte und damit als WM-Führender auf Titelkurs ist, lief beim immer noch punktlosen Norman Nato gar nichts zusammen. Nach einem Viertel der Saison findet Nissan Teamchef Tommaso Volpe deutliche Worte.
Nato, der kurz vor der elften Saison noch überraschend das Cockpit neben Rowland ergattert hatte, konnte bislang weder im Qualifying noch im Rennen überzeugen. Beim Saisonauftakt in Sao Paulo schaffte er es immerhin einmal in die Duellphase der Qualifikation (während Rowland jedes Mal in den Top 4 startete). Doch in den vier bisherigen Rennen kam er nicht einmal in die Nähe der Punkteränge. Seine Positionen: 13, 13, 17 und 15.
"Er kommt von vier Rennen mit null Punkten zurück, und man kann die Meisterschaft nicht mit nur einem Fahrer gewinnen", sagt Tommaso Volpe gegenüber Formula E Notebook. "Ich bin mir sicher, dass andere Hersteller und Teams (nach der langen Pause bis zum Miami E-Prix) stärker zurückkommen werden. Wenn wir unsere Schwächen, die wir noch haben, nicht angehen, wird unser Vorsprung nicht lange halten."
Volpe spielt damit auf die verschiedenen WM-Wertungen der Formel E an: Nissan führt derzeit sowohl die Team- als auch die Hersteller-Meisterschaft an - de facto mit der Ausbeute eines einzigen Fahrers. Bei den Teams ist der Vorsprung jedoch hauchdünn: Nissan liegt einen Zähler vor dem eigenen Kundenteam McLaren, vier Punkte vor Porsche und fünf vor DS Penske.
Volpe: "Norman muss ein bisschen vorsichtiger sein"
"Wenn man sich die Zahlen ansieht, haben wir mit Norman leider keine Punkte geholt, was auf eine sehr unglückliche Kombination aus kleinen Fehlern von ihm und einigen Fehlern von uns als Team zurückzuführen ist", erklärt Volpe. Somit nicht er sein Team nicht aus der Pflicht, wendet sich aber auch ganz klar Richtung Nato.
"Wir haben jetzt acht Wochen bis zum nächsten Rennen. Wir müssen wirklich pushen und uns als Team verbessern, denn wir haben einige Fehler gemacht. Norman muss ein bisschen vorsichtiger sein", so Volpe. Aber auch das Nissan-Gesamtpaket sei noch nicht ausgereizt. "Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern, immer weiter verbessern."
Nato selbst ist ebenso wenig glücklich mit der aktuellen Situation: "Es ist frustrierend. Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto, wie Oli bewiesen hat, und ich fühle mich auf der Strecke wohl. Aber ein bisschen Pech und ein paar Fehler haben es schwierig gemacht", so der Franzose. "Wir werden weiterarbeiten und sind entschlossen, aus diesem Wochenende zu lernen (...), um um die Spitzenpositionen zu kämpfen."
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben