Formel E

Maro Engel im Saison-5-Interview: "Wie man sich ein Auto der Zukunft vorstellt"

Timo Pape

Timo Pape

In wenigen Tagen, am Dienstag, dem 30. Januar, veröffentlicht die Formel E die ersten, lang ersehnten Bilder des SRT_05e. Das futuristische Formel-E-Auto der zweiten Generation, das ab Ende 2018 an den Start gehen wird, bringt nicht nur einen erheblichen Leistungssprung mit, sondern auch eine optische Generalüberholung. Im Exklusiv-Interview mit Venturi-Fahrer Maro Engel hat sich e-Formel.de über das Auto der Zukunft, das umstrittene Halo-System (siehe Bild) und künftige Taktikspielchen unterhalten.

Maro, man hört ja so einiges vom neuen Formel-E-Auto und inzwischen wurde sogar ein erstes Teaserbild veröffentlicht. Hast du den SRT_05e schon in Gänze gesehen? Wenn ja - wie sieht er aus?

Ich habe das neue Auto schon gesehen. Es sieht sehr, sehr interessant aus. Sehr futuristisch. Es wird mit Sicherheit für viel Aufsehen sorgen. Wir haben ja aktuell schon ein relativ futuristisches Design um die Radkästen herum. In diesem Bereich geht man schon noch einen Schritt weiter. Zum Heckflügel kann ich noch nicht allzu viel sagen. Der SRT_05e sieht aber auf jeden Fall so aus, wie man sich ein Auto der Zukunft vorstellt.

Der SRT_05e unterscheidet sich konzeptionell sehr deutlich vom aktuellen Auto. Wie wird sich das Fahrveralten in Zukunft verändern?

Technisch betrachtet wird es Elemente am Auto geben, die einen deutlichen Einfluss auf das Fahrverhalten nehmen werden. Wie es sich am Ende tatsächlich fahren wird, darauf bin ich schon sehr gespannt.

Wie im Teaserbild zu sehen ist, wird auch die Formel E das Sicherheitssystem Halo bekommen. Was hältst du davon?

Einerseits muss man sehr loben, was die FIA in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf die Sicherheit im Motorsport geschafft hat. Und natürlich schaut man auch ganz aktuell, dass die Formel-E-Rennen möglichst sicher sind. Trotzdem muss ich sagen, dass ich persönlich kein Freund vom Halo bin - übrigens auch nicht von einer Glaskuppel. Ich weiß, es ist gefährlich, dass der Kopf eines Fahrers frei heraussteht. Aber ich bin da schon eher Traditionalist. Für mich sind Formelfahrzeuge in diesem Bereich einfach offen. Es gewisses Restrisiko ist im Motorsport immer vorhanden, und das wissen wir alle. Ich denke, dass gerade das teilweise der Reiz des Motorsports ist.

Die neue Einheitsbatterie im SRT_05e hält ein ganzes Rennen durch, der Autowechsel wird also ab Saison fünf wegfallen. Noch diskutiert die Formel E, ob es eine Art Ersatz geben wird, und wie dieser aussehen könnte…

Ich denke, es ist wichtig, dass es irgendein taktisches Element gibt. Das ist ganz klar. Der Autowechsel wurde zwar immer kritisiert, weil er einen vermeintlichen Schwachpunkt der Elektromobilität verdeutlicht - die Reichweite. Aber nach drei gefahrenen Saisons müssen wir auch resümieren, dass der Autowechsel ein spektakuläres Element ist, das die Fans interessant finden. Er hat uns Rennen beschert, in denen Fahrer im ersten Auto zurückgefallen sind und mit dem zweiten doch noch angreifen konnten. Das fällt in Zukunft weg. Wenn man sein Auto beschädigt, ist Sense. Ich sehe das Ganze deshalb mit gemischten Gefühlen. Auf der anderen Seite zeigt der Wegfall des Autowechsels den Fortschritt, den wir in nur wenigen Jahren bereits gemacht haben - mehr Leistung und das mit nur einem Fahrzeug.

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