Formel E

McLaren-Bosse resümieren 1. Formel-E-Saison: "Nicht mit unseren Ansprüchen Schritt gehalten"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Auch wenn es für das Team Neom McLaren in der Gesamtwertung am Ende nur für den achten Platz gereicht hat, ziehen Teamchef Ian James und McLaren-CEO Zak Brown ein positives Fazit der ersten Formel-E-Saison 2023. Insbesondere Jake Hughes, der in der abgelaufenen Saison sein Formel-E-Debüt gab, heben sie dabei besonders hervor.

Mit McLaren stand 2023 ein neuer Name auf der Teamliste der Formel-E-Weltmeisterschaft. Der Mitte der 1960er-Jahre vom Neuseeländer Bruce McLaren gegründete Rennstall hatte nach dem Ende der Vorsaison das Mercedes-Werksteam und gleichzeitig auch große Teile des Personals übernommen, darunter auch Teamchef Ian James.

"Wir hatten einen starken Start, wahrscheinlich sogar stärker als erwartet", fasst James die Saison in einer Medienrunde zusammen, an der auch e-Formel.de teilnahm. "Ich denke, das liegt daran, dass das Team hervorragend funktioniert. Es geht um die Details. Wir wussten, dass wir mit dem Gen3-Auto den Reset-Knopf drücken mussten, was eine steile Lernkurve zur Folge hatte."

Brown: "Jake Hughes ist ein Star"

"Wir wurden zu einem Kundenteam und waren natürlich sehr stark von der Leistung des Pakets abhängig, das uns der Hersteller (Nissan) zur Verfügung stellt", erklärt er weiter. "Und wir hatten mit Jake und Rene zwei neue Fahrer. Rene war aufgrund seiner Erfahrung in der Formel E und im weiteren Motorsportumfeld eine bekannte Größe. Jake hingegen war als Rookie keine sichere Bank. Es gab also viele Unbekannte, und die Erwartungen waren dementsprechend vorsichtig."

Insbesondere im Qualifying überzeugte Hughes in seiner ersten Formel-E-Saison und sicherte sich in Diriyya und Monaco zweimal die Pole-Position. "Ich denke, es war eine mutige Entscheidung, Jake ins Auto zu setzen, weil er nicht so viel Erfahrung hatte", pflichtet ihm McLaren-CEO Zak Brown bei. "Ian kam zu mir und sagte, dass er und das Team Jake ins Auto setzen wollten. Ich fragte ihn: 'Bist du sicher?' Er war es. Ich denke, dass Jake ein Star ist. Ich könnte nicht zufriedener sein mit dem, was er im Laufe der Saison geleistet hat."

James: "Die stärkeren Pakete begannen, sich an die Spitze zu setzen"

Nach einem starken Saisonbeginn verlor McLaren jedoch sukzessive an Boden. Stand Rene Rast in Diriyya erstmals für McLaren auf dem Podium, taten sich die Fahrer später sogar schwer, regelmäßig in die Punkte zu fahren.

"Man kann sagen, dass wir im Laufe der Saison nicht mit unseren Ansprüchen Schritt gehalten haben", führt Ian James aus. "In der Mitte der Saison, als auch andere anfingen, sich besser auf das Gen3-Auto einzustellen, hat sich die Leistung der Teams einander angenähert. Und die stärkeren Pakete begannen, sich an die Spitze zu setzen."

Als es auf das Saisonende zuging, machten sich auch wiederholt Fehler in verschiedenen Bereichen des Teams bemerkbar. "Wenn ich ganz ehrlich bin, gab es auf ein paar Bereiche auf der operativen Seite, aber auch ein paar fahrerbezogene Vorfälle", beschreibt er.

Teamchef "nicht übermäßig besorgt"

"Wahrscheinlich waren wir auch manchmal einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber auch das ist Teil des Motorsports. Gleichzeitig bin ich nicht übermäßig besorgt, weil kein Fehler zweimal gemacht wurde. Und solange wir lernen und uns weiterentwickeln, können wir sicherstellen, dass wir uns für die Zukunft in eine starke Position bringen."

In der Formel-E-WM 2024 wird McLaren erneut als Nissan-Kundenteam antreten. Nach dem Abgang von Rene Rast, der sich auf seine Rolle als BMW-Werksfahrer konzentrieren wird, erhält Jake Hughes mit Sam Bird einen sehr erfahrenen und erfolgreichen Teamkollegen. Bevor die neue Saison im Januar startet, finden Ende Oktober noch die traditionellen Vorsaison-Testfahrten in Valencia statt.

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