McLaren-CEO Zak Brown: "Kostendeckel zwingend notwendig für Formel-E-Beitritt"
Erst kürzlich hat McLaren eine Einstiegsoption zur Gen3-Ära unterschrieben. Diese gewährt dem britischen Rennstall die Möglichkeit ab 2022 in der Formel E mitzumischen. Nun hat sich Geschäftsführer Zak Brown zum möglichen Beitritt geäußert und stellt dafür klare Bedingungen auf.
"Der Kostendeckel ist für uns zwingend notwendig, weil wir als Rennteam beziehungsweise Hersteller nicht die Ressourcen wie BMW, Mercedes oder Porsche haben, um aus einem Budget X ein Y zu machen", macht Brown im Interview mit 'Motorsport.com' deutlich. "Wir müssen die Gewissheit haben, dass wir es uns leisten können, um die Meisterschaft zu kämpfen."
McLaren hat sich in der Formel 1 nach einem jahrelangen Durchhänger mittlerweile wieder als feste Größe etabliert und kämpft dort ganz vorne mit. Auch in der IndyCar-Rennserie ist das Team vertreten. Trotzdem habe der US-amerikanische Geschäftsführer Brown nicht die Option "einfach zurückzugehen und zu sagen 'Ähm, ich bräuchte noch 15 Millionen Pfund'."
Brown "zufrieden mit den Zahlen"
Neben Mahindra Racing und DS Automobiles haben auch Nissan und Porsche in der vergangenen Woche bekannt gegeben, auch ab 2022 in der Formel E zu verbeiben. Die dann startende Ära der dritten Generation des Formel-E-Rennwagens wird verbesserte Effizienz und erhöhte Leistung mit sich bringen. Zudem wird das Auto leichter.
Auch deshalb ist der 49-Jährige "zufrieden mit den Zahlen", die er zu hören bekommt. Aber auch dabei betont Brown, dass die Sache mit dem Kostendeckel "geklärt sein muss, bevor es zu einer Einigung kommt."
McLaren hat bereits einige Erfahrungen in Kooperation mit der Formel E gemacht: Während der aktuellen Gen2-Ära beliefert der Sportwagenhersteller die Elektrorennserie mit Batterien. Doch dieser Vertrag läuft bald aus, und die künftige Art der Verbindung zur Formel E steht zur Diskussion. Neben der Batterie hatte McLaren in Saison 1 zudem einen Elektromotor für das Einheitsfahrzeug der Formel E zur Verfügung gestellt.
Kein Kostendeckel, kein McLaren in der Formel E
Im Laufe der Saisons vergrößerten sich die Entwicklungsfreiheiten in der Formel E, und die Ausgaben stiegen gleichzeitig an. Besonders der Umstieg zur zweiten Generation des Formel-E-Rennwagens trieb die Ausgaben der Teams in die Höhe. Brown wird einen Einstieg in die Formel E deshalb nicht in Erwägung ziehen, wenn kein Kostendeckel festgelegt wird.
"Was ich nicht tun kann, ist, an einer Meisterschaft teilzunehmen, die möglicherweise ein bewegliches Ziel als Budget hat", so Brown weiter. "Es muss beschlossene Sache sein, ob die Ausgaben begrenzt werden, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen."
Die Ende 2022startende neunte Saison wird schließlich die neue Ära ins Leben rufen. Lange währt die Einschreibungsfrist nicht mehr. Bis zum 31. März haben Hersteller noch offiziell Zeit, sich einen Startplatz zu sichern. Das Rennteam aus Woking muss somit bald die Entscheidung treffen, ob die Formel E der richtige Weg ist, um technologische Fortschritte in der Elektrifizierung zu erzielen.
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