Formel E

Maserati-Teamchef Rossiter resümiert "zermürbenden" Saisonstart: "Können uns das nicht mehr erlauben"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Max-Günther-Crash-Car-Formula-E-Diriyah

Nach den ersten fünf Rennen der Saison liegt Maserati MSG abgeschlagen auf dem vorletzten Platz in der WM-Tabelle der Formel E. Teamchef James Rossiter ist mit der Leistung seines Rennstalls nicht zufrieden und mahnt, weniger Gelegenheiten auszulassen. Insbesondere die Unfallanfälligkeit seiner Fahrer wirft Fragen auf.

Neun Crashes an den ersten vier Rennwochenenden, nur drei Zähler auf dem WM-Konto: Für das Formel-E-Team Maserati MSG Racing hätte der Start in die Saison 2023 kaum schlechter laufen können. Nach vielversprechenden Testfahrten in Spanien wirkte der italienische Konstrukteur vor dem Auftaktwochenende in Mexiko wie einer der Mitfavoriten im Titelkampf. Doch was folgte, waren Pleiten, Blech und Pannen.

"Unser Tempo in Mexiko-Stadt war ein kleiner Schock, vor allem nach der starken Leistung in Valencia", gesteht Teamchef James Rossiter in einem Blogbeitrag auf der offiziellen Webseite des Teams. Der Brite war vor der Saison von DS Automobiles zu Maseratis Einsatzpartner MSG gewechselt, nachdem Jerome d'Ambrosio den Rennstall überraschend verlassen hatte. "Seit dem Auftaktrennen haben wir hart an unserer Leistung gearbeitet", so Rossiter, "Aber unser Fortschritt wurde bislang immer durch eine Mischung aus Pech und Fehlern verdeckt."

Maserati auf der Suche nach Perfektion - Unfälle verhindern Punkte

"In Saudi-Arabien haben uns Unfälle im Qualifying zurückgeworfen, in Indien wurde unser Rennen dann ohne unser Verschulden beendet. Vor Kapstadt wussten wir, dass wir ein perfektes Wochenende abliefern mussten", so Rossiter. "Das ist in der Formel E extrem schwierig, und wir wurden daran auch sehr schnell erinnert."

Übersicht: Maseratis Unfälle in der Formel-E-Saison 2023

Rennen (Session) Edoardo Mortara Maximilian Günther
Mexiko-Stadt (FP2) Aufhängungsbruch nach Unfall in T19  
Mexiko-Stadt (Rennen) Unfall in T1, rückwärts in TecPro-Bande  
Diriyya (FP2)   Flügelschaden nach Unfall in T16
Diriyya (Qualifying) Flügelschaden nach Unfall in T16 Chassisschaden nach Unfall in T11
Hyderabad (FP1) Auffahrunfall in T3 mit Ticktum  
Hyderabad (Rennen) Auffahrunfall in T3 mit Dennis  
Kapstadt (Qualifying) Chassisschaden nach Unfall in T8  
Kapstadt (Rennen)   Aufhängungsbruch nach Unfall in T1

* Stand: Kapstadt E-Prix

Dabei sah es zunächst gut aus: In Südafrika startete Edoardo Mortara mit der Bestzeit im 1. Freien Training erfolgreich ins Wochenende, im zweiten Training war er Zweitschnellster. Dann schlug er im Qualifying jedoch in die Mauer ein. Das Auto konnte bis zum Rennstart repariert werden, doch schon in der ersten Runde tauchten erneut technische Probleme auf, weshalb der Schweizer seinen Wagen nach wenigen Metern abstellen musste.

Mortaras Teamkollege, Maximilian Günther, nahm nach guter Qualifikation mit Startplatz 2 über weite Strecken am Führungskampf teil und lag auf Kurs für sein erstes Punkteresultat der Saison. "Aber nach der zweiten Attack-Mode-Aktivierung machte er einen Fehler und touchierte die Mauer, wodurch die Hinterradaufhängung brach. Das ist sehr schade, denn wenn man sich seine Pace genau ansieht, wäre vielleicht sogar ein Podium oder ein Sieg möglich gewesen", sagt der Teamchef, der seine Fahrer ermahnt: "Immer nur auf verpasste Gelegenheiten zu schauen ist etwas, das wir uns nicht erlauben können."

Zuversicht trotz "zermürbendem" Saisonstart

Die Zeit vor dem Sao Paulo E-Prix werde das Team nun nutzen, um sich für die verbleibenden elf Läufe in der laufenden Saison neu aufzustellen. "Die ersten Rennen waren für alle ziemlich zermürbend. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns mit etwas Abstand von der Strecke erholen und dann Ergebnisse erzielen können, von denen wir wissen, dass wir dazu in der Lage sind. Wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben!"

Vor dem ersten Formel-E-Rennen in Brasilien (25. März) liegt Maserati auf dem vorletzten Platz in der WM-Wertung. Einzig das deutsche Team ABT Cupra, das aufgrund von Aufhängungsproblemen in Kapstadt aussetzte, liegt noch dahinter.

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