Formel E

McLarens Taylor Barnard vor 1. Formel-E-Saison als Stammfahrer: "Tolles Gefühl - als hätte ich's geschafft"

Tobias Wirtz

McLaren-Fahrer Taylor Barnard gilt als eines der größten Nachwuchstalente im britischen Motorsport. Der 20-Jährige wird in der kommenden Saison an der Seite von Routinier Sam Bird an den Start gehen, den er in Monaco und Berlin dieses Jahr bereits vertreten durfte. Mit dem Schritt in die Formel E geht für den Nachwuchspiloten, der dafür seine erste Formel-2-Saison vor dem Rennwochenende in Monza abbrach, ein Traum in Erfüllung.

Der Monaco E-Prix war für Taylor Barnard ein Sprung ins kalte Wasser: Nachdem sich Sam Bird bei einem Unfall im 1. Freien Training die Hand brach, übernahm Barnard ohne große Vorbereitungszeit das McLaren-Cockpit. Der junge Brite zeigte dabei eine solide Leistung. Zwei Wochen später vertrat er Bird in Berlin erneut und schaffte es sogar bei beiden Rennen in die Punkteränge. Sicherlich mit ein Grund, warum ihn das Team als Nachfolger von Jake Hughes für die Saison 2024/25 verpflichtete.

"Natürlich habe ich es sehr genossen, dass ich dieses Jahr ein wenig Erfahrung sammeln konnte," erklärt Barnard bei RacingNews365. "Und als ich die Chance bekam, habe ich sie natürlich mit beiden Händen ergriffen. Ich freue mich wirklich auf das, was jetzt kommt."

Sein Weg in die Formel E war dabei alles andere als leicht. "Ich hatte eine recht harte Karriere", blickt er zurück. "Ich hatte nicht viele finanzielle Mittel, also musste ich immer versuchen, das Budget zusammenzukratzen. Jetzt ein professioneller Fahrer zu sein, ist natürlich ein großartiges Gefühl. Ich bin meinen Eltern und allen, die mich hierher gebracht haben, sehr dankbar, denn das war immer eine Art Traum. Und jetzt, wo ich tatsächlich hier bin, ist es immer noch irgendwie surreal."

Formel-E-Vertrag für Familie Barnard "etwas ganz Besonderes"

"Ich denke, dass wir als Familie am meisten wollten, dass ich Profi werde", beschreibt Barnard. "Nicht nur ich, sondern auch meine Eltern und meine Schwester haben so viel geopfert, um mir diese Möglichkeit zu geben. Endlich einen Vertrag in der Tasche zu haben, das war - ich glaube, wir haben alle gleich reagiert - etwas ganz Besonderes für uns."

Auf seinem Weg in den internationalen Motorsport hatte Barnard zahllose Unterstützer, die ihm halfen. Einer davon ist Oliver Rowland, der 2017 den damals 13-jährigen Barnard an sein früheres Team "Kart Republic" von Dino Chiesa vermittelte. Sieben Jahre später arbeitet Barnard nun beim Nissan-Kundenteam McLaren gemeinsam mit Werksfahrer Rowland an der Entwicklung des Formel-E-Antriebes des Gen3 Evo.

"Ich denke, ich muss vielen Leuten danken, und er (Rowland) ist einer der Hauptakteure, die mich vom britischen zum europäischen Kartsport gebracht haben, und er gab mir eine Art Plattform", so Barnard weiter. "Jetzt neben ihm (in der Formel E) zu fahren, ist ein tolles Gefühl - als hätte ich es geschafft. Aber ja, ich denke, wir kennen uns sehr gut, und wir werden gut zusammenarbeiten."

Das Feintuning an den Antrieben für die neue Saison läuft derzeit auf Hochtouren. Bis zu den offiziellen Vorsaison-Tests in Valencia ist es noch etwas mehr als einen Monat hin. Und am 7. Dezember startet schließlich die neue Saison mit dem ersten Rennen in Sao Paulo.

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