Formel E

Medienbericht: Doppelmotor-Verbot! Nissan muss noch 2019 umbauen

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nach wochenlangen kontroversen Diskussionen über Doppelmotor-Antriebe in der Formel E sollen nun beim heutigen Meeting des FIA-Weltmotorsportrates in Paris (Freitag) "Nägel mit Köpfen" gemacht werden. Einem Bericht von 'e-racing365' zufolge soll das Gremium ein Verbot von Antrieben mit mehr als einem Elektromotor beschließen - und zwar bereits zur sechsten Formel-E-Saison.

Dies würde bedeuten, dass Nissan kurzfristig sein Antriebskonzept für die kommende Saison verändern müsste. Die Japaner sind der einzige von neun Herstellern in der Formel E, der aktuell mit einem Doppelmotor antritt. Viel Zeit bleibt der Truppe rund um Motorsport-Chef Mike Carcamo dabei nicht: Die Homologation der Antriebe für die kommende Saison muss bis Ende Juli, also in etwas mehr als sechs Wochen, durchgeführt werden. Gerüchten zufolge könnte Nissan für diesen Fall aber bereits parallel an zwei verschiedenen Antriebskonzepten gearbeitet haben.

Die Regeländerung soll durch einen zusätzlichen Passus im Technischen Reglement der Formel E erfolgen. Ein neuer Artikel würde dann explizit eine Formulierung beinhalten, die ausführlich beschreibt, dass ein Elektromotor nur zur Energieumwandlung verwendet werden darf - nicht als Zwischenspeicher. Beim Beschleunigen wird die im Akku gespeicherte Energie in Bewegungsenergie umgewandelt, beim Rekuperieren findet der umgekehrte Prozess statt.

Den "Stein ins Rollen" brachte bereits vor einigen Monaten der Verdacht verschiedener Konkurrenten, Nissan verwende den zweiten Elektromotor zum Zwischenspeichern von Energie und habe dadurch besonders beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven einen Vorteil. Verschiedene Fahrer haben in den vergangenen Monaten immer wieder über die auffallend starke Beschleunigung der Nissan-Boliden berichtet, die sich auch in den starken Qualifying-Ergebnissen von Sebastien Buemi und Oliver Rowland widerspiegelte. Daraufhin wurde seitens der FIA eine Klarstellung bezüglich eines Doppelmotor-Konzeptes von Nissan gefordert.

Bereits vor dem Rom E-Prix fanden die ersten Gespräche über ein mögliches Doppelmotor-Verbot statt, das nun auch von allen konkurrierenden Herstellern gefordert wurde. Bei einem elektronischen Voting nach dem letzten Treffen der Technischen Arbeitsgruppe der Formel E soll unter anderem über eine klarere Definition abgestimmt worden sein, was ein Elektromotor im Antriebsstrang eines Formel-E-Rennwagens für Aufgaben übernehmen dürfe. Zudem stimmten die Beteiligten darüber ab, ob ab der kommenden Saison Antriebe mit mehr als einem Elektromotor überhaupt zugelassen sein sollen.

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