Formel E

Marrakesch: ABT trotz Aufholjagd Lucas di Grassis ohne Pokal

Timo Pape

Timo Pape

Kein Pokal, aber eine starke Aufholjagd und immerhin wertvolle Punkte in der Meisterschaft: Lucas di Grassi und Daniel Abt haben bei der Premiere der Formel E in Marrakesch die Plätze fünf und sechs geholt. Mit nun 28 Punkten bleibt der Brasilianer di Grassi auf Platz zwei der Gesamtwertung härtester Verfolger von Sebastien Buemi, der nach seinem zweiten Sieg im zweiten Rennen bei 50 Punkten steht. In der Teamwertung liegt ABT Schaeffler Audi Sport weiter auf Rang zwei - punktgleich mit Mahindra Racing, jedoch mit einem zweiten Platz mehr.

Die Zuschauer erlebten in Marokko das längste Rennen in der noch jungen Geschichte der Elektrorennserie – und einen weiteren spannenden Auftritt mit unterschiedlichen Strategien und zahlreichen Überholmanövern. Einer der Überholkönige war erneut Lucas di Grassi, der vom zwölften Startplatz mit viel Kampfgeist auf den fünften Platz nach vorn fuhr. Teamkollege Daniel Abt holte mit einem fehlerlosen, aber auch wenig überzeugenden Rennen über 33 Runden Platz sechs.

"Platz fünf war heute das Maximum. Ich habe das ganze Rennen gekämpft, um die Autos vor mir zu überholen", sagt di Grassi, der zuletzt in Hongkong sogar 17 Positionen gutgemacht hatte. "Für heute bin ich mit den zehn Punkten zufrieden. Aber wir werden die Winterpause nutzen, um alles genau anzuschauen und in Buenos Aires zurückzuschlagen. Die Situation ist nicht neu: Auch in der vergangenen Saison haben wir uns immer weiter gesteigert. Dafür werden wir jetzt alle Kräfte bündeln."

Abt ohne Rennpace

Daniel Abt kam nur wenige Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf dem sechsten Platz ins Ziel und holte damit seine ersten acht Punkte in dieser Saison. "Im Qualifying habe ich mit Platz sechs das Bestmögliche herausgeholt, während mir im Rennen besonders zu Beginn ein wenig die Pace gefehlt hat", sagt der Deutsche. "Ich freue mich über die Punkte, werde jetzt gemeinsam mit dem Team genau analysieren, woran es uns gefehlt hat, und dann greifen wir nach der Weihnachtspause wieder an."

Nervenstärke bewies übrigens die Boxencrew: Zum ersten Mal kamen die beiden Piloten zeitgleich zum obligatorischen Autowechsel in die Box. Mit Routine und einem kühlen Kopf schickten die Mechaniker ihre Fahrer ohne Zeitverlust zurück auf die Strecke.

"Natürlich sind unsere Fahrer und die ganze Mannschaft sehr verwöhnt. Deshalb brauchte es vielleicht ein paar Stunden, bis auch dieses doppelte Top-6-Resultat als kleiner Erfolg anerkannt wurde", sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. In den bisherigen 23 Rennen stand ABT Schaeffler Audi Sport 18 Mal auf dem Podium. "Heute war nicht unser bester Tag, aber wir haben trotzdem nicht den Kopf hängen lassen und unter schwierigen Bedingungen das Beste herausgeholt. Darauf darf jeder im Team stolz sein."

Nach dem Rennen in Marrakesch geht die Formel E in eine unverhältnismäßig lange Weihnachtspause und kehrt erst am 18. Februar 2017 in Buenos Aires auf die Strecke zurück. Die Höhepunkte des ePrix von Marokko sowie weitere Berichte rund um die Formel E gibt es am Dienstag im Magazin auf Eurosport, das um 23:05 Uhr beginnt.

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